28.01.2013 Aufrufe

Medizinische Bildverarbeitung - Inforakel

Medizinische Bildverarbeitung - Inforakel

Medizinische Bildverarbeitung - Inforakel

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

50 ANHANG B. PHYSIKALISCHE GRUNDLAGEN<br />

Dazu sagen die Bohrschen Postulate folgendes aus:<br />

1. Elektronen können den Atomkern nur auf bestimmten Bahnen (Schalen) strahlungslos umlaufen.<br />

2. Der Übergang von einer kernferneren zu einer kernnäheren Bahn erfolgt sprunghaft und unter Abgabe eines Strahlungsquants.<br />

Das abgegebene Strahlungsquant besitzt dabei die Differenzenergie der beiden beschriebenen Schalen. Ebenso ist diese<br />

Energie nötig um ein Elektron in eine höhere Bahn zu heben.<br />

B.1.2 Atomarten<br />

Es gibt mehrere verschiedene Arten von Atomen, die im folgenden kurz erläutert werden sollen:<br />

Ionen: Als Ionen bezeichnet man elektrich geladene Teilchen, denen ein Elektron in der Hülle fehlt. Das Entfernen des<br />

Elektrons wird daher als Ionisation, und die dafür benötigte Energie als Ionisationsenergie bezeichnet.<br />

Nuklide: Atome mit der gleichen Anzahl an Neutronen wie Protonen, nennt man Nuklide. Sie entstehen bei Kernumwandlungen<br />

und werden in der Nuklearmedizin eingesetzt. Langlebige Nuklide bezeichnet man als Metastabil.<br />

Isotope: Als Isotope werden Atome mit gleicher Ordnungszahl 1 aber unterschiedlicher Massenzahl benannt. Ändert<br />

sich das Verhältnis der Anzahl von Protonen und Neutronen kann das Isotop instabil werden und unter Strahlung<br />

zerfallen. Man nennt es dann Radioisotop.<br />

B.2 Röntgenstrahlung<br />

Der natürliche Zerfall von instabilen Kernen unter Strahlungsabgabe wird als radioaktiver Zerfall bezeichnet. Dabei<br />

entstehen α-, β- und γ-Strahlung. Anders als α- und β-Strahlung gehören Röntgen- und γ-Strahlung zu den elektromagnetischen<br />

Wellen, wie Abbildung B.2 zeigt.<br />

B.2.1 Bremsstrahlung<br />

Die Entstehung der Röntgenstrahlung ist durch das Prinzip der Bremsstrahlung zu erklären. Schnelle Elektronen werden<br />

bei der Durchquerung einer Atomhülle durch die Anziehungskraft des Kerns gebremst und abgelenkt. Durch dieses<br />

Abbremsen verliert das Elektron einen bestimmten Betrag an kinetischer Energie, der als Röntgenstrahlung abgegeben<br />

wird. Je näher sich das Elektron am Kern befindet, desto höher ist die Energie der resultierenden Röntgenstrahlung (vgl.<br />

mit Energieniveaus aus Abb. B.1).<br />

B.2.2 Wechselwirkung mit Materie<br />

Im folgenden sollen die Effekte beschrieben werden, die auftreten können wenn Röntgenstrahlung auf Materie auftrifft.<br />

Abbildung B.3 verdeutlicht die beschriebenen Effekte im einzelnen. Der Einfachheit halber, wird nur ein Röntgenquant<br />

das auf ein Atom trifft, betrachtet.<br />

Angeregter Zustand: Durch Energiezugabe des Röntgenquants wird ein Elektron auf eine höhere Schale gehoben,<br />

sprich angeregt.<br />

Photoabsorbtion: Die Energiezugabe durch das Röntgenquant bewirkt das Herausschlagen eines Elektrones aus der<br />

Hülle (auch als Photoeffekt bekannt).<br />

Klassische Streuung: Das Röntgenquant wird beim Auftreffen abgelenkt und hat keinen Einfluss auf das Atom oder<br />

die Elektronen.<br />

Compton-Effekt: Klassische Streueung mit Energieabgabe. Hier bewirkt die Röntgenenergie ein herausgeschlagenes<br />

Elektron. Das Röntgenquant besitzt aber noch genug Energie und wird gleichzeitig abgelenkt.<br />

Paarbildung: Durch Wechselwirkung mit dem Atomkern wird ein Elektronen / Positronen 2 Paar gebildet<br />

1 Die Ordnungszahl eines Elementes entspricht der Anzahl der Protonen im Kern.<br />

2 Teilchen mit Elektronenmasse und positiver Ladung werden als Positronen bezeichnet.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!