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Fazer download PDF - Fundação Cultural do Estado da Bahia

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Aber lass nur. Herr Guimarães is ein besseres Thema. Er hat uns mit seinenBesuchen viel Freude gemacht. Wenn ich dies Klipp-Klapp Klipp-Klapp von Hufenhöre, ist er es vielleicht, wie <strong>da</strong>mals. An gewisse Geräusche erinnert man sich <strong>da</strong>sganze Leben. Als der Herr kam, hab ich beinahe IHN gesehen. Aber was! Er kommtnich, nimmermehr. Vielleicht is er ja zum Reiten zu alt? Oder gestorben? Manuglaubte <strong>da</strong>s fest, wegen der Zeichen. Ich wollte es nie glauben, hab ich’s denngesehen? Aber es kann schon sein. Es gibt Zeichen, die sind zu respektieren.Trotz meiner siebzig Jahre kann ich mich erinnern. Einmal ging Manu nachden Wegrändern schauen. Dort hockte er sich hin und rollte seine zwei Zigaretten,rauchte erst eine, und <strong>da</strong>nn die andre. Ob er wohl käme? Ich so wie jemand, der<strong>da</strong>mit gar nichts zu tun hat, beobachte dieses stumme Erzählen, die alte Prosader beiden. Manu wie immer wartet auf <strong>da</strong>s Glück: Da erhebt sich <strong>do</strong>ch eineStaubwolke über dem leeren Weg. Und plötzlich <strong>da</strong>s Klipp-Klapp Klipp-Klapp,waren <strong>da</strong>s wirkliche Hufe? Oder aus früheren Zeiten? Aber genau genommen:Wo Rauch is, muss auch <strong>da</strong>s Feuer sein, oder, wie wir sagen: Wo der Wald, <strong>da</strong> isauch der Vogel. Ja eben! Aber er kam nich. Es war nur Staub, nö? Ein Windstoß,einer dieser Wirbel. Manu hat sich bekreuzigt. Ich glaub ja an Gottvater! HerrGuimarães, der war nur im Wünschen der Leute, also im Nichts. Diese Sachender anderen Welt, was meint der Herr, sind se möglich? Für mich, nich ja undnich nein. Manchmal stell ich es mir vor. Kommt drauf an, nö? Aber ob es sie gibt,diese mysteriösen Sachen, die gibt es! Man reißt die Augen weit auf, aber kannnix sehen, <strong>da</strong>bei ist es <strong>do</strong>ch <strong>da</strong>, direkt vor deiner Nase.Nehmen Se mal zur Kenntnis oder schreiben Se‘s auf, wenn Se wollen: HerrGuimarães kam <strong>da</strong>s erste Mal, <strong>da</strong> war er noch jung, die Worte von Manu in seinHeft schreiben. Ja, er war ein junger Doktor, aber von Methoden und Mitteln, wienur weit weg in der großen Stadt. Nu wollte er den Nutzen studieren von dem,was wir im Garten ziehen. Das machte Sinn: Manu war in der ganzen Gegendbekannt, er wusste für jede Krankheit ein Mittel, eben so nach seiner Art, wie ersdurchs Behandeln gelernt hat. Die Leute wurden gesund mit Schneckensirup oderKräutern wie Arru<strong>da</strong> und Quitoco oder vielen andren, so gut all diese Gerüche. Erzeigte den Leuten, wie man ein Kräuterbad richtet: Zweige und Blätter muss manganz früh sammeln, noch vor Sonnenaufgang, <strong>da</strong>nn den Aufguss stehen lassen,im Dunkeln, und <strong>da</strong>nn am Abend im Mondlicht <strong>da</strong>s Bad, <strong>da</strong>nach kein Handtuch,nö, den Körper so allein trocknen lassen. Das machte unfehlbar gesund! Wennder Kranke aber nicht gesund wird, ha, <strong>da</strong>nn hatte er’s eben nicht verdient, nö.Außerdem erzählte Manu seine andren Methoden, so fürs Leben, <strong>da</strong>ss einemder Mund offen blieb: die Leute aus der Gegend, die wussten und hatten keineandere Wahl, deshalb suchten se seine Hilfe. Er streckte den Arm rüber zu derPerson, schaute lange in ihre Augen, untersuchte:„Dass Gott dir helfe, <strong>da</strong>s war der Böse Blick“. Und schon ging er die richtigenKräuter zu sammeln und Gerüche und Wirkungen abstimmen. Dann kam ervon <strong>do</strong>rt mit seinen Kräutern zurück. Danach strich er mit dem Strauß überALEILTON FONSECA141

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