Heimatbote 2012_Online Version - Nadesch
Heimatbote 2012_Online Version - Nadesch
Heimatbote 2012_Online Version - Nadesch
- TAGS
- heimatbote
- nadesch
- nadesch.de
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Was geschah mit den Nachkommen der im Schriftstück erwähnten<br />
„hiesigen evangelischen Kirchenkindern“ von 1871?<br />
Nach unserem Anschriftenverzeichnis wohnen knapp 250 Familien im<br />
Großraum Nürnberg-Fürth-Erlangen-Schwabach. Weitere 210<br />
Familien leben verteilt auf dem Gebiet der Bundesrepublik<br />
Deutschland, 13 Familien in Rumänien, 11 Familien in Österreich, 4<br />
Familien in den USA und 2 Familien in Kanada. Von zahlreichen<br />
weiteren <strong>Nadesch</strong>er Nachkommen verlieren sich jegliche Spuren.<br />
Viele Nachfolger der evangelischen Kirchenkindern von damals<br />
bekennen sich nicht nur zu unserer Heimatortsgemeinschaft <strong>Nadesch</strong>,<br />
sondern sie spendeten in den letzten zwei Jahren eine beachtliche<br />
Summe an Geld, damit der 1871 errichtete Turmknopf noch viele<br />
weitere Jahre auf <strong>Nadesch</strong> herabblicken kann.<br />
Allen Spendern, egal ob sie aus Heimatliebe, aus Überzeugung, aus<br />
Ehrfurcht vor ihren Vorfahren oder aus welchen Gründen auch immer<br />
handelten, gilt unser herzlichster Dank.<br />
VOGELMICH<br />
Eine Erzählung von Dr. Karl Scheerer<br />
Hans Georg Baier<br />
Wegen gräßlicher Magenschmerzen ließ ich mich eines Sonntags von<br />
meiner Frau in das Kreiskrankenhaus Bad Königshofen fahren, wo ich<br />
mir rasche Linderung erhoffte. Nach nicht enden wollenden<br />
Untersuchungs-und Therapieprozeduren begann ich meinem Freund,<br />
dem Chefarzt, allmählich zu glauben, daß der Faktor Zeit auch in der<br />
modernen Medizin keinesfalls vernachlässigt werden dürfe, was für<br />
mich jämmerlich leidende Kreatur wohl heißen sollte: „Sei still und<br />
warte erst einmal ab!“ Er meinte also nicht die philosophische oder<br />
gar poetische Dimension der Zeit, sondern ausschließlich die brutal<br />
naturwissenschaftliche. Ich begann, mich in mein Fatum zu fügen, und<br />
befolgte sogar seine Anweisung, tagelang zu hungern und zu dürsten.<br />
51