Medizinische Bildverarbeitung - Inforakel
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20 KAPITEL 3. MODALITÄTSABHÄNGIGE BILDVERBESSERUNG<br />
3.1.2 Vorverarbeitung von Bildern<br />
Die Bildverbesserung wird auch als Vorverarbeitung bezeichnet, da die Bilder vor der Inansichtnahme durch den Arzt<br />
verbessert werden müssen. Gleichzeitig will man eine optimale Aufbereitung der Bilder für spätere Datenverarbeitung<br />
erreichen.<br />
Abbildung 3.1 verdeutlicht mit einer Bildsequenz beispielhaft die einzelnen Verarbeitungsschritte zur Aufbesserung<br />
eines Röntgenbildes. Durch die Kontrastverstärkung wird das Bild heller und Strukturen besser sichtbar. Die Rauschunterdrückung<br />
bewirkt eine Glättung des Bildes. Flächige Bereiche erscheinen nun wesentlich homogener. Im dritten<br />
Schritt erfolgt eine Kantenaufbesserung, wodurch das Bild deutlich an Schärfe gewinnt.<br />
Abbildung 3.1: Vorverarbeitung am Beispiel einer Röntgenaufnahme (Bilder aus [25])<br />
3.2 Radiale Verzerrungen<br />
Radiale Verzerrungen wie in Abbildung 3.2, sind, je nachdem welches bildgebende Verfahren benutzt wird, unterschiedlich<br />
bedingt. Bei Röntgenbildverstärkern können sie durch das Erdmagnetfeld oder künstliche Felder ausgelöst werden.<br />
Meist entstehen radiale Verzerrungen durch konkave oder konvexe Eingangslinsen bei optischen Systemen.<br />
3.2.1 Mathematisches Modell<br />
Bei der radialen Verzerrung werden alle Bildpunkte um einen gewissen Betrag verschoben. Die Verschiebung eines<br />
Bildpunktes ist proportional abhängig von dessen Entfernung zum Zentrum der Verzerrung. Die radiale Verzerrung wird<br />
durch folgende Funktion beschrieben.<br />
�<br />
′ x<br />
y ′<br />
� � �<br />
x<br />
= L(˜r) mit Verzerrungsfaktor L(˜r) = 1 + κ1r + κ2r<br />
y<br />
2<br />
Dabei gilt<br />
• (x, y) ⊤ ist der ideale und (x ′ , y ′ ) ⊤ ist der verzerrte Bildpunkt.<br />
• (cx, cy) ⊤ sind die Koordinaten des Zentrums der radialen Verzerrung.<br />
• κ1 und κ2 beschreiben die Verzerrung (intrinsische Kameraparameter).<br />
• r ist die Entfernung eines Punktes zum Zentrum, mit r = � (x − cx) 2 + (y − cy) 2<br />
Sind die Parameter κ1 und κ2 bekannt, kann die Umkehrfunktion wie nachstehend gezeigt berechnet werden.<br />
�<br />
′ x<br />
y ′<br />
� � �<br />
x<br />
= L(˜r)<br />
y<br />
=⇒<br />
� �<br />
x<br />
y<br />
= 1<br />
L(˜r)<br />
� �<br />
′ x<br />
Abbildung 3.2b zeigt den Effekt der radialen Verzerrung ausgeführt auf einem idealen Bild (vgl. Abbildung 3.2a). Wird<br />
auf einem idealen Bild die Umkehrfunktion – also eine radiale Entzerrung – ausgeführt, entsteht Abbildung 3.2c.<br />
y ′