FOKUS: Gewalt in der Schule
FOKUS: Gewalt in der Schule
FOKUS: Gewalt in der Schule
- TAGS
- gewalt
- schule
- 213.133.108.158
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
54 <strong>FOKUS</strong> <strong>Gewalt</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Schule</strong> April 1999<br />
5 E<strong>in</strong>stellungen zu <strong>Gewalt</strong><br />
_________________________________________________________________________________<br />
[93-L] Funk, Walter:<br />
<strong>Gewalt</strong> an <strong>Schule</strong>n - Ergebnisse aus dem Nürnberger Schüler Survey: <strong>Gewalt</strong>billigung, <strong>Gewalt</strong>bereitschaft<br />
und <strong>Gewalt</strong>handlungen Nürnberger Schüler, <strong>in</strong>: Siegfried Lamnek (Hrsg.): Jugend<br />
und <strong>Gewalt</strong>: Devianz und Krim<strong>in</strong>alität <strong>in</strong> Ost und West, Opladen: Leske u. Budrich 1995, S.<br />
119-138, ISBN: 3-8100-1511-3<br />
INHALT: Der Autor berichtet über die Ergebnisse e<strong>in</strong>er Befragung an Haupt-, Realschulen und<br />
Gymnasien <strong>in</strong> Nürnberg. Den theoretischen H<strong>in</strong>tergrund <strong>der</strong> Studie bildet <strong>der</strong> 'strukturell<strong>in</strong>dividualistische<br />
Ansatz' <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit <strong>der</strong> Theorie des 'rational choice', welcher von e<strong>in</strong>em<br />
Verständnis gewalttätiger Handlungen als '<strong>in</strong>tentionale und rationale Wahlakte' ausgeht, um<br />
die subjektiven Dispositionen und E<strong>in</strong>stellungen zum aggressiven Verhalten empirisch bestimmen<br />
zu können. H<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> Frage nach den e<strong>in</strong>zelnen Motiven für <strong>Gewalt</strong>handlungen wurde<br />
die 'Angeberei' als <strong>der</strong> häufigste Grund von männlichen Schülern benannt, gefolgt von den<br />
Motiven 'Langeweile' und 'Spaß'. Deutliche geschlechtsspezifische Unterschiede bestehen neben<br />
<strong>der</strong> Billigung von <strong>Gewalt</strong> auch bei den Erfahrungen als <strong>Gewalt</strong>opfer, da die Mädchen im Vergleich<br />
häufiger verbale <strong>Gewalt</strong>, die Jungen dagegen mehr physische <strong>Gewalt</strong> erlebten. In diesem<br />
Zusammenhang ist die Tatsache bedeutsam, daß die Opfer von <strong>Gewalt</strong>tätigkeiten vermehrt Waffen<br />
mit zur <strong>Schule</strong> brachten. Die Ergebnisse zeigen ferner signifikante Unterschiede <strong>in</strong> Abhängigkeit<br />
vom Schultyp auf, z.B. nannten Hauptschüler häufiger <strong>in</strong>dividuelle Motive, die Gymnasiasten<br />
h<strong>in</strong>gegen öfter sozial motivierte Gründe für e<strong>in</strong> <strong>Gewalt</strong>handeln. (ICI)<br />
[94-L] Funk, Walter:<br />
<strong>Gewalt</strong>billigung, <strong>Gewalt</strong>bereitschaft und gewalttätige Handlungen Nürnberger Schüler, <strong>in</strong>:<br />
Walter Funk (Hrsg.): Nürnberger Schüler-Studie 1994: <strong>Gewalt</strong> an <strong>Schule</strong>n, Regensburg: Ro<strong>der</strong>er<br />
1995, S. 29-75, ISBN: 3-89073-830-3 (Standort: UB Dortmund(280)-Bg16086)<br />
INHALT: Da gewalttätiges Handeln mithilfe e<strong>in</strong>es Fragebogens nur bed<strong>in</strong>gt zu erheben ist, konzentriert<br />
sich <strong>der</strong> Beitrag auf die Messung von E<strong>in</strong>stellungen und Dispositionen bezüglich <strong>Gewalt</strong>.<br />
In Anlehnung an Hoffmann-Lange et al. (1993) wird hierbei zwischen 1) <strong>Gewalt</strong>billigung als<br />
allgeme<strong>in</strong>en Ausdruck <strong>der</strong> pr<strong>in</strong>zipiellen Legitimität gewalttätiger Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzung und 2)<br />
<strong>Gewalt</strong>bereitschaft als potentielle eigene Disposition des Befragten zu gewalttätigem Handeln <strong>in</strong><br />
konkreten Konfliktsituationen unterschieden. Dieser Zugang soll hier von <strong>der</strong> politischmotivierten<br />
<strong>Gewalt</strong> bei Hoffmann-Lange verallgeme<strong>in</strong>ert und konkret auf die <strong>Gewalt</strong> im Kontext<br />
<strong>Schule</strong> angewandt werden. Auf <strong>der</strong> Basis von Selbstauskünften soll die Dimension <strong>der</strong> <strong>Gewalt</strong>tätigkeit<br />
als eigenes tatsächlich ausgeführtes gewalttätiges Handeln eruiert werden. Mehrere<br />
Dimensionen von <strong>Gewalt</strong>handlungen sowie zwei Dimensionen von "Opfererfahrungen" Nürnberger<br />
Schüler werden operationalisiert und durch Indices zusammengefaßt. Anschließend wird<br />
den Mittelwertunterschieden auf diesen Indices zwischen diversen Subpopulationen <strong>der</strong> Stichprobe<br />
nachgegangen. Neben <strong>der</strong> Frage des Mitführens von "Verteidigungsgegenständen" <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
<strong>Schule</strong> wird schließlich noch auf subjektiv von den Schülern vermutete Gründe für die <strong>Gewalt</strong><br />
an <strong>Schule</strong>n e<strong>in</strong>gegangen. (ICH)