atw - International Journal for Nuclear Power | 6.2023
Reaktorkonzepte und neue Entwicklungen
Reaktorkonzepte und neue Entwicklungen
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<strong>atw</strong> Vol. 68 (2023) | Ausgabe 6 ı November<br />
| Abb. 20<br />
Kernkraftwerk Lingen in der Errichtung.<br />
Quelle: <strong>atw</strong><br />
Bei der Inbetriebsetzung des Kernkraftwerks Lingen<br />
wird eine Störung bei einem Teil der Regelstabantriebe<br />
festgestellt. Zur Behebung des Problems muss<br />
das Spiel zwischen den Antriebskolben und der<br />
Abdichtung zwischen Antrieb und Reaktor (Drosselbuchse)<br />
vergrößert werden. Betroffen waren die<br />
äußeren Regelstabantriebe. Die Maßnahme führte<br />
zu vier bis fünf Wochen Verzögerung bei der Inbetriebsetzung.<br />
Ein breites Spektrum von Industrieunternehmen<br />
und wissenschaftlichen Eirichtungen befasst sich<br />
mit der Entwicklung von thermoelektrischen oder<br />
photoelektrischen Energiekonversionssystemen<br />
bei Radioisotopengeneratoren für Raumfahrtanwendungen.<br />
Industrieseitig sind das BBC, AEG,<br />
Siemens und Bölkow, <strong>for</strong>schungsseitig das Institut<br />
für Radiochemie der TH München, das 1. Physikalische<br />
Institut der Uni Gießen sowie das Institut für<br />
technische Elektronik der TH München.<br />
„Kernabfall“ zu ersetzen, da<br />
Atommüll sehr negativ besetzt<br />
ist.<br />
Innerhalb der kerntechnischen<br />
Branche wird über die Gründung<br />
einer deutschen Nuklear-Gesellschaft<br />
als wissenschaftlicher<br />
Fachgesellschaft diskutiert wie<br />
sie in anderen Ländern und auf<br />
anderen Fachgebieten auch<br />
in Deutschland bestehen. Als<br />
Alternativen werden die Gründung<br />
einer neuen Gesellschaft<br />
und eine Lösung innerhalb des<br />
Deutschen Atom<strong>for</strong>ums vorgeschlagen.<br />
Hintergrund ist, dass<br />
sich viele jüngere Beschäftigte in<br />
den bestehenden verbandlichen<br />
Branchenstrukturen nicht repräsentiert<br />
fühlen, da das Atom<strong>for</strong>um nur sehr wenige<br />
persönliche Mitglieder aufnimmt. Zugleich wird von<br />
anderer Seite vor einer Zersplitterung der Vertretung<br />
der Branche gegenüber Öffentlichkeit und<br />
Politik gewarnt, die seinerzeit mit der Gründung<br />
des Atom<strong>for</strong>ums aus mehreren Vorgängerorganisationen<br />
vermieden werden sollte.<br />
Hinsichtlich der Kernenergienutzung für die Schifffahrt<br />
bestehen Planungen als nächsten Schritt nach<br />
dem Forschungsschiff der „Otto Hahn“, die inzwischen<br />
ausgeliefert, aber noch nicht nuklear, sondern<br />
nur mit einem konventionellen Hilfsantrieb erprobt<br />
wurde, ein Demonstrations-Kernenergiehandelsschiff<br />
zu bauen. Dieses Demonstrationsschiff soll mit<br />
einem Reaktor von 138 MW thermischer Leistung<br />
SPECIAL TOPIC | A JOURNEY THROUGH ENERGY GERMAN POLICY, NUCLEAR ECONOMY TECHNOLOGY AND LAW 71<br />
Kraftwerkskühlung als grenzüberschreitende<br />
Thema, Nuklearschiff und<br />
eine neue Vereinigung in der Branche<br />
Über die Kühlwasserkapazität am Hochrhein und<br />
deren Aufteilung finden deutsch-schweizerische<br />
Gespräche statt. Anlass dafür ist es – nachdem<br />
es bereits früher Diskussionen zu diesem Thema<br />
gegeben hat – sicher zu stellen, dass die Errichtung<br />
eines Kernkraftwerks an der Aare in der Schweiz<br />
weder den Rhein noch die Errichtung eines Kernkraftwerks<br />
auf der deutschen Hochrheinseite bei<br />
Waldshut beeinträchtigt.<br />
Das Wirtschaftsministerium Niedersachsen schlägt<br />
vor, den Begriff „Atommüll“ durch den Begriff<br />
| Abb. 21<br />
Sicherheitsbehälter der Otto Hahn nach dem Einbau.<br />
Quelle: <strong>atw</strong><br />
Special Topic | A Journey through Energy German Policy, <strong>Nuclear</strong> Economy Technology and Law<br />
Kommerzieller Durchbruch <strong>Nuclear</strong> für die Kernenergie Energy under und Article massive 6.8 of Forschungsanstrengungen the Paris Agreement ı Henrique ı Nicolas Schneider Wendler