glückliches kriens: Die menschen leben im Einklang mit sich und dem ort. 12
kriens deal or no deal Noch in diesem Monat treffen Kriens, adligenswil und Ebikon einen Vorentscheid, ob sie mit <strong>der</strong> Stadt Luzern fusionieren möchten. Der Wi<strong>der</strong>stand <strong>ist</strong> gross, o<strong>der</strong>: Warum Kriens nicht Littau <strong>ist</strong>. Die krienser wollten nach luzern, und deutlicher hätten sie das nicht ausdrücken können. 1267 von ihnen stimmten für die fusion mit <strong>der</strong> Zentrumsstadt, 253 dagegen. Es war <strong>der</strong> 25. märz 1934, mitten in <strong>der</strong> krise. Die industrie in kriens kämpfte gegen die Pleite, die Patrons senkten die löhne und entliessen hun<strong>der</strong>te von leuten. Die gemeinde hatte kein geld und keine reserven. aber nicht nur sie. auch <strong>der</strong> stadt luzern ging es nicht gut, fünf Jahre nach dem Börsenkrach von 1929. sie war darum nicht scharf darauf, den tief in den roten Zahlen steckenden Vorort einzugemeinden. also murmelte sie etwas von wegen Verhandlungen und bestellte zunächst einmal ein gutachten. als dieses Jahre später eintraf, war <strong>der</strong> anlass dafür schon fast vergessen. Die krise war vorbei. nach dem krieg putzte sich die stadt wie<strong>der</strong> für die tour<strong>ist</strong>en heraus und suchte nach geeigneten randlagen für die industrie. aber am 28. märz 1946 wiesen die gemein<strong>der</strong>äte aller Vororte, auch von kriens, an einer aussprache die idee einer Eingemeindung weit von sich. Warum tut sich kriens so schwer? 65 Jahre später <strong>ist</strong> es wie<strong>der</strong> die stadt luzern, die kriens – zusammen mit Emmen, Ebikon und adligenswil – eingemeinden möchte. am 27. november stimmen die luzerner und die krienser ab, ob ein fusionsvertrag ausgehandelt werden soll. Die Politik in kriens hat schon mal nein gesagt: Der gemein<strong>der</strong>at und das Parlament möchten das fusionsprojekt abbrechen. Was die stimmbevölkerung betrifft, waren 50,6 Prozent von ihnen in einer früheren abstimmung dafür, eine fusion zumindest zu prüfen. Jetzt, da es langsam ans Eingemachte geht, <strong>ist</strong> diese mehrheit höchst gefährdet. Entscheidend wird wohl sein, wie sich die unbekannte masse von krienserinnen und kriensern verhält, die ihre gemeinde nur Von Chr<strong>ist</strong>oph Fellmann; Bil<strong>der</strong> Daniela Kienzler 13 als schlafstadt nutzt und die schon lange keine stadtgrenze mehr wahrnimmt: stimmt sie für die fusion? o<strong>der</strong> <strong>ist</strong> ihr das thema so egal, dass sie gar nicht an die Urne geht? so o<strong>der</strong> so: im Vergleich zu ihren nachbarn in littau, das 2009 mit luzern fusioniert hat, stehen die krienser einem Zusammenschluss skeptischer gegenüber. Und das <strong>ist</strong> auf den ersten Blick doch erstaunlich, schliesslich ähnelt kein Vorort <strong>der</strong> stadt luzern so sehr wie kriens. Die zwei gemeinden haben einen ähnlichen Bevölkerungsmix und eine ähnliche politische geschichte. Und kriens und luzern teilen sich sogar die naherholungsgebiete auf dem sonnenberg und am Pilatus. Warum also tun sich die krienser so schwer mit dem gedanken, zur stadt zu gehören? Der Blick in die geschichte liefert eine erste antwort, formuliert von hilar stadler, dem leiter des museums im Bellpark in kriens: «Will eine stadt einen Vorort eingemeinden, muss dort die not gross sein. o<strong>der</strong> aber sie bietet einen Deal an, <strong>der</strong> gut <strong>ist</strong> und die leute überzeugt.» autark und bürgernah in littau war beides gegeben. Der am dichtesten besiedelte ort des kantons hatte grosse finanzielle und etwas kleinere soziale Probleme. Die steuern waren hoch und die aussicht auf den niedrigeren luzerner steuersatz war den littauern offenbar Deal genug. ganz an<strong>der</strong>s ennet dem renggloch: kriens <strong>ist</strong> nicht in not. im gegenteil, wen immer man fragt beschreibt die gemeinde als autark und funktionstüchtig, als fortschrittlich und bürgernah und also auch als selbstbewusst. mit an<strong>der</strong>en Worten: Der steuerfuss <strong>ist</strong> zwar auch in kriens höher als in luzern, aber trotzdem leuchtet <strong>der</strong> Deal einer fusion nicht auf anhieb ein. Die gewichtigen, aber auch abstrakten argumente <strong>der</strong> Befürworter haben es da schwer: die klügere raumplanung, die in <strong>der</strong> region möglich
- Seite 1 und 2: Monatszeitschrift für Luzern und d
- Seite 3 und 4: Bild Gemsstock: Franca Pedrazzetti/
- Seite 5: Bilder: Georg Anderhub/Daniela Kien
- Seite 9 und 10: Gratwanderung zwischen den Hotels K
- Seite 11: der Gemsstock bröckelt Der gemssto
- Seite 15 und 16: freiraum industriewohnen und Geld i
- Seite 17 und 18: freiraum «Wir machen ungenutztes n
- Seite 19 und 20: anna De Weerdt und Markus Elmiger v
- Seite 21 und 22: ein vergleichsweise kleines festiva
- Seite 23 und 24: lyrics in einer hofeinfahrt liegt e
- Seite 25 und 26: falsche fische neulich nach dem mor
- Seite 27 und 28: Wald und Wiesner ferran adrià, der
- Seite 29 und 30: Wie modern darf die moderne denn se
- Seite 31 und 32: Waldparty im Beton-dschungel Zwei K
- Seite 33 und 34: schweizer literatur: Von der protes
- Seite 35 und 36: Peter Rüedi: Dürrenmatt oder Die
- Seite 37 und 38: Die sauna löscht alle Bitternis -
- Seite 39 und 40: sinfonische Bandwürmer eines kanti
- Seite 41 und 42: sieg der schnittmenge Es begleitet
- Seite 43 und 44: Probenfoto: ingo höhn/zvg 43 BüHN
- Seite 45 und 46: navigieren durch den nicht-ort is.
- Seite 47 und 48: im Wald red. Der klassiker unter de
- Seite 49 und 50: di 1. november 15.00 Allmend, Horwe
- Seite 51 und 52: 19.30 Luzerner Theater, Theaterstra
- Seite 53 und 54: 20.00 Tropfstei ...am Märtplatz, R
- Seite 55 und 56: 14.00 Pilatussaal, Luzernerstrasse
- Seite 57 und 58: 19.30 KKL Luzern, Konzertsaal, Euro
- Seite 59 und 60: 20.00 Theater Pavillon, Spelteriniw
- Seite 61 und 62: do 17. november schreiber, Boxer, k
- Seite 63 und 64:
19.30 Loge Luzern, Moosstrasse 26,
- Seite 65 und 66:
20.30 Stattkino, Löwenplatz 11, Lu
- Seite 67:
19.30 Kunstkeramik, Luzernerstrasse
- Seite 70 und 71:
PROGRAMM NOVEMBER 2011 b o u r b a
- Seite 72 und 73:
21. bis 27. november mit liszt und
- Seite 74 und 75:
19. November 2011 bis 26. Februar 2
- Seite 76 und 77:
© Edy Felder, Luzern 19. NOVEMBER
- Seite 78 und 79:
23.09.11- 05.11.11 ANDREAS GOLDER R
- Seite 80 und 81:
auSSCHREiBuNGEN premio-nachwuchspre
- Seite 82 und 83:
ätsel auf kreuzfahrt mit käptn st
- Seite 84:
Yefi m Bronfman (Foto: Dario Acosta