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OPENGolf - ASGI

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Sergio Garcia scheiterte einmal mehr bei einem Major knapp.<br />

Kübel als Wanderpreis aus – noch heute<br />

wird die US PGA Championship um die<br />

Wanamaker Trophy gespielt.<br />

Nach dem Ersten Weltkrieg sorgten<br />

die Duelle zwischen Walter Hagen und<br />

Gene Sarazen dafür, dass diese Meisterschaft<br />

rasch an Beachtung gewann.<br />

Hagen gelang es, zwischen 1924 und<br />

1927 mit vier aufeinanderfolgenden<br />

Siegen einen Rekord aufzustellen, der<br />

noch immer gültig ist; seine insgesamt<br />

fünf Siege konnte nur Jack Nicklaus<br />

egalisieren.<br />

Der Dandy kaum zu schlagen<br />

Walter Hagens Karriere ist eng mit<br />

der US PGA Championship verknüpft.<br />

Damals waren die Pros in ihrem Status<br />

wesentlich kürzer gehalten als heute;<br />

so war es ihnen beispielsweise untersagt,<br />

die Clubhäuser der Golfclubs zu<br />

betreten! Hagen, ein immer elegant<br />

gekleideter, dandyhafter Typ, hat viel<br />

dazu beigetragen, dass erfolgreiche<br />

Pros im sozialen Status aufzusteigen<br />

begannen. Einmal habe er, wird als<br />

Müsterchen erzählt, aus Protest gegen<br />

das Clubhaus-Verbot seinen Rolls Royce<br />

direkt vor dem Haupteingang abgestellt<br />

und sich im Wagen umgezogen, wobei<br />

ihm sein Chauffeur die Kleider reichte!<br />

Für Walter Hagen war die US PGA<br />

Championship unzweifelhaft ein Major.<br />

Es wurde denn auch trotz des Exploits<br />

von Bobby Jones, der 1930 alle vier Turniere<br />

des Grand Slam gewann, rasch<br />

klar, dass die Amateure mit den Pros<br />

nur noch ausnahmsweise mithalten<br />

konnten. Allerdings wurde der moderne<br />

Grand Slam erst 1960 «offizialisiert»;<br />

dazu war es zuerst notwendig, dass das<br />

US Masters sich als bedeutendes Einladungsturnier<br />

ausserhalb des Geschehens<br />

in der PGA durchzusetzen vermochte,<br />

und dass die US PGA<br />

Championship nicht mehr im Matchplay,<br />

sondern im Strokeplay gespielt<br />

wurde. Dafür war nicht zuletzt der<br />

Druck des mächtig gewordenen Fernsehens<br />

in den USA verantwortlich, denn<br />

Schlussrunden im Strokeplay heisst,<br />

dass ein ganzes Feld spielt, was am<br />

Fernsehen natürlich attraktiver ist.<br />

Harrington Superstar<br />

Die 2008-Auflage der US PGA Championship<br />

war aussergewöhnlich. Zum<br />

ersten, weil sie vom gleichen Padraig<br />

Harrington gewonnen wurde, der einen<br />

Monat vorher auch schon das British<br />

Open als Sieger beendet hatte. Zweitens<br />

und vor allem aber, weil Harrington<br />

ein Europäer ist. Diese beiden Turniere<br />

haben vor ihm nur Walter Hagen,<br />

Nick Price und Tiger Woods im gleichen<br />

Jahr gewinnen können. Der zweite<br />

Punkt ist noch viel dramatischer – seit<br />

1930, als der Schotte Tommy Armour<br />

die US PGA Championship gewonnen<br />

hatte, konnte sich nie mehr ein Golfer<br />

vom alten Kontinent durchsetzen!<br />

Harrington entschied das Turnier in<br />

extremis zu seinen Gunsten. Denn<br />

lange Zeit hatte der Spanier Sergio Garcia<br />

so ausgesehen, wie wenn er endlich<br />

zu seinem ersten, längst fälligen Major-<br />

Sieg kommen könnte. Doch eine ausgezeichnete<br />

Backnine am Schlusstag mit<br />

nur elf Putts auf diesen neun Löchern,<br />

das liess Harrington aufholen und die<br />

Aktien von Sergio in den Keller sinken;<br />

dieser konnte denn seine Enttäuschung<br />

auch nicht verbergen. Er wirkte ganz so,<br />

wie wenn er das unglaublich gute Putten<br />

des Iren als quasi persönliche Beleidigung<br />

empfinde, als schreiende Ungerechtigkeit.<br />

Denn Harrington hatte<br />

Garcia bereits das British Open 2007 im<br />

allerletzten Moment (lies: im Playoff)<br />

vor der Nase weggeschnappt.<br />

Genau solche Dramen, solche<br />

Kämpfe mit allergrösstem Einsatz, das<br />

ist es, was die Majors so einzigartig<br />

macht; das wollen die Zuschauer<br />

sehen, und das wollen die Spieler spüren.<br />

Um den Sieg in einem Major mitspielen,<br />

das sagen sie alle immer wieder,<br />

das ist die grösste Motivation für<br />

einen Playing Pro!<br />

Jacques Houriet<br />

OPEN GOLF<br />

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