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WIR VERMITTELN ECHTES<br />

SPEZIAL-KNOWHOW<br />

Geschäftsführer Thorsten Köll im Interview<br />

Text Sabine Spatzek | Fotos Olaf Malzahn<br />

Was er sich von Bewerbern wünscht, was sie bei Gabler erwartet und<br />

warum U-Boote nicht zum Schiffe versenken da sind, erklärt Geschäftsführer<br />

Thorsten Köll.<br />

Herr Köll, hier auf dem Werksgelände in<br />

Lübeck-Karlshof gibt es die Gabler Maschinenbau<br />

GmbH und die Gabler Thermoform<br />

GmbH & Co. KG. Sind das zwei Firmen<br />

oder eine?<br />

Das ist ein Unternehmen mit zwei Unternehmensteilen,<br />

die sich gegenseitig<br />

hervorragend ergänzen. Wir kommen<br />

aus der Marine technik, stellen spezielle<br />

Geräte für U-Boote her und sind in diesem<br />

Bereich sehr gut positioniert. Doch sogar<br />

für uns als Weltmarktführer können<br />

sich Auslastungslücken ergeben. Um diese<br />

sinnvoll schließen zu können, wurde<br />

schon 1973 mit dem Thermoformen begonnen,<br />

woraus 2004 das Tochterunternehmen<br />

GABLER Thermoform GmbH &<br />

Co. KG hervorging.<br />

Was bedeutet Thermoform?<br />

Unsere Maschinen verformen eine Folie<br />

zu Bechern, Schalen oder Deckeln. Das<br />

können zum Beispiel Joghurtbecher,<br />

Margarinetöpfe oder Trinkbecher sein.<br />

Klingt nicht so spannend wie der Bau von<br />

U-Boot-Zubehör…<br />

U-Boote haben sicher ihre besondere<br />

Faszination. Aber auch die Thermo-<br />

form-Maschinen sind für unsere Mitarbeiter,<br />

Auszubildenden und Studenten,<br />

die hier ihre praxisbezogenen Seminaroder<br />

Abschlussarbeiten machen, alles<br />

andere als uninteressant. Wir fertigen<br />

ja keine Serien, sondern Maschinen in<br />

kleinen Stückzahlen. Wir vermitteln dabei<br />

echtes Spezial-Knowhow.<br />

Findet die Ausbildung in beiden Unternehmensteilen<br />

statt?<br />

Traditionell eher bei Gabler Maschinenbau.<br />

Aber die Azubis lernen meistens<br />

beide Unternehmensteile kennen. Die<br />

Industrie- und Zerspanungsmechaniker,<br />

Elektroniker für Betriebstechnik und die<br />

Technischen Produktdesigner (früher<br />

Technische Zeichner) verbringen zudem<br />

ihr erstes halbes Jahr nicht bei uns, sondern<br />

in der Lehrwerkstatt bei der Firma<br />

Baader in Lübeck-Genin.<br />

Was sollten Bewerber mitbringen?<br />

Vor allem sollten sie wissen, was sie<br />

wollen. Das heißt, mit dem Beruf, den sie<br />

sich ausgesucht haben, etwas anfangen<br />

zu können und ihn nicht nur als Durchgangsstation<br />

zu sehen. Was nicht bedeutet,<br />

dass wir später nicht jeden unterstützen,<br />

der sich weiter entwickeln will.<br />

Wie sind die Chancen, nach der Ausbildung<br />

übernommen zu werden?<br />

Gut. Wir bilden für unseren Bedarf aus<br />

und unsere Auftragsbücher waren noch<br />

nie so voll wie jetzt.<br />

Gabler rüstet U-Boote aus. Profitiert das Unternehmen<br />

von Kriegen?<br />

U-Boote werden heute in ganz anderen<br />

Einsatzbereichen eingesetzt, etwa bei<br />

der Bekämpfung von Piraterie, Terrorismus,<br />

Drogen- oder Waffenschmuggel.<br />

Es geht um Aufklärung und Kommunikation<br />

und nicht ums Schiffe versenken.<br />

Dürfen Gabler-Mitarbeiter oder Azubis<br />

manchmal auf einem U-Boot mitfahren?<br />

Das kommt vor, ist aber die Ausnahme.<br />

Es gibt viele Hürden, wegen der Geheimhaltung<br />

und weil dafür Gesundheitsnachweise<br />

vorgeschrieben sind.<br />

Sind Sie selbst schon mitgefahren?<br />

Nein. Aber einer meiner drei Geschäftsführer-Kollegen<br />

war früher U-Boot-Kommandant.<br />

Der kann sehr interessant<br />

davon erzählen.<br />

Danke für das Gespräch.<br />

44<br />

Süd

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