ME2BE_01_2013_Sued
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JANA WEHKING (18)<br />
2. Ausbildungsjahr zur Gärtnerin, Fachrichtung Baumschule,<br />
Baumschule Hachmann<br />
Meine ersten Praktika habe ich im Kindergarten und in der Ergotherapie<br />
gemacht, das ist aber nichts für mich. Ich muss raus in<br />
die Natur! Von Klein an war ich immer mit meinem Vater im Garten<br />
unterwegs, er ist Landschaftsgärtner, deshalb habe ich mir jetzt<br />
einen grünen Beruf ausgesucht. Ich finde es toll, zu beobachten und<br />
teilzuhaben, wie unsere Pflanzen sich entwickeln und wachsen. Wo<br />
kommen sie her, wie werden sie vermehrt, was brauchen sie für eine<br />
Pflege und so weiter, das macht mir einfach Spaß. Das Betriebsklima<br />
ist hier super, ich habe vor der Ausbildung ein Praktikum gemacht<br />
und wusste gleich: der Betrieb und kein anderer! Ich war überglücklich,<br />
als ich die Zusage bekommen habe. Mein Ausbildungsbetrieb<br />
ist auf Rhododendron und auf Acer – Ahorn – spezialisiert. Es gibt<br />
so viele verschiedene „Rhodos“ und sie haben so schöne Blüten, und<br />
auch der Ahorn hat sehr viele Arten und ist besonders im Herbst<br />
eine Pracht. Unser Beruf hat viele schöne Seiten: Besonders spannend<br />
ist die Versandzeit, dann ist jede Menge los. Man hat alles<br />
nochmal in der Hand und überlegt, wie es wohl weitergeht für die<br />
Pflanze, die wir hier auf den Weg gebracht haben. Die Kombination<br />
aus Handwerk und Technik gefällt mir auch sehr gut und im Verkauf<br />
und in der Beratung von Kunden bekomme ich gleich ein Feedback<br />
der Käufer, die sich über ihre ausgewählten Pflanzen freuen. Ich<br />
habe meine Ausbildung mit einem Realschulabschluss begonnen und<br />
will im Anschluss mein Fachabi und den Fachagrarwirt machen, um<br />
anschließend Gartenarchitektur zu studieren.<br />
JAN PHILIPP KÖHNCKE (18)<br />
3. Ausbildungsjahr zum Gärtner, Fachrichtung Baumschule,<br />
Schurig Jungpflanzen<br />
Mein Schwager hatte mir einen Sommerjob in der Baumschule vermittelt,<br />
und das hat mir sehr gut gefallen. So bin ich auf diesen<br />
Ausbildungsberuf gekommen. Ich bin viel an der frischen Luft und<br />
finde es gut zu sehen, wie die Pflanzen aufwachsen. Bei uns im<br />
Betrieb wird hauptsächlich vermehrt und veredelt. Von den Mutterpflanzen<br />
werden Triebe abgenommen, nach etwa zwei Wochen<br />
beginnen sie zu wurzeln. Sie werden von uns getopft und über zwei<br />
Jahre gepflegt, dann sind sie versandfertig. Die Versandzeit ist die<br />
spannendste Zeit, dann ist richtig was los. Was mir auch viel Spaß<br />
macht, ist das Veredeln. Das ist sehr kreativ und du musst Gefühl<br />
für die Pflanze haben – jeder Trieb ist anders und jede Pflanze<br />
wird in Handarbeit zusammengefügt. Eine richtige Lieblingspflanze<br />
habe ich eigentlich nicht, aber den Hibiskus finde ich wegen<br />
seiner Blüten sehr schön. Wer den Beruf lernen möchte, sollte gut<br />
im Team arbeiten können und Interesse an den Pflanzen haben. Mit<br />
Regen und Kälte muss man auch klar kommen, und gerade in der<br />
Versandzeit kann es auch mal stressig werden. Nach meiner Ausbildung<br />
möchte ich in eine Hochbaumschule, um auch mit großen<br />
Gehölzen Erfahrung zu sammeln. Außerdem habe ich vor, meinen<br />
Meister zu machen und danach könnte ich mir vorstellen, nach<br />
Kanada zu gehen.<br />
ROSA HENNING (21)<br />
2. Ausbildungsjahr zur Gärtnerin, Fachrichtung Baumschule,<br />
Baumschule Lorenz von Ehren<br />
Ich wollte schon immer mit Pflanzen und in der Natur arbeiten. Die<br />
Baumschule habe ich ausgesucht, weil für mich Bäume die Zukunft<br />
sind, auch energetisch. Das Thema Aufforstung interessiert mich<br />
sehr, deshalb möchte ich nach meiner Ausbildung meinen Meister<br />
machen oder studieren und gerne ins Ausland, um weitere Erfahrungen<br />
zu sammeln. Der Beruf bietet sehr viele Möglichkeiten,<br />
sich weiter zu qualifizieren, zum Beispiel in Richtung Natur- und<br />
Landschaftspflege, Baumpfleger oder Greenkeeper für Golf anlagen.<br />
Unsere Ausbildung bei Lorenz von Ehren ist sehr vielfältig, und wir<br />
durchlaufen alle Bereiche der Baumschule: Bei der Kommissionierung<br />
der Ware zum Beispiel werden die Bäume und Gehölze versandfertig<br />
gemacht und auf den Lkw geladen. Auf der Hoffläche geht es<br />
um die Pflege der Bäume und während der Versandzeit werden die<br />
Pflanzen gedrahtet, balliert und etikettiert, bevor es auf die Reise<br />
geht. Da lernt man auch ganz nebenbei die botanischen Namen. In<br />
der Berufsschule wird uns theoretisches Fachwissen, zum Beispiel<br />
über Pflanzenschutz und Krankheiten, vermittelt, über Fruchtstände<br />
und welche Vermehrungsarten es gibt, auch die Bodenkunde ist<br />
wichtig. Die Arbeit ist zum Teil sehr anstrengend, so dass ich in<br />
meiner Freizeit nicht so viel Sport treiben muss, wenn dann eher im<br />
Winter. Lesen und Freunde treffen sind mein Ausgleich zur Arbeit.<br />
Süd 63