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atw - International Journal for Nuclear Power | 6.2023

Reaktorkonzepte und neue Entwicklungen

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<strong>atw</strong> Vol. 68 (2023) | Ausgabe 6 ı November<br />

SPECIAL TOPIC | A JOURNEY THROUGH ENERGY GERMAN POLICY, NUCLEAR ECONOMY TECHNOLOGY AND LAW 76<br />

Der erste Einsatz des Transportbehälters für<br />

bestrahlte Brennelemente TN-2 findet beim schwedischen<br />

Kernkraftwerk R-3, auch bekannt als Kernkraftwerk<br />

Agesta von November 1968 bis Februar<br />

1969 statt. Der Behälter für den trockenen Transport<br />

der Brennelemente wiegt 30 Tonnen und wird<br />

passiv gekühlt. Beschädigte Brennelemente werden<br />

in gasdichte Kapseln verpackt. Der Behälter ist für<br />

nasse und trockene Beladung ausgelegt.<br />

Die Vereinigten Elektrizitätswerke Westfalen (VEW)<br />

fragt Angebote für ein Kernkraftwerk mit 600 MW<br />

Leistung für den Standort des Kraftwerks Westfalen<br />

an, der bereits für die Errichtung des THTR-Prototypen<br />

angeboten wird.<br />

Die Preussag errichtet eine Versuchsanlage zur<br />

Herstellung von Urankonzentrat auf dem Gelände<br />

ihrer Seltenerdmetallanlage in Gandersheim. Die<br />

Urangesellschaft beteiligt sich mit 10 Prozent an<br />

der Société des Mines de l’Aïr (SOMAIR) in Arlit in<br />

Niger. Die Beteiligung an der Abnahme der Produktion<br />

soll bei einem Drittel liegen.<br />

Im Februar 1969 unterzeichnen und ratifizieren<br />

die ersten Staaten den Atomwaffensperrvertrag<br />

(Non-Proliferation Treaty/NPT). Die Gesellschaft<br />

für Kern<strong>for</strong>schung in Karlsruhe führt Experimente<br />

durch, die zu einer automatisierten Spaltstoffflusskontrolle<br />

in kerntechnischen Anlagen gemäß NPT<br />

führen sollen.<br />

In der THTR-Assoziation wurde ein Rechnerprogramm<br />

zur Speicherung und Verarbeitung der<br />

technischen Kernkraftwerksdaten entwickelt, das<br />

auch ein automatisches Erkennen von Fehlern in<br />

der Projektierungsphase ermöglicht und<br />

das auch auf andere Arten von Projekten<br />

angepasst werden kann. In den MZFR<br />

wird ein Doppelloop zum Test plutoniumhaltiger<br />

Brennstäbe eingebaut, die<br />

von natriumgefüllten Kapseln umhüllt<br />

werden. Die Loop-Kühlkreisläufe sind<br />

vom Hauptkühlkreislauf getrennt.<br />

waren die großen neuen Industrieansiedlungen in<br />

Hamburg in den Bereichen Aluminium- und Stahlherstellung.<br />

Baubeginn soll Anfang 1970 sein.<br />

Insgesamt bestehen in Deutschland Planungen zur<br />

Inbetriebnahme bzw. Errichtung von 19 Kernkraftwerken<br />

mit insgesamt 11.500 MW Leistung bis 1975<br />

inklusive der THTR- und SNR-Prototypen.<br />

Der Stromverbrauch 1968 betrug 210 TWh, die<br />

zu 97 Prozent im Inland gedeckt wurden, zu drei<br />

Prozent durch Import. Die Erzeugung lag bei 204<br />

TWh, davon 1,95 TWh mit Kernenergie.<br />

Betriebserfahrungen mit der<br />

„Otto Hahn“ und Konkretisierung der<br />

Anreicherungskooperation<br />

Im März 1969 fand die erste Atlantikfahrt der „Otto<br />

Hahn“ statt. Auf dieser konnte der Reaktorbetrieb<br />

unter der Bedingung rauer See bei Windstärken von<br />

8 bis 10 erprobt werden, nachdem es bei kurzen<br />

Fahrten in der Nordsee nur ruhiges Wetter gab. Die<br />

Messungen zu den Schlinger- und Stampfbewegungen<br />

des Schiffes und der Reaktoranlage ergaben,<br />

dass sich alles im Rahmen der eingeplanten Parameter<br />

hielt. Die zweite große Erprobungsfahrt in<br />

den Südatlantik zeigte, dass auch unter tropischen<br />

Klimabedingungen ein einwandfreier Reaktorbetrieb<br />

gewährleistet ist. Die Reaktortechnik muss<br />

allerdings in einem klimatisierten Raum betrieben<br />

werden. Bei Versuchen mit abgeschalteter Klimaanlage<br />

zeigte sich, das empfindliche Messkanäle der<br />

Reaktorinstrumentierung wegen über den Spezifikationen<br />

liegenden Bedingungen ungenaue Ergebnisse<br />

geliefert haben. Die bisherigen Erfahrungen<br />

mit dem marinen Einsatz zeigen, dass künftige<br />

Schiffsreaktoren günstiger und kompakter gebaut<br />

Das Badenwerk und die Energieversorgung<br />

Schwaben verfolgen gemeinsam<br />

das Projekt eines Kernkraftwerks bei<br />

Bruchsal in der Gemeinde Oberhausen<br />

mit einer Leistung von 630 MW zur<br />

Inbetriebnahme 1974. Der Standort des<br />

zweiten Kernkraftwerks in Norddeutschland<br />

soll von Stadland verlegt werden,<br />

entweder nach Brunsbüttelskoog oder<br />

nach Geestacht. Entscheidend für den<br />

Beschluss für ein zweites Kernkraftwerk<br />

| Abb. 25<br />

Hauptleistand der Otto Hahn zur Überwachung, Regelung und Schaltung der Maschinenund<br />

Reaktoranlage des Schiffes.<br />

Quelle: <strong>atw</strong><br />

Energy Special Topic Policy, | Economy A Journey and through Law German <strong>Nuclear</strong> Technology<br />

<strong>Nuclear</strong> Kommerzieller Energy Durchbruch under Article für 6.8 die of Kernenergie the Paris Agreement und massive ı Henrique Forschungsanstrengungen Schneider ı Nicolas Wendler

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