CERCLE DIPLOMATIQUE - issue 02/2019

L’AUTRICHE EUROPA-FORUM WACHAU
FACTS &
FIGURES
Europa-Forum Wachau
Das Europa-Forum Wachau wurde 1994
anlässlich des Beitritts Österreichs zur EU ins
Leben gerufen. Ziel ist es seither, das Thema
Europa voranzutreiben und den Bürgern
leidenschaftlich zu vermitteln.
Seit 1995 haben neben einem Staatspräsidenten
bereits 26 Premierminister und 32 Außenminister,
3 Kommissare und über 10.000 Gäste am
Europa-Forum Wachau teilgenommen.
Neben Jean Claude Juncker waren u. a. Viktor
Orbán, Manfred Weber oder Frans Timmermans
bereits aktive Teilnehmer am Europa-Forum
Wachau.
The Europa-Forum Wachau was founded in
1994 on the occasion of Austria‘s accession to
the EU. Since then, the aim has been to promote
the topic of Europe and to communicate it
passionately to the citizens.
Since 1995, 26 Prime Ministers and 32 Foreign
Ministers, 3 Commissioners and over 10,000
guests have taken part in the Europa-Forum
Wachau in addition to one President.
Jean Claude Juncker, Viktor Orbán, Manfred
Weber and Frans Timmermans have already
been active participants in the Europa-Forum
Wachau.
europaforum.at
Oben: Stift Göttweig ist der Veranstaltungsort
des Europa-Forums Wachau. Darunter:
Gruppenbild aus dem Jahr 2018. Top: Göttweig
Abbey is the venue of the Europa-Forum
Wachau. Below: group picture of 2018.
Meinung zu unterschiedlichen Themen
wie Brexit, neue Arbeitswelten oder zu
Technologisierung und Demokratie kundtun.
Die Resultate dieser Salons fließen direkt
in das Europa-Forum Wachau 2019
ein und werden im Stift Göttweig intensiver
behandelt. Die Salons waren sehr gefragt,
die Termine waren immer ausgebucht.
Frau Landeshauptfrau, zum 10. Jubiläum des
Europa-Forums Wachau im Jahr 2004 wurde
von Ihnen, damals waren Sie amtierende
Landesrätin für Soziales, Arbeit und Familie in
Niederösterreich, ein Jugendplenum organisiert.
Inwieweit war die Jugend seit damals ins Forum
eingebunden und gibt es heuer und zukünftig
spezielle Veranstaltungen dazu?
Mikl-Leitner: Als damalige Präsidentin
des Europa-Forums Wachau habe ich
das zehnjährige Jubiläum zum Anlass genommen,
um Jugendliche aus den damals
25 Mitgliedsstaaten einzuladen. Die jungen
Leute diskutierten in einem eigenen Jugendplenum
über ihre Visionen für ein Europa
2025 und konnten ihre Ergebnisse im
Plenum präsentieren. Die Beteiligung der
Jugend beim Forum wurde seither weiter
intensiviert und ausgebaut. Heuer wurde
ein Erasmus+-Projekt eingereicht und genehmigt.
Teilnehmerinnen und Teilnehmeraus
Frankreich, Österreich, Polen, Rumänien,
Tschechien und Ungarn werden
nicht nur beim Forum mitdiskutieren, sondern
erhalten auch die Chance im Rahmen
des „Young High Flyer eve“ in der neuen
Landesgalerie Krems, am 13.06.2019, ihre
Ideen zur Zukunft Europas zu präsentieren.
Herr Landesrat, Sie sind das politische Parkett
auch international gewohnt und waren u. a. je
drei Jahre Österreichischer Botschafter in
Rumänien und Moldau und später im Vereinigten
Königreich von Großbritannien und
Nordirland. Was bedeutet Europa für Sie
persönlich?
Eichtinger: Europa ist mir ein Herzensanliegen.
Dafür brenne ich, denn ich
bin ein glühender Europäer. Ich war im
Jahr des Falles des Eisernen Vorhangs dabei,
als Außenminister Alois Mock und
sein ungarischer Amtskollege Gyula Horn
am 27. Juni 1989 nahe Klingenbach den
Grenzzaun durchtrennten. Dieser historische
Moment hat mein Leben sehr geprägt.
Mir ist es wichtig, dass Europa noch stärker
wahrgenommen wird. Der Herzschlag Europas
muss in den Regionen pulsieren. Wir
müssen weg von einem Negativ-Denken in
der EU und hin zu einem stärkeren Bewusstsein
in Europa, Österreich und Niederösterreich,
wie enorm viel die EU für
unser tägliches Leben leistet.
Seit 1995 haben 32 Außenminister, 26
Premierminister, 3 EU-Kommissare, ein
Staatspräsident und über 10.000 Gäste am
Europa-Forum Wachau teilgenommen. Was war
das denkwürdigste Ereignis in all den Jahren?
Eichtinger: Der wohl größte diplomatische
Erfolg des Europa-Forums Wachau
war das Treffen der Premierminister von
Serbien, Ivica Dačić, und des Kosovo, Hashim
Thaçi, im Jahr 2013. Es kam dabei
zum ersten offiziellen Handschlag zwischen
den beiden bis dahin verfeindeten
Persönlichkeiten.
CD: Provincial Councillor, how was the Europa-
Forum Wachau actually founded?
Eichtinger: The Europa-Forum Wachau
was called into being in 1995 on the
occasion of Austria’s accession to the European
Union. The forum’s founding fathers
were Governor Erwin Pröll and
Foreign Minister Alois Mock; both of
them have helped advance the topic of
Europe and communicate it passionately
to citizens through their political engagement.
This year, the Europa-Forum Wachau
will be held for the 24th time and
has, over the decades, established itself as
a key date in the Austrian calendar. This
year, the event will, for the first time, be
extended to three days. The new format
of the Europa-Forum Wachau will be
even younger, broader and more digital.
PHOTOS: WEINSTRASSE KREMSTAL/RITA NEWMAN, EUROPA FORUM WACHAU, NLK
Governor, the Europa-Forum Wachau is also an
economic factor and attracts international
speakers and guests. How is Lower Austria doing
– economically speaking?
Liberty &
Security
Mikl-Leitner: Lower Austria’s economy
is doing very well. The gross regional
product for 2018 will likely have
grown by 2.8 percent. For 2019, we are
expecting economic growth at a rate of
1.8 percent. This continues to place us
above the Austrian average. At the same
time as our economy has grown, we have
also seen a strong increase in the number
of new job vacancies last year. This positive
demand for labour is going to continue
this year, too. We are expecting an
increase in employment of 1.5 percent.
One of Lower Austria’s most important
drivers of economic growth is export.
Nearly a quarter million jobs in the province
are directly tied to our export market.
In 2017, we exported goods worth
nearly 22 billion euro in total. This cements
Lower Austria’s status as the main
export driver in the east.
Are new markets being gained and/or business
relationships being initiated? For example, during
your China visit in April.
Mikl-Leitner: Especially when it comes
to our export markets, it is important
not to put all of our eggs in one basket.
This year, we’re focusing on two new
markets: China and France. We will, of
course, continue to work with China following
our visit. We were able to reach
several cooperation agreements and
business relationships on site. In June, an
additional Lower Austrian economic delegation
led by Provincial Minister of the
Economy Petra Bohuslav will travel to
Paris and Lyon. Furthermore, we remain
very active in our tried and true focus
markets in Eastern Europe. In the Czech
Republic, Hungary, Poland, Slovakia and
other places, we are actually on site with
our Lower Austrian internationalisation
agency “ecoplus” in order to support Lower
Austrian businesses there.
European Forum Alpbach
14.8. – 30.8.2019 | #efa19
www.alpbach.org
62 Cercle Diplomatique 2/2019