ME2BE_01_2013_Sued
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WIR VERMITTELN ECHTES<br />
SPEZIAL-KNOWHOW<br />
Geschäftsführer Thorsten Köll im Interview<br />
Text Sabine Spatzek | Fotos Olaf Malzahn<br />
Was er sich von Bewerbern wünscht, was sie bei Gabler erwartet und<br />
warum U-Boote nicht zum Schiffe versenken da sind, erklärt Geschäftsführer<br />
Thorsten Köll.<br />
Herr Köll, hier auf dem Werksgelände in<br />
Lübeck-Karlshof gibt es die Gabler Maschinenbau<br />
GmbH und die Gabler Thermoform<br />
GmbH & Co. KG. Sind das zwei Firmen<br />
oder eine?<br />
Das ist ein Unternehmen mit zwei Unternehmensteilen,<br />
die sich gegenseitig<br />
hervorragend ergänzen. Wir kommen<br />
aus der Marine technik, stellen spezielle<br />
Geräte für U-Boote her und sind in diesem<br />
Bereich sehr gut positioniert. Doch sogar<br />
für uns als Weltmarktführer können<br />
sich Auslastungslücken ergeben. Um diese<br />
sinnvoll schließen zu können, wurde<br />
schon 1973 mit dem Thermoformen begonnen,<br />
woraus 2004 das Tochterunternehmen<br />
GABLER Thermoform GmbH &<br />
Co. KG hervorging.<br />
Was bedeutet Thermoform?<br />
Unsere Maschinen verformen eine Folie<br />
zu Bechern, Schalen oder Deckeln. Das<br />
können zum Beispiel Joghurtbecher,<br />
Margarinetöpfe oder Trinkbecher sein.<br />
Klingt nicht so spannend wie der Bau von<br />
U-Boot-Zubehör…<br />
U-Boote haben sicher ihre besondere<br />
Faszination. Aber auch die Thermo-<br />
form-Maschinen sind für unsere Mitarbeiter,<br />
Auszubildenden und Studenten,<br />
die hier ihre praxisbezogenen Seminaroder<br />
Abschlussarbeiten machen, alles<br />
andere als uninteressant. Wir fertigen<br />
ja keine Serien, sondern Maschinen in<br />
kleinen Stückzahlen. Wir vermitteln dabei<br />
echtes Spezial-Knowhow.<br />
Findet die Ausbildung in beiden Unternehmensteilen<br />
statt?<br />
Traditionell eher bei Gabler Maschinenbau.<br />
Aber die Azubis lernen meistens<br />
beide Unternehmensteile kennen. Die<br />
Industrie- und Zerspanungsmechaniker,<br />
Elektroniker für Betriebstechnik und die<br />
Technischen Produktdesigner (früher<br />
Technische Zeichner) verbringen zudem<br />
ihr erstes halbes Jahr nicht bei uns, sondern<br />
in der Lehrwerkstatt bei der Firma<br />
Baader in Lübeck-Genin.<br />
Was sollten Bewerber mitbringen?<br />
Vor allem sollten sie wissen, was sie<br />
wollen. Das heißt, mit dem Beruf, den sie<br />
sich ausgesucht haben, etwas anfangen<br />
zu können und ihn nicht nur als Durchgangsstation<br />
zu sehen. Was nicht bedeutet,<br />
dass wir später nicht jeden unterstützen,<br />
der sich weiter entwickeln will.<br />
Wie sind die Chancen, nach der Ausbildung<br />
übernommen zu werden?<br />
Gut. Wir bilden für unseren Bedarf aus<br />
und unsere Auftragsbücher waren noch<br />
nie so voll wie jetzt.<br />
Gabler rüstet U-Boote aus. Profitiert das Unternehmen<br />
von Kriegen?<br />
U-Boote werden heute in ganz anderen<br />
Einsatzbereichen eingesetzt, etwa bei<br />
der Bekämpfung von Piraterie, Terrorismus,<br />
Drogen- oder Waffenschmuggel.<br />
Es geht um Aufklärung und Kommunikation<br />
und nicht ums Schiffe versenken.<br />
Dürfen Gabler-Mitarbeiter oder Azubis<br />
manchmal auf einem U-Boot mitfahren?<br />
Das kommt vor, ist aber die Ausnahme.<br />
Es gibt viele Hürden, wegen der Geheimhaltung<br />
und weil dafür Gesundheitsnachweise<br />
vorgeschrieben sind.<br />
Sind Sie selbst schon mitgefahren?<br />
Nein. Aber einer meiner drei Geschäftsführer-Kollegen<br />
war früher U-Boot-Kommandant.<br />
Der kann sehr interessant<br />
davon erzählen.<br />
Danke für das Gespräch.<br />
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