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atw - International Journal for Nuclear Power | 6.2023

Reaktorkonzepte und neue Entwicklungen

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<strong>atw</strong> Vol. 68 (2023) | Ausgabe 6 ı November<br />

Brennstoffversorgung<br />

a Offenheit hinsichtlich der Ermittlung von Zusammenarbeitsmöglichkeiten<br />

bei strategischen Gelegenheiten im<br />

Uranabbau, bei der Konversion, der Anreicherung und<br />

der Brennelementherstellung um sichere und verlässliche<br />

Brennstoffversorgungsketten für die laufenden wie<br />

auch neue und <strong>for</strong>tschrittliche Reaktoren zu entwickeln.<br />

Qualifikation<br />

a Berücksichtigung des Kooperations- und Investitionsbedarfs<br />

bei Bildung und Trainingsprogrammen mit dem<br />

Ziel, ein qualifiziertes Arbeitskräftereservoir und einen<br />

nachhaltigen Fachkräftenachwuchs für die globale<br />

Kernindustrie zu entwickeln, die in der Lage sind, den<br />

Bau, den Betrieb und den Unterhalt von bestehenden<br />

und neuen Kernkraftwerken sowie Rückbau und<br />

Entsorgung zu gewährleisten;<br />

a Überzeugung, dass ein innovatives und diverses<br />

Beschäftigtenpotential dieses Vorhaben unter stützen<br />

wird. In diesem Sinne wird der Erfolg der OECD NEA<br />

begrüßt, einen Konsens unter NEA-Mitgliedern<br />

hinsichtlich einer Verbesserung des anteiligen<br />

Geschlechterverhältnisses im Nuklearsektor erreicht zu<br />

haben.<br />

Dialog mit der Öffentlichkeit<br />

a Anerkennung und Bekräftigung der <strong>for</strong>tdauernden<br />

Bedeutung des Dialogs mit der Öffentlichkeit mit<br />

transparenten, inklusiven und verantwortlichen<br />

demokratischen Entscheidungsfindungsprozessen in<br />

der Entwicklung und Realisierung von Kernenergieprojekten,<br />

die von einer eindeutigen Sicherheitsorientierung<br />

unter Berücksichtigung internationaler bester<br />

Praxis gestützt werden.<br />

Innovation im Energiesystem<br />

a Bekenntnis zur Förderung und Anreizung der Errichtung<br />

von hybriden Energiesystemen, die alle Null-Emissions-Energiequellen<br />

einschließlich nuklearer und<br />

erneuerbarer Energien integrieren, um die er<strong>for</strong>derliche<br />

Geschwindigkeit, den Umfang und die Robustheit zu<br />

erreichen, die für den Übergang zu einer Netto-Nullemissionswirtschaft<br />

er<strong>for</strong>derlich sind;<br />

a Anerkennung der Rolle, die Wasserstoff von Null- oder<br />

Niederemissionsquellen einschließlich nuklearer<br />

Technologien bei der Dekarbonisierung der schwierigen<br />

Industrien als ein Vektor der Energiewende mit positiven<br />

Wirkungen auf die kostenmäßige Wettbewerbsfähigkeit<br />

des Wasserstoffmarktes und seiner Lieferketten<br />

spielen kann.<br />

<strong>International</strong>e Zusammenarbeit<br />

a Aufbauend auf dem Erfolg des ersten „Roadmaps to<br />

New <strong>Nuclear</strong>”-Treffens wird die NEA aufge<strong>for</strong>dert, sich<br />

mit den Stakeholdern in den Staaten zu koordinieren,<br />

um ein Netz von führenden Industrievertretern,<br />

Regierungsvertretern, Forschern und Fachleuten als<br />

einen praktischen, lösungsorientierten Ansatz zur<br />

Unterstützung von Entscheidungsträgern zu entwickeln<br />

und zu unterstützen, um das volle Potential des Langzeitbetriebs<br />

großer Reaktoren, von großen Neubauprojekten<br />

sowie der Entwicklung und Realisierung von SMR für<br />

die Stromerzeugung und industrielle Anwendungen<br />

auszuschöpfen.<br />

a In Anerkennung der Dringlichkeit dieses Vorhabens wird<br />

die NEA aufge<strong>for</strong>dert, unverzüglich <strong>for</strong>t zu fahren und<br />

einen vollständigen Fortschrittsbericht zur Vorlage auf<br />

dem zweiten „Roadmaps to New <strong>Nuclear</strong>“-Treffen in<br />

2024 vorzulegen.<br />

Das Communiqué <strong>for</strong>dert auch die EU dazu auf, sich an<br />

der Förderung der Kernenergie zu beteiligen, was als<br />

künftige Möglichkeit kurz zuvor erstmals von Kommissionspräsidentin<br />

von der Leyen angedeutet und anlässlich des<br />

Treffens sogleich von der französischen Energieministerin<br />

Pannier-Runnacher begrüßt wurde. Der EU-Binnenmarktkommissar<br />

Breton identifizierte die drei Gebiete Finanzierung,<br />

Qualifikation und Innovation als diejenigen, bei<br />

denen die Kernenergie öffentliche Unterstützung benötige.<br />

Parallel zu dem Ministertreffen fand ein Treffen von rund<br />

dreißig Industrievertretern von neun internationalen Organisationen<br />

der kerntechnischen Wirtschaft statt. Auch hier<br />

wurde ein Communiqué verabschiedet, in dem die Industrie<br />

ihre Bereitschaft erklärt, die politischen Ziele zum Ausbau<br />

der Kernenergie zu unterstützen. So wolle man den Betrieb<br />

bestehender Anlagen so lang wie machbar verlängern,<br />

einschließlich der Unterstützung für die Wiederinbetriebnahme<br />

noch nutzbarer Reaktoren sowie effizienter Sicherheitsüberprüfungen.<br />

Es sollen schnelle und deutliche Verringerungen<br />

der Baukosten und Bauzeit von Kernkraftwerken<br />

durch Nutzung der aktuell gewonnenen Erfahrungswerte<br />

beim Bau neuer Anlagen erreicht werden. Die Realisierung<br />

von kleinen modularen und <strong>for</strong>tschrittlichen Reaktoren soll<br />

parallel zur Errichtung großer Anlagen beschleunigt werden,<br />

um ein großvolumiges Bauprogramm in den 2030er<br />

Jahren zu erreichen, um die schwer reduzierbaren Sektoren<br />

zu dekarbonisieren. Die internationale Kooperation zur Entwicklung<br />

der Lieferketten und ihres Arbeitskräftereservoirs<br />

soll vertieft sowie Möglichkeiten ermittelt werden, Fähigkeiten<br />

und Ressourcen in strategischen Schlüsselbereichen<br />

besser abzusichern. Es soll eine Kernbrennstofflieferkettenkapazität<br />

entwickelt und die Zusammenarbeit mit gleichgesinnten<br />

Nationen befördert werden, die Abhängigkeit<br />

bei Kernbrennstoff und verwandten Gütern von Nationen,<br />

von denen <strong>for</strong>tbestehende geopolitische Bedrohungen<br />

der Energiesicherheit ausgehen, beenden wollen. Es sollen<br />

Nachhaltigkeitsprinzipien einschließlich der Kreislaufwirtschaft<br />

in der Nuklearwirtschaft durch verantwortungsvollen<br />

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