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Medizinische Bildverarbeitung - Inforakel

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28 KAPITEL 4. REKONSTRUKTION VON SCHICHTBILDERN<br />

4.1.2 Mathematische Darstellung<br />

Verfolgt man einen Röntgenstrahl durch den Körper stellt man fest, dass er an Intensität verliert. Der Körper eines<br />

Menschen besteht aus verschiedenen Gewebearten, die den Strahl unterschiedlich stark absorbieren und schwächen<br />

(siehe Houndsfield-Skala, Abbildung 1.8).<br />

Mathematisch wird dies als Linienintegral beschrieben. Ein Röntgenstrahl S durch einen Körper, ist definiert durch den<br />

Winkel θ und den Abstand ρ zum Ursprung des Definitionsbereiches (siehe Abbildung 4.2a). Entlang des Strahls wirken<br />

die Schwächungskoeffizienten µi mit der jeweiligen Größe si (siehe Abbildung 4.2b). Die Intensität I eines Strahles,<br />

(a) Liniendarstellung (b) Schwächungskoeffizienten<br />

Abbildung 4.2: Linienintegral durch einen Körper (aus [19])<br />

definiert durch θ und ρ, der einen Körper durchquert hat, lässt sich mit dem folgenden Linienintegral beschreiben. Dabei<br />

ist I0 die Anfangsintensität. Diskret versucht man das Linienintegral durch Summierung der Koeffizienten anzunähern.<br />

4.1.3 Radontransformation<br />

I(θ, ρ) = I0e − R µ(x,y)ds =⇒ I(θ, ρ) = I0e − P µisi<br />

Die Radontransformation ermöglicht es, eine beliebige, integrierbare Funktion f(x, y), durch alle geraden Linienintegrale<br />

P(θ, ρ) über das Definitionsgebiet zu beschreiben. Das ist genau was man haben will (vergleiche Abbildung 4.1).<br />

Nach [19] lässt sich aus dem Linienintegral, wie folgt die Radontransformation herleiten.<br />

−∞<br />

⇔<br />

I(θ, ρ) = I0e − R µ(x,y)ds I(θ, ρ)<br />

⇔ = e<br />

I0<br />

− R µ(x,y)ds<br />

I0<br />

I(θ, ρ) = eR µ(x,y)ds<br />

⇔ log( ) =<br />

I(θ, ρ)<br />

I0<br />

� ∞<br />

−∞<br />

µ(x, y)ds<br />

Nach Umwandlung der kartesischen Koordinaten (x, y) in die Polarkordinaten (θ, ρ) erhält man die Radontransformation.<br />

� ∞<br />

ˆg(ρ, θ) = µ(ρ cosθ − s sinθ, ρ sinθ + s cosθ)ds mit<br />

� � �<br />

ρ cosθ<br />

=<br />

s sinθ<br />

� � �<br />

−sinθ x<br />

cosθ y<br />

(4.1)<br />

Eine mehr mathematische und genauere Betrachtung der Radontransformation sowie deren Anwendung in der CT, insbesondere<br />

die Berechnung der Rückprojektion (mehr in Abschnitt 4.2), findet man in [33].<br />

4.2 Rekonstruktion mittels Fourier Slice und Rückprojektion<br />

Um aus den einzelnen Projektionen ein Bild zu rekonstruieren, muss man theoretisch die Inverse zur Radontransformation<br />

bestimmen. Praktisch geschieht dies mit Hilfe des Fourier Slice Theorems (FST) oder der Filtered Backprojection<br />

(FBP), die im Folgenden erklärt werden. Zunächst soll das Prinzip der Rekonstruktion durch Rückprojektion verdeutlicht<br />

werden.

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