atw - International Journal for Nuclear Power | 6.2023
Reaktorkonzepte und neue Entwicklungen
Reaktorkonzepte und neue Entwicklungen
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<strong>atw</strong> Vol. 68 (2023) | Ausgabe 6 ı November<br />
SPECIAL TOPIC | A JOURNEY THROUGH ENERGY GERMAN POLICY, NUCLEAR ECONOMY TECHNOLOGY AND LAW 80<br />
Nach viereinhalb Jahren Bauzeit erreicht der<br />
HDR Großwelzheim im Oktober Erstkritikalität.<br />
Die öffentlichen Ausgaben für die Kernenergie in<br />
Deutschland zu denen auch die Finanzierung des<br />
HDR-Prototypen zählt, belaufen sich im Zeitraum<br />
1956 bis 1969 auf 7,2 Milliarden DM.<br />
| Abb. 28<br />
Heißdampfreaktor Großwelzheim neben VAK Kahl. <br />
Quelle: <strong>atw</strong><br />
Weitere Bestellungen von<br />
Kernkraftwerken folgen und der<br />
NPT wird unterschrieben<br />
Die HEW bestellt bei KWU das Kernkraftwerk Brunsbüttelkoog<br />
mit einer Leistung von 794 MW, an dem<br />
auch die NKW beteiligt ist. Erstmals bei einem Siedewasserreaktor<br />
werden acht interne Axialpumpen<br />
zur Umwälzung des Kühlmittels vorgesehen. RWE<br />
hat für das Kernkraftwerk Höchst der Farbwerke<br />
Hoechst Angebote abgefragt. Babcock & Wilcox<br />
hat einen AGR, KWU einen DWR oder SWR angeboten.<br />
Die Energieversorgung Schwaben erteilt<br />
ihre Zustimmung zum Bau eines Kernkraftwerks<br />
in Eichau bei Oberhausen im Landkreis Bruchsal.<br />
Eine Anlage mit 750 MW Leistung soll als erster<br />
Block eines Großkernkraftwerks in Betrieb gehen.<br />
BBC/B&W bieten einen AGR, BBC/GE einen SWR<br />
und KWU sowohl einen DWR als auch einen SWR.<br />
Das Projekt des Kernkraftwerks Lauffen, das ebenfalls<br />
von der Energieversorgung Schwaben verfolgt<br />
wird, bleibt demgegenüber noch offen.<br />
Mit der Bildung einer neuen Bundesregierung<br />
aus SPD und FDP wird Prof. Hans Lassink neuer<br />
Forschungsminister als Nachfolger von Gerhard<br />
Stoltenberg und aus dem Bundesministerium für<br />
wissenschaftliche Forschung (BMwF) wird das<br />
Bundesministerium für Bildung und Wissenschaft<br />
(BMBW).<br />
Die Gesellschaft für Kern<strong>for</strong>schung bestellt bei<br />
NUKEM einen 14 Tonnen schweren Uranmetallblock,<br />
der in der thermischen Säule des FR-2 in<br />
Karlsruhe zum Zweck der Grundlagen<strong>for</strong>schung<br />
in der Kernphysik genutzt werden soll. Der Block<br />
besteht aus vernickelten Metallklötzen unterschiedlicher<br />
Größe.<br />
In Karlsruhe ist der bislang größte Natrium-Loop<br />
in Betrieb gegangen, um Brennelement-Tests und<br />
Korrosionsuntersuchungen durchzuführen. Die<br />
Befüllung der Ablassbehälter des Sekundär- und<br />
dann des Primärkreises der KNK mit Natrium erfolgt<br />
durch die Degussa.<br />
Die BBC Mannheim schließt ein internationales<br />
AGR-Lizenzabkommen mit der britischen BNDC<br />
(British <strong>Nuclear</strong> Design and Construction) und<br />
bietet bei verschiedenen Ausschreibungen AGRs<br />
an.<br />
KSB berichtet, dass es als weltweit einziger Hersteller<br />
Primärumwälzpumpen für sämtliche Reaktoren<br />
bieten kann und dass das Geschäft mit Kernkraftwerken<br />
im nuklearen und konventionellen Teil der<br />
Anlagen bereits 25 Prozent des Gesamtumsatzes<br />
des Unternehmens ausmache. Der jüngste Auftrag<br />
sind die Hauptkühlmittelpumpen für das Kernkraftwerk<br />
Biblis. Die KWU erhielt von der STEAG einen<br />
Auftrag für eine Gas- und eine Dampfturbine zum<br />
Bau einer neuartigen kombinierten Gas- und Dampfkraftwerksanlage.<br />
Die Druckprobe des RDB für das Kernkraftwerk<br />
Stade ist bei Klöckner-Werke/Georgsmarienwerke<br />
erfolgreich verlaufen. Der Betriebsdruck im KKW<br />
wird 157 atü bei 316 °C betragen, die Auslegung<br />
des Behälters ist auf 175 atü bei 350 °C bestimmt<br />
und die Druckprobe erfolgte bis 232 atü. Dabei<br />
wurden an 554 Stellen an der Innen- und Außenhaut<br />
die Ver<strong>for</strong>mung des Behälters vermessen und<br />
mit einem Computer die auftretenden Spannungen<br />
im 280 Tonnen schweren Behälter berechnet.<br />
Die Volkskammer der DDR ratifiziert im September<br />
1969 den Nicht-Verbreitungsvertrag. Bundeskanzler<br />
Willy Brandt kündigt die Unterzeichnung durch die<br />
Bundesrepublik nach noch ausstehenden Klärungen<br />
entsprechend der Beschlüsse der vorherigen Regierung<br />
aus CDU/CSU und SPD an.<br />
Die kerntechnische Branche schlägt im Zuge der<br />
geplanten Re<strong>for</strong>men im Bereich Bildung und<br />
Forschung vor, das BMBW zu re<strong>for</strong>mieren und etwa<br />
die Fragen im Zusammenhang mit etablierten,<br />
„konventionellen“ Reaktortypen auszugliedern, so<br />
dass eine Konzentration auf die Entwicklung neuer<br />
Reaktortypen erfolgen kann. Im gleichen Sinne wird<br />
ge<strong>for</strong>dert, die Sicherheitsbewertung etablierter<br />
Technologien an eine neu zu schaffende Zentralstelle<br />
zu übergeben, die für einheitliche Standards in<br />
allen Bundesländern sorgt. Die Reaktorsicherheitskommission<br />
soll sich dann auf neue Reaktortypen<br />
konzentrieren.<br />
Energy Special Topic Policy, | Economy A Journey and through Law German <strong>Nuclear</strong> Technology<br />
<strong>Nuclear</strong> Kommerzieller Energy Durchbruch under Article für 6.8 die of Kernenergie the Paris Agreement und massive ı Henrique Forschungsanstrengungen Schneider ı Nicolas Wendler