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atw - International Journal for Nuclear Power | 6.2023

Reaktorkonzepte und neue Entwicklungen

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<strong>atw</strong> Vol. 68 (2023) | Ausgabe 6 ı November<br />

| Abb. 8<br />

HDR-Brennelementbündel mit oberem und unterem Brennelementkasten.<br />

Quelle: <strong>atw</strong> – <strong>International</strong> <strong>Journal</strong> <strong>for</strong> <strong>Nuclear</strong> <strong>Power</strong><br />

Kernenergiesystemen mit Brutreaktoren ist die<br />

Wiederaufarbeitung unerlässlich und fügt sich so in<br />

das Forschungsprogramm am KFK.<br />

Konzentration der Förderung auf<br />

Innovation, kommerzielle Flaute und<br />

Nicht-Verbreitungsvertrag<br />

Der Bund kündigt an, sich aus der Förderung<br />

kommender kommerzieller Kernkraftwerke zurück<br />

zu ziehen, aber weiterhin Exportförderung sowie<br />

Förderung der Brennstoffentwicklung und der<br />

Wiederaufarbeitung aufrecht zu erhalten. Die<br />

Förderung für Reaktorentwicklung und Anlagen<br />

soll sich künftig auf schnelle und thermische Brüter<br />

konzentrieren. Damit ist das zu diesem Zeitpunkt in<br />

Bau befindliche Kernkraftwerk Obrigheim der letzte<br />

Leichtwasserreaktor in Deutschland, der noch staatliche<br />

Förderung erhalten hat. Ab dem Kernkraftwerk<br />

Würgassen sind alle Anlagen von den künftigen<br />

Betreibern finanziert worden.<br />

Anfang 1967 war die positive weitere Entwicklung<br />

noch nicht absehbar, vielmehr setzte sich die<br />

Auftragsflaute <strong>for</strong>t, ganz im Gegensatz zum Boom<br />

in den Vereinigten Staaten und den langfristigen<br />

Ausbauprogrammen in Frankreich und dem Vereinigten<br />

Königreich. Als Gründe wurden die damalige<br />

wirtschaftliche Schwächephase mit einem langsameren<br />

Anstieg des Stromverbrauchs, die Kapitalknappheit<br />

und die in Europa im Vergleich zu den<br />

Vereinigten Staaten deutlich höheren Zinssätze,<br />

eine Übersättigung bei der Kraftwerkskapazität,<br />

Unsicherheiten bei Genehmigungsverfahren sowie<br />

negative psychologische Auswirkungen des Gesetzes<br />

zur Förderung des Steinkohleabsatzes in der Elektrizitätswirtschaft<br />

genannt, das im Jahr 1966 nicht nur<br />

von der kerntechnischen Branche, sondern auch von<br />

Euratom und dem Verband der Chemischen Industrie<br />

wegen seiner strompreissteigernden Wirkung<br />

kritisiert wurde. Als zusätzliches Risiko einer<br />

weiter <strong>for</strong>tgesetzten Nachfrageschwäche wurde<br />

die Möglichkeit identifiziert, dass sich ein Kompetenzverlust<br />

bei Unternehmen und Behörden ergibt,<br />

wenn Mitarbeiter ins Ausland abwandern, wo sich<br />

die Kernenergie besser entwickelt.<br />

Immer breitere Unterstützung findet der Vorschlag,<br />

eine europäische Anreicherungsanlage zu errichten,<br />

um unabhängig von den USA, deren Kapazitäten in<br />

bestehenden Anlagen spätestens 1980 ausgeschöpft<br />

sein würden, die Versorgung (West-)Europas mit<br />

angereichertem Uran zu sichern.<br />

SPECIAL TOPIC | A JOURNEY THROUGH ENERGY GERMAN POLICY, NUCLEAR ECONOMY TECHNOLOGY AND LAW 63<br />

Hinsichtlich einer Verbesserung der internationalen<br />

Wettbewerbsfähigkeit im Vergleich zu den Konkurrenten,<br />

insbesondere den USA und der Exportmöglichkeiten<br />

werden Vorschläge unterbreitet,<br />

Exportkreditgarantien für Kernkraftwerke zu<br />

ermöglichen und zinsverbilligte Kredite für ausländische<br />

Käufer zu ermöglichen.<br />

| Abb. 9<br />

Kernkraftwerk Obrigheim – Montage des Sicherheitsbehälters.<br />

Quelle: <strong>atw</strong> – <strong>International</strong> <strong>Journal</strong> <strong>for</strong> <strong>Nuclear</strong> <strong>Power</strong><br />

Ein wichtiges Thema im Jahr 1967 und in den<br />

folgenden Jahren war der Atomwaffensperrvertrag<br />

oder Nicht-Verbreitungsvertrag (Non-Proliferation<br />

Treaty, NPT). Ein zentraler Vorschlag dabei war<br />

die Ausdehnung der Kontrollfunktion der IAEA<br />

von Forschungsreaktoren auf Kernkraftwerke<br />

und Wiederaufarbeitungsanlagen. Dies weckte in<br />

Deutschland Befürchtungen hinsichtlich der Rolle<br />

Special Topic | A Journey through Energy German Policy, <strong>Nuclear</strong> Economy Technology and Law<br />

Kommerzieller Durchbruch <strong>Nuclear</strong> für die Kernenergie Energy under und Article massive 6.8 of Forschungsanstrengungen the Paris Agreement ı Henrique ı Nicolas Schneider Wendler

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