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Medizinische Bildverarbeitung - Inforakel

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A.5. SINGULÄRWERTZERLEGUNG 47<br />

A.4.2 Rotation mit Quaternionen<br />

Quaternionen bieten eine elegante Methode zur Berechnung von Rotationen im dreidimensionalen Raum, wie folgendes<br />

Beispiel zeigt. Sei p ∈ R 3 der zu rotierende Punkt, u ∈ R 3 die Rotationsachse als Vektor mit �u� = 1, und θ ∈ R der<br />

Drehwinkel. Dann lassen sich die Quaternionen p ′ und r wie folgt definieren:<br />

p ′ = (0, p ⊤ ) r = (cos θ<br />

, sinθ<br />

2 2 u⊤ )<br />

Damit lässt sich das Quaternion p ′ rot , welches den rotierten Punkt als Zeilenvektor enthält, berechnen:<br />

p ′ rot<br />

= r ∗ p ∗ r = r[p]∗[r]∗<br />

Es lassen sich beliebig viele Rotationen r1 . . . rn nacheinander ausführen, indem man sie, wie nachstehend zusammenfasst<br />

und wie oben gezeigt, auf einen Punkt anwendet.<br />

A.5 Singulärwertzerlegung<br />

r = r1 ∗ r2 ∗ · · · ∗ rn mit ri = (cos θi<br />

, sinθi<br />

2 2 u⊤i ), i ∈ {1 . . .n}<br />

Die meisten Problemstellungen in der linearen Algebra können, wenn auch nicht immer optimal, mit der Singulärwertzerlegung<br />

3 gelöst werden. Dieser Abschnitt beschreibt, wie mit der SVD der Rang und der Nullraum einer Matrix<br />

bestimmt, sowie lineare Gleichungssysteme gelöst werden können (siehe [20]). Einen tieferen Einblick bieten [25] und<br />

insbesondere [34]. Letzteres beschreibt ausserdem den Unterschied zwischen reduzierter und vollständiger SVD.<br />

A.5.1 Definition der SVD<br />

Jede Matrix A ∈ R m×n mit beliebigen m und n lässt sich in das Produkt A = UDV ⊤ zerlegen, wobei U ∈ R m×m ,<br />

V ∈ R n×n und D ∈ R m×n gilt. Ausgeschrieben sind die Matrizen U, D und V des Produktes, wie folgt aufgebaut:<br />

A = UDV ⊤ = � u1 u2 · · ·<br />

⎛<br />

σ1<br />

� ⎜ 0<br />

um ⎜ .<br />

⎝ .<br />

0<br />

σ2<br />

· · ·<br />

· · ·<br />

. ..<br />

⎞ ⎛<br />

0 v<br />

0 ⎟ ⎜<br />

⎟ ⎜<br />

. ⎟ ⎜<br />

. ⎠ ⎝<br />

0 0 · · · σp<br />

⊤ 1<br />

v⊤ ⎞<br />

⎟<br />

2 ⎟<br />

. ⎠<br />

• Die Spalten ui aus der Matrix U sind die Eigenvektoren von AA ⊤ , daraus folgt U ⊤ U = Ip (siehe [25]).<br />

• Die Diagonalmatrix D enthält die Singulärwerte σ1, σ2, . . . σp von A mit p = min(m, n). Für die Singulärwerte<br />

gilt σ1 ≥ σ2 ≥ · · · ≥ σp ≥ 0.<br />

• Die Spalten vi aus der Matrix V sind die Eigenvektoren von A ⊤ A, daraus folgt V ⊤ V = Ip (siehe [25]).<br />

A.5.2 Rang einer Matrix erzwingen<br />

Der Rang einer Matrix, also die Anzahl der linear unabhängigen Vektoren in einer Matrix, ist gleich der Anzahl der von<br />

Null verschiedenen Singulärwerte:<br />

Rang(A) = ♯{σi > 0}<br />

Um einen kleineren Rang als den tatsächlichen zu erzwingen, muss man nach der SVD die Diagonalmatrix anpassen,<br />

indem man solange alle Singulärwerte (beginnend beim kleinsten) auf Null setzt, bis der gewünschte Rang erreicht ist.<br />

Die Ergebnissmatrix A ′ = UD ′ V ⊤ mit der angepassten Matrix D ′ hat dann den gewünschten Rang.<br />

3 Engl.: Singular Value Decomposition (SVD)<br />

v ⊤ n

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