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Medizinische Bildverarbeitung - Inforakel

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8 KAPITEL 1. BILDGEBENDE VERFAHREN<br />

1.4 Nuklearmedizinische Verfahren<br />

Anders als bei den bisherigen strukturabbildenden Modalitäten wird bei den sogenannteb funktionellen Verfahren die<br />

Funktion des Körpers untersucht. Dies geschieht in der Nuklearmedizin mit Hilfe radioaktiver Substanzen. Eine genaue<br />

Erklärung der Verfahren und der Bildentstehung bietet [24]. Mehr physikalisch werden die radioaktiven Strahlungsprozesse<br />

in [18] geschildert.<br />

1.4.1 Bildgebung<br />

Für funktionelle Bildgebung werden radioaktive Nuklide, so genannte Radiopharmaka oder Tracer, in den Körper eingebracht,<br />

welche in den Stoffwechsel eingehen. Aufgrund des radioaktiven Zerfalls kann die Verteilung des Tracers und<br />

somit der Stoffwechsel sichtbar gemacht werden.<br />

Einbringen der Radiopharmaka<br />

Die Wahl der Nuklide und die Art der Verabreichung ist abhängig von der gewollten Abbildung. Sollen langfristige<br />

Wirkungen beobachtet werden, müssen Nuklide mit längerer Halbwertszeit gewählt werden, die sich weit im Körper<br />

verteilen können. Die Halbwertszeit liegt bei den meist verwendeten Nukliden im Bereich von 20 bis 110 Minuten. Je<br />

nach abzubildender Körperregion werden die Tracer injiziert, geschluckt oder inhaliert.<br />

Radioaktiver Zerfall<br />

Man unterscheidet in der Nuklearmedizin zwei Arten von radioaktivem Zerfall.<br />

• Photonenemittierender Zerfall: Beim Zerfall des Nuklides wird ein γ-Quant ausgestrahlt welches mit einer Anger-<br />

Kamera (γ-Kamera) detektiert werden kann. Diese Methode findet bei der Szintigraphie Verwendung.<br />

• Positronenemittierender Zerfall: Hier wird beim Zerfall ein Positron 8 emittiert. Trifft dieses auf ein Elektron,<br />

löschen sich beide gegenseitig aus. Dabei werden zwei γ-Quanten im Winkel von 180 ◦ ausgestrahlt.<br />

Anger-Kamera<br />

Die Anger-Kamera dient der Detektion von γ-Quanten. Abbildung 1.11a zeigt den Aufbau und die Funktionsweise einer<br />

Anger-Kamera. Beim Auftreffen der Quanten auf dem Szintillationskristall wird Licht erzeugt, welches durch darunter<br />

liegende Photomultiplier verstärkt wird und so ein Signal bildet. Wie bei den Röntgenstrahlen dient ein Kollimator zur<br />

Vermeidung von Streustrahlung.<br />

(a) (b)<br />

Abbildung 1.11: Aufbau einer Anger-Kamera (a) und PET Prinzip (b) [18]<br />

8 Ein Positron ist ein Elektron mit positiver Ladung e + (siehe Anhang B)

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