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Untersuchung des reaktiven Sputterprozesses zur Herstellung von ...

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18 2. Physikalische und technologische Grundlagen<br />

rende Target. In der nächsten Halbwelle gelingt es den schweren Ionen nicht, die Aufladung zu<br />

neutralisieren, da sie nur geringe Entfernungen (≪ 1 mm) im Wechselfeld <strong>zur</strong>ücklegen. Die Targetoberfläche<br />

weist also immer ein negatives Potential auf. Dadurch kommt es zum sogenannten<br />

“self biasing” der Kathode. Dies führt während beider Halbwellen zu einem Ionenstrom auf das<br />

Target, so dass Targetmaterial zerstäubt wird und sich auf dem Substrat eine Schicht bilden kann.<br />

Die Sputterrate <strong>von</strong> oxidischen Targets ist aus verschiedenen Gründen deutlich niedriger<br />

als <strong>von</strong> metallischen Targets. Von oxidischen Targets muss eine stärkere Sekundärelektronen-<br />

Emissionsrate beim Auftreffen <strong>von</strong> hochenergetischen Teilchen berücksichtigt werden. Daher<br />

wird ein großer Teil <strong>des</strong> Entladungsstromes durch Elektronen getragen, die keine Sputterwirkung<br />

auf dem Target hervorrufen. Außerdem ist in der RF-Entladung die Beschleunigungsspannung<br />

oft deutlich geringer als beim DC-Prozess, so dass die Sputterausbeute, also die Anzahl<br />

gesputterter Atome pro auftreffen<strong>des</strong> Ion, weiter reduziert ist. Beide Effekte führen zu einer Verringerung<br />

der Sputterrate auf ca. ein Fünftel der Rate eines DC-<strong>Sputterprozesses</strong> <strong>von</strong> leitfähigen<br />

Targets bei gleicher Entladungsleistung.<br />

Zur industriellen <strong>Herstellung</strong> <strong>von</strong> oxidischen Schichten wird aufgrund der höheren Sputterrate<br />

eine DC-Anregung bevorzugt. Dazu müssen die Targets hohen Anforderungen an die<br />

Leitfähigkeit genügen. Eine ausreichende Leitfähigkeit besitzen z.B. alle Metalle. Aber auch<br />

einige Keramiken, wie Zinkoxid, lassen sich mit speziellen Verfahren zu hoch verdichteten, ausreichend<br />

leitfähigen Targets verarbeiten, wohingegen z.B. Siliziumoxid- oder Aluminiumoxid-<br />

Targets völlig isolierend sind. Um die hohe Sputterrate <strong>des</strong> DC-Sputterns dennoch mit der <strong>Herstellung</strong><br />

oxidischer Schichten kompatibel zu machen, werden Verbundmaterialien oft <strong>von</strong> metallischen<br />

Targets in einem <strong>reaktiven</strong> Prozess gesputtert, bei dem eine oder mehrere Komponenten<br />

durch Reaktivgase zugeführt werden.<br />

2.3.3 Reaktives Sputtern <strong>von</strong> Zinkoxid<br />

Bei <strong>reaktiven</strong> Sputterprozessen besteht das Target nur aus Teilkomponenten <strong>des</strong> späteren Schichtmaterials<br />

und min<strong>des</strong>tens eine der späteren Schichtkomponenten stammt aus der Gasphase.<br />

Durch die Beimengung reaktiver Gase wie z.B. Kohlenmonoxid, Stickstoff oder Sauerstoff kann<br />

eine Vielzahl komplexer Verbindungen wie Karbide, Nitride und Oxide hergestellt werden. Ein<br />

Beispiel hierfür ist das reaktive Sputtern einer Zinkoxidschicht <strong>von</strong> einem metallischen Zink-<br />

Target. Reaktive Sputterprozesse können prinzipiell mit einer DC-Entladung durchgeführt werden,<br />

da die metallischen Targets eine hohe Leitfähigkeit besitzen. Mit der Zugabe <strong>von</strong> O2 zum<br />

Sputtergas Argon bildet sich Zinkoxid, wobei die Reaktion der Targetatome mit dem Sauerstoff<br />

abhängig <strong>von</strong> den Depositionsbedingungen, an der Targetoberfläche, im Gasraum oder auf dem<br />

Substrat erfolgen. Die Schichtstöchiometrie kann über eine Steuerung <strong>des</strong> Sauerstoffflusses ein-

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