Heimatbote 2012_Online Version - Nadesch
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werden. Dann wurden die Trauben gepresst oder „gekeltert“. Die<br />
„Kelter“ ist eine Presse zur Gewinnung von Traubensaft. Der daraus<br />
gewonnene Traubensaft 6 (sächsisch: „Moost“) gärte in großen Fässern<br />
(sächsisch „Lejeln“) und wurde zu Wein gemacht. Gelesen wurde<br />
nach Weintraubensorten, sodass auch der daraus resultierende Wein<br />
Weinlese der Familie Ludwig im Jahr 1943<br />
Foto: Archiv Arnold Wolff, Fellbach<br />
nach dem Geschmacksaroma erkannt werden konnte. 7 Die Rückstände<br />
(„Treber“ oder „Trester“), die nach dem Abziehen des fertigen Weines<br />
übrig blieben, konnte man noch einmal wässern und einen leichten<br />
Wein herstellen, die so genannte „Luier“.<br />
Um die Rebstöcke vor dem Winterfrost zu schützen, wurden sie im<br />
Herbst eingegraben. Diese letzte Arbeit im Weingarten nannte man<br />
„Unterlegen“ (sächsisch: „Angliajen“). 8 Im Frühling wurden diese<br />
wieder ausgegraben. In <strong>Nadesch</strong> nannte man dies „ëusschnåppen“.<br />
Am Martinstag konnte man schon mit dem ersten noch gärenden Wein<br />
(sächsisch: „Schirpsijet“, vergleichbar mit dem fränkischen Federwei-<br />
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