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030 HEUTE<br />
neue banDs FÜrs Jetzt<br />
SIzaRR<br />
Phil-Collins-Coverbands, Weinfeste und Tanzkapellen – fruchtbare<br />
Inspiration bekamen Sizarr zu Hause im südpfälzischen Landau nur<br />
selten ab. Der Schlüssel zum eigenständigen Indie-Elektronik-Mix der<br />
Youngster-Band.<br />
— Diese Band ist<br />
nun überflüssig:<br />
The Maccabees<br />
— Hört man am besten:<br />
Wenn einem Genrebands<br />
öde geworden sind.<br />
ein x-beliebiger Freitag im Leben der<br />
Band Sizarr: Während die Mitschüler bei<br />
Schulschluss nach Hause gehen, macht<br />
sich das Trio auf den Weg zum nächsten<br />
Konzert. Im Sommer 2010 hieß das unter<br />
anderem zu so wichtigen Events wie dem Melt!<br />
und Berlin Festival. Backstage abhängen mit<br />
Bloc-Party-Sänger Kele, Abendessen neben The<br />
xx – man muss keine 19 und auch nicht Musiker<br />
sein, um da zu hyperventilieren.<br />
Ihr heimatliches Umfeld reagiert allerdings<br />
weniger hibbelig: »Die meisten dort wissen<br />
nicht, was für eine Chance das Melt! bedeutet«,<br />
erzählt Bandmitglied Philipp Hülsenbeck.<br />
»Die freuen sich zwar für uns und sagen auch<br />
mal, dass unsere Musik gut klingt, verstehen<br />
sie aber oft gar nicht wirklich.« Solange die<br />
Props stattdessen von Typen wie Starproduzent<br />
Danger Mouse kommen, sollte dies das kleinste<br />
Problem sein. Ebenjener lud sie, angefixt<br />
von den ersten Songs, nicht nur als Vorband<br />
auf die Tour seines Broken-Bells-Projekts ein,<br />
sondern ravte auch vor Ort ordentlich ab. »Er<br />
fragte, was wir für Musik hören würden, denn<br />
er konnte sich partout nicht erklären, wie wir<br />
zu unserem tollen Sound kommen«, erinnert<br />
sich Hülsenbeck sichtlich begeistert.<br />
Wie klingt aber nun das Trio, dessen Musik<br />
derzeit Popstars, A&Rs von Labels wie Cooperative<br />
Music und Musikmagazine wie Spex und<br />
<strong>Intro</strong> gleichermaßen nervös macht? Es ist eine<br />
Mischung aus sattelfestem R’n’B und exzentrischem<br />
Indie-Rock, vertrackten Rhythmen<br />
und elektronischen Sprengseln. Bislang haben<br />
sie freilich mit »Fake Foxes« nur eine EP veröffentlicht.<br />
Und sie haben es auch nicht eilig<br />
mit dem Album, betont Hülsenbeck: »Zuerst<br />
machen wir die Schule fertig.« Was er nicht<br />
sagt: Das mussten Band und Management den<br />
Eltern versprechen, die die künstlerischen Ambitionen<br />
ansonsten aber voll stützen. Den Ambitionen<br />
komme das Warten aber auch zugute,<br />
schließlich sei man mit dem Sound selbst noch<br />
nicht »hundertprozentig zufrieden«. Oder, noch<br />
selbstkritischer gesagt: »Wir werden unsere<br />
Songs für ein Album auf jeden Fall noch mal<br />
komplett überarbeiten.« Kaum auszumalen,<br />
was dabei herauskommen könnte.<br />
Text: Christian Steinbrink<br />
Foto: Mathias Hielscher