ME2BE_01_2013_Sued
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DER GEPFLEGTE EXZESS<br />
Wellness-Tipps für den Festival-Besuch<br />
Grundsätzlich zählen Festivals zu den buntesten Gelegenheiten,<br />
das Leben im Allgemeinen und die Musik im Besonderen zu<br />
feiern. Damit man den ganzen Spass auch ohne Verlust des<br />
Gehörs, der Muttersprache oder sonstiger Körperfunktionen genießen<br />
kann, finden sich hier ein paar gut gemeinte Ratschläge zum<br />
gepflegten Durchdrehen.<br />
Bass – Ihr liebt Musik. Ihr wollt sie ungefiltert in euch aufnehmen<br />
und spüren, wie der Bass sich über euren Herzschlag legt. Dabei<br />
sind eure Ohren allerdings permanent auf Empfang. Und die<br />
Wacken-Bands kommen zum Teil auf eine Lautstärke von bis zu<br />
120 Dezibel - das entspricht auf der Geräuschskala einem Rendezvous<br />
aus Kettensäge, Presslufthammer und einem anständigen<br />
Donner. Gönnt euren Lauschern also zwischendurch einmal eine<br />
Pause in Form von Ohrenstöpseln (ein zusammengerolltes Taschentuch<br />
tut‘s auch) oder einer Runde Schlaf.<br />
Sonne – Natürlich. Tanzen lässt es sich am besten unter freiem<br />
Himmel und wenn dann auch noch die Sonne alles hell erleuchtet,<br />
sind wir maximal glücklich. Um abends nicht mit einem gekochten<br />
Hummer verwechselt zu werden, benutzt doch einfach eine gute<br />
Sonnencreme mit ausreichend Lichtschutzfaktor. Vielleicht findet<br />
ihr ja auch noch eine Kopfbedeckung - die wirkt effektiv gegen<br />
einen Sonnenstich und ist oft auch noch sehr kleidsam.<br />
Alkohol – Wie bei allem gilt auch hier: Weniger ist manchmal mehr.<br />
Wäre doch schade, wenn ihr die Hälfte des Festivals im Vollrausch<br />
verpennt oder euch bei unsicheren Bewegungsexperimenten die<br />
Füße verstaucht und die Beine brecht. Und weil der Alkohol eurem<br />
Körper viel Flüssigkeit und Mineralstoffe entzieht, müsst ihr dem<br />
natürlich entgegenwirken. Versucht es also regelmäßig mit einem<br />
grossen Schluck Wasser und einem kleinen Snack. Das hält euch fit<br />
und macht euch schöner!<br />
Sex – Apropos Alkohol. Der macht unseren Gegenüber ja bekanntlich<br />
noch begehrenswerter als er sowieso schon ist. Und wenn man<br />
dann auch noch die Leidenschaft für die gleiche Musik teilt, stellt<br />
sich schnell die Frage: „Dein Zelt oder mein Zelt?“. Ihr könnt lieben,<br />
wen ihr wollt - aber bitte nicht ungeschützt. Safer Sex ist eines<br />
dieser schönen Dinge, die das Leben länger machen. Und einfach<br />
noch dazu!<br />
Drogen – sind illegal und gefährlich. Sie sind ein kurzfristiger Kredit<br />
für schwache Geister, die nicht genügend Fantasie und Selbstbewusstsein<br />
für ihr eigenes Leben haben. Lasst einfach die Finger<br />
davon.<br />
Stage Diven & Headbangen – Gehört natürlich dazu. Aber da ihr ja<br />
sonst auch nicht einfach blind in einen Abgrund springen würdet,<br />
versichert euch doch vor dem Sprung von der Bühne wenigstens,<br />
wie eure Landeoptionen sich gestalten. Umsicht gilt auch beim<br />
Headbangen. Tobt euch aus, aber tut es nicht in der Nähe kantiger<br />
Gegenstände oder auf Frontalkurs mit dem Nebenmann.<br />
Schlaf – „Wer schlafen kann, darf glücklich sein“. Das hat schon<br />
Erich Kästner erkannt. Gönnt eurem Geist und eurem Körper bisweilen<br />
eine kleine Pause. Es muss auch gar nicht lange sein. Das ideale<br />
Nickerchen dauert 90 Minuten - inklusive Leichtschlaf, Tiefschlaf<br />
und Traumschlaf.<br />
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Süd<br />
Text Jule Malz | Fotos Michael Ruff