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atw - International Journal for Nuclear Power | 6.2023

Reaktorkonzepte und neue Entwicklungen

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<strong>atw</strong> Vol. 68 (2023) | Ausgabe 6 ı November<br />

AEG und NUKEM treiben die Brennelemententwicklung<br />

voran und fertigen 17 Testbrennelemente<br />

unterschiedlicher Auslegung hinsichtlich abbrennender<br />

Neutronengifte, Abstandhalter und verschiedener<br />

Hüllrohrwandstärken zum Einsatz im VAK<br />

Kahl ab Herbst 1969.<br />

Das KFK erhält eine neue Großrechneranlage von<br />

IBM, die später mit der DV-Anlage des IPP Garching<br />

verbunden werden soll.<br />

Dow Chemical und die Nordwestdeutsche Kraftwerk<br />

AG (NKW) erzielen eine Einigung über die<br />

Abwärmenutzung des Kernkraftwerks Stade für<br />

eine neu zu errichtende Chemieanlage. Zusätzlich<br />

zur Wärmeabnahme wird auch eine kontinuierliche<br />

Stromabnahme, auch nachts, vereinbart.<br />

Der Präsident von Westinghouse <strong>International</strong><br />

beklagte, dass eine <strong>for</strong>tgesetzte Unterstützung<br />

der deutschen Regierung für Reaktorexporte eine<br />

bedeutende Bedrohung von US-Interessen werden<br />

könne. Er bezog sich dabei wohl auf die Finanzierungsvereinbarungen<br />

zum bislang ersten und<br />

einzigen deutschen Kernkraftwerksexport nach<br />

Argentinien.<br />

Generell ist die Frage nach der Finanzierung des<br />

Brennstoffersteinsatzes nicht geklärt. Es gibt nun<br />

den Vorschlag, die Finanzierung des zwingend<br />

vorhandenen Anteils des Inventars an die Laufzeit<br />

der Finanzierung der Anlage zu koppeln. Dies wurde<br />

beim Kernkraftwerk Zorita in Spanien so gehandhabt,<br />

ein Siedewasserreaktor von General Electric.<br />

Aus für das Dampfbrüterprojekt und<br />

sich abzeichnender Durchbruch im<br />

Kraftwerksgeschäft<br />

Das Projekt des dampfgekühlten Brüters wird nach<br />

der angekündigten Anhörung von Fachleuten und<br />

einer entsprechenden Empfehlung der Projektkommission<br />

durch das BMwF eingestellt. Insgesamt<br />

finden in diesen Jahren sehr intensive technischwissenschaftliche<br />

Diskussionen über die Brütertechnologie<br />

und ihre Entwicklung statt, bei denen aber<br />

der Aspekt der Sicherheit nicht die maßgebliche<br />

Rolle als wesentlicher Aspekt der Reaktorentwicklung<br />

gespielt hat wie in den Anfangsjahren der Kernenergieentwicklung<br />

und in der industriellen Praxis<br />

derselben Epoche.<br />

der in den Vereinigten Staaten im Zuge des Neubestellungsbooms<br />

schon üblich geworden ist – voraussichtlich<br />

als Leichtwasserreaktor zu Kosten zwischen<br />

700 und 800 Millionen DM vorgesehen. Baubeginn<br />

soll 1970 sein, die Bauzeit soll fünf Jahre betragen.<br />

Es werden Überlegungen zu einem zweiten Kernkraftwerk<br />

an der Elbe in Niedersachsen angestellt.<br />

Die Landesregierung gewährt NKW dafür den Kapitaldienst<br />

in Höhe von 3,1 Millionen Dollar für drei<br />

Jahre für ein Investitionsdarlehen in Höhe von 31,6<br />

Millionen DM.<br />

Auf einer internationalen Tagung zur Schellbrüterentwicklung<br />

wurden unter vielen anderen Themen<br />

auch die sicherheitstechnisch relevanten Probleme<br />

bei der Entwicklung des natriumgekühlten<br />

schnellen Brüters angesprochen. Die hohe spezifische<br />

Leistung, die geringe Reaktivitätsreserve bis zur<br />

prompten Kritikalität, die kurze Neutronenlebensdauer,<br />

der positive Void-Koeffizient und die sehr<br />

hohe Energiefreisetzung bei Bildung einer superkritischen<br />

Masse im Falle einer Kernschmelze stellen<br />

sehr große Heraus<strong>for</strong>derungen für die weitere<br />

Entwicklung dar.<br />

Nicht nur in den Niederlanden (Ultrazentrifugentechnologie),<br />

sondern auch und wie sich später<br />

herausstellen sollte insbesondere in Deutschland<br />

wurde auch an Anreicherungsverfahren gearbeitet.<br />

Das Gaszentrifugenverfahren wird bei der bundeseigenen<br />

Gesellschaft für Kernverfahrenstechnik<br />

entwickelt. Die Forschung am Trenndrüsenverfahren<br />

findet am KFK statt. Dieses Verfahren hat<br />

einen sehr hohen Energiebedarf, noch einmal deutlich<br />

höher als der bereits erhebliche Energiebedarf<br />

des Gasdiffusionsverfahrens. Das Gaszentrifugenverfahren<br />

hat einen stark verminderten Energiebedarf,<br />

man nimmt aber an – Erfahrungswerte im<br />

industriellen Maßstab gibt es noch nicht – dass mit<br />

deutlich höheren Wartungskosten durch häufigen<br />

Zentrifugentausch zu rechnen ist. Dies hat sich in<br />

der späteren Praxis aber nicht bestätigt.<br />

SPECIAL TOPIC | A JOURNEY THROUGH ENERGY GERMAN POLICY, NUCLEAR ECONOMY TECHNOLOGY AND LAW 75<br />

Die Pläne für das Kernkraftwerk Biblis werden<br />

bestätigt, die Verhandlungen über das Projekt mit<br />

BASF und ein Projekt am Hochrhein mit Schweizer<br />

Partnern sind aber noch ohne Ergebnis. Für Biblis ist<br />

ein Reaktor mit ca. 1.000 MW Leistung – ein Wert,<br />

| Abb. 24<br />

TN-2 Behälter für den Transport bestrahlter Brennelemente.<br />

Quelle: <strong>atw</strong><br />

Special Topic | A Journey through Energy German Policy, <strong>Nuclear</strong> Economy Technology and Law<br />

Kommerzieller Durchbruch <strong>Nuclear</strong> für die Kernenergie Energy under und Article massive 6.8 of Forschungsanstrengungen the Paris Agreement ı Henrique ı Nicolas Schneider Wendler

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