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Caviarhouse & Prunier BALIK Versandmagazin 2018

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PRUNIER MANUFAKTUR<br />

All dies geschieht nach uralten Rezepten, die aus einer Zeit stammen,<br />

in der das Geheimnis der Kaviarherstellung von einigen wenigen<br />

Kaviarmeistern in der russischen Kaviar-Stadt Astrachan gehütet<br />

wurde.<br />

Nachdem Salzmischungen und Borax sorgfältig untergezogen sind,<br />

wird die restliche Flüssigkeit ausgeklopft und ausgeschüttelt, ehe die<br />

bereits bereitstehenden Metalldosen befüllt beziehungsweise überfüllt<br />

werden. Auf den Deckel wird dabei etwas Druck ausgeübt, um<br />

die Luft zu vertreiben. Durch die Naht der Dose läuft auch das überflüssige<br />

Wasser und Öl aus. Erst am nächsten Tag wird der abdichtende<br />

Gummiring um die Metalldose angebracht – nachdem diese<br />

noch einmal gespült wurde. Dann kann die eigentliche Reifung „Maturation“<br />

beginnen.<br />

Vom Fischbauch bis in die Dose dauert es so insgesamt keine 20 Minuten,<br />

aber auf diese wenigen Minuten kommt es an. Es sind nur<br />

wenige Produktionsschritte bis zur vollendeten Geschmacksveredelung.<br />

Man muss sie so gewissenhaft und gekonnt angehen, wie es<br />

bei <strong>Prunier</strong> gelebter Alltag ist, damit ein kleines Wunder geschieht.<br />

Damit am Gaumen sanft die Körner explodieren, sich ein cremigsinnliches<br />

Geschmackserlebnis ausbreitet und der Moment ein ganz<br />

erlesener wird. Dafür wird bei <strong>Prunier</strong> nach Augenmass und mit unglaublich<br />

viel Erfahrung gearbeitet.<br />

Während der Maturation sackt dann, weil das überflüssige Öl an der<br />

Naht heraustritt, der Kaviar zusammen. Also müssen die Dosen im<br />

Kühlraum gepflegt werden. Sie werden geklopft und gedreht, der<br />

Deckel wird nach unten gedrückt, damit sich das Kaviaröl gleichmässig<br />

innerhalb der Dose verteilt und der Kaviar durch den eventuell<br />

entstehenden Hohlraum, der zwischen dem Kaviarspiegel und<br />

Deckel entsteht, nicht zu schimmeln beginnt. So macht man das einmal<br />

die Woche, sieben bis acht Wochen lang.<br />

Hört der Flüssigkeitstritt auf, verschliesst sich die Dose durch das angetrocknete<br />

Öl von innen nach aussen von selber. Der Flüssigkeits -<br />

austausch zwischen Salz und dem Eiinneren findet während der<br />

Maturation erst nach etwa 14 Tagen statt. Bis dahin bleibt das Korn<br />

noch für sich und das Salz liegt aussen rum. Dann aber öffnen sich<br />

die Membranen und es kommt zum Austausch. Der Rogen wird dunkler,<br />

schwärzer und bekommt so seinen arttypischen Geschmack.<br />

Ist der optimale Reifegrad erreicht, wird der Kaviar in eine Vakuumdose<br />

umgefüllt. Diese luftdichte, oxydationsschützende Verpackung<br />

stoppt die weitere Reifung des Kaviars zu fast 95 Prozent.<br />

Waren es beim Wildkaviar die drei Störarten Sevruga, Oscietra und<br />

Beluga, aus denen die klassischen Kaviartypen gewonnen wurden,<br />

so bilden beim Farmkaviar von <strong>Prunier</strong> in der Aquakultur Farbe, Korngrösse,<br />

Alter und Reife des Rogens einer Störart die Grundlage für<br />

die verschiedenen Kaviarsorten. Das Können des Kaviarmeisters<br />

macht daraus Kaviarsorten unterschiedlichen Stils und Geschmacks.<br />

Der Borax-freie „Malossol“ ist der vollmundigste und durch seinen<br />

Salzgehalt der markanteste Kaviar von <strong>Prunier</strong>. Nach einem halben<br />

Jahr hat er beinahe eine kräftige Blauschimmelnote entwickelt.<br />

„Saint-James“ zeichnet das voluminöse Geschmacksbild aus. „Paris“<br />

ist der perfekte Einsteiger, der nur während der Fänge zu haben ist.<br />

Er steht bereits 24 Stunden bis zwei Wochen nach dem Fang auf<br />

dem Tisch. Salz und Rogen haben einander dann noch nicht umarmt,<br />

und so ist dann auch das Geschmackserlebnis: Erst schmeckt man<br />

das Salz, dann erst das Fischig-Eiige, fast Sahnig-Dottrige, eine einzigartige<br />

Momentaufnahme. Frisch und unkompliziert im Geschmack<br />

dagegen ist „Tradition“, optimal für diejenigen, die früher Sevruga<br />

mochten.<br />

Damit bietet <strong>Prunier</strong> den Liebhabern von Kaviar aus dem Kaspischen<br />

Meer eine würdige Alternative. Wer Oscietra mochte, greift zu „Saint–<br />

James“, wer von russischem Kaviar schwärmt, ist mit „Malossol“ gut<br />

beraten. Und Fans von Imperial sind bei „Héritage“ zu Hause.<br />

Über jeden einzelnen Stör wird in der Aquakultur Buch geführt: Aus<br />

welcher Generation stammt er, womit ist er gefüttert und wie viel<br />

Rogen ist aus ihm gewonnen worden – ja, und welche Kaviar-Sorte<br />

wird aus ihm produziert?<br />

Langjährige Erfahrung, strenge Qualitätskontrollen, Sorgfalt und Fingerspitzengefühl<br />

lassen auch Fachleute daran scheitern, den essbaren<br />

Luxus von <strong>Prunier</strong> von Wildkaviar zu unterscheiden.<br />

„Quality is not an act,<br />

it is a habit.“<br />

- Aristoteles -<br />

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