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Fazer download PDF - Fundação Cultural do Estado da Bahia

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Papier und ließ meine Mutter alle Wetten seiner Kundschaft so, wie er sie ausdem Gedächtnis aufsagte, notieren.Ich versuche abzulenken, aber China gibt keine Ruhe. Ich erzähle nichts vondem Hinterhalt, in den ich geraten bin. Ich erzähle die glückliche, aber leiderfalsche Version, und <strong>da</strong>ss ich mit dem Gewinn aus dem einmaligen Manuskriptverreisen werde. China schaut auf die blauen Flecken und tut so, als glaubte ermir. Wir gehen auseinander.* * *JOÃO FILHO190– Selbstpsychopolizeikontrolle.– Ein grauenhaftes Wort, gebe ich zurück.– (....)– Verzeihung, aber ich bin total <strong>da</strong>neben.Wir sind in der Estação <strong>da</strong> Lapa, der Regen peitscht, müde, stinkend,Fleisch aller denkbaren Gestalt und Verrücktheit, sonntägliches, mich ärgerndesGedränge. Ich betrachte die vorüberkommenden Weiber.China erahnt <strong>da</strong>s Unausgesprochene, stupst <strong>da</strong>s Thema an.– Das Verbrechen ist obligatorisch – sprich von deinem roman noir.– Das Abschlachten der kleinen Menschlein im Fernglas zählt nicht?– Vielleicht.Wir setzen uns in einen ungestörten Winkel des Bahnhofs, wo er mir seinenBefund auftischt.– Ich weiß von dem Mist, den du mit den Originalen dieses Barden gebauthast.Kaum merkt er meine Absicht zu protestieren, <strong>da</strong> greift er mich auch schon an:– Von wegen verreist... einen ganzen Monat bist du in der Tiefe einesAntiquariates verschimmelt, <strong>da</strong>s dir anderthalb Mindestlöhne zahlen wird. Ichweiß, warum sie dich nicht umgebracht, und wo sie <strong>da</strong>s Manuskript versteckthaben. Mit deiner Blödheit hast du den Markt durcheinander gebracht, der sehrverschlossen und teuer ist. Blödmann. Ich hab meine eigenen Kontakte.* * *Vor dem Morgengrauen wäscht ein Gewitter die Finsternis. Lageplan, Stunde,Umstände und Ort, alles hat mir China besorgt. Die Hunde sind unruhig, aberin ihrem Zwinger. Die hohe Mauer brauche ich nicht zu nehmen, ich hab einenSchlüssel für die seitliche Pforte. Ich trete ein. Es gibt keine Wachen. Im Geäst derBäume heult der Wind. China geht in diesem Besitz ein und aus, ist dicke mit demneuen Besitzer. Überraschungen lassen sich freilich nicht immer vermeiden. UmsHaus herum, zum Kücheneingang, die Tür aufbrechen auf dem Weg zum Tresorin einer Nische des Büros. Im Schlafzimmer ein halbnacktes Weib im Tiefschlaf.Sie ist nicht mit der Familie zum Wochenen<strong>da</strong>usflug nach Itaparica. Am Rand

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