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Briefwechsel zwischen Franz Liszt und Carl ... - Walter Cosand

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— VII<br />

noch geeigneterer Boden wohl als Weimar ihn darbot,<br />

auftun -würde?<br />

Nachdem im Juli 1849, vor Goethes h<strong>und</strong>ertstem Ge-<br />

burtstag von hervorragenden Deutschen — Humboldt,<br />

Schelling, Rauch, Cornelius an der Spitze — ein Aufruf<br />

zur Gründung einer Institution ergangen war, durch die<br />

das künstlerische Schaffen in Deutschland gefördert <strong>und</strong><br />

hiermit die sittliche Bildung der Nation 'gehoben wer-<br />

den sollte, entwarf <strong>Liszt</strong> einen großartigen Plan, den er<br />

in seiner Schrift »De la Fondation-Goethe ä Weimar«<br />

(1851) darlegte. Laut demselben sollten durch Ausschrei-<br />

bung <strong>und</strong> wechselweise Verteilung ansehnlicher Preise im<br />

Gebiet der Literatur, der Malerei, Skulptur <strong>und</strong> Musik,<br />

Kunst <strong>und</strong> Künstler im Wettbewerb vor neue große Auf-<br />

gaben gestellt <strong>und</strong> Weimar, dem die gekrönten Werke<br />

zugedacht waren, zu einem Kunststaat gestaltet werden,<br />

in dem sich der deutsche Kunstgeist nach allen Seiten<br />

hin frei entfalten könne.<br />

An Begeisterung für das geniale Projekt des Fre<strong>und</strong>es<br />

gebrach es dem damaligen Erbgroßherzog um so weniger,<br />

als dieses seinen eigenen Idealen entgegenkam, ja sich<br />

obendrein, wenn auch nur oberflächlich <strong>und</strong> einseitig, mit<br />

dem alten 1617 in Weimar gegründeten Palmenorden be-<br />

rührte, dessen Wiedererweckung ein Lieblingsgedanke des<br />

jungen Fürsten war. Dem Inslebentreten der Goethe-<br />

stiftung standen wesentlich nur finanzielle Gründe im Wege.<br />

Immer wieder im Verlaufe der Jahre — die Briefe ver-<br />

raten es — griff <strong>Carl</strong> Alexander wohl darauf zurück. Einmal<br />

auch schien es sich verwirklichen zu wollen. Als verhei-<br />

ßungsvoller Anfang gelangte ein Preis zur Verteilung: er<br />

ward einem Bildhauer verliehen. Zu einer weiteren Lebens-<br />

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