Die Potenziale der Hauswirtschaft nutzen / Leitlinie zur ... - DGH
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Menschen, woraus er sich Erklärungen für eigene Handlungen ableitet bzw. die Handlungen<br />
an<strong>der</strong>er für sich erklärt. 9 Das professionelle hauswirtschaftliche Handeln basiert auf einem<br />
akzeptierten Menschenbild, das sowohl in <strong>der</strong> Ausbildung als auch in <strong>der</strong> hauswirtschaftlichen<br />
Praxis das Profil des Fachbereiches prägt.<br />
Grundlage hauswirtschaftlichen Handelns ist es, dass je<strong>der</strong> Mensch für sein Denken, Fühlen,<br />
Wollen und Handeln selbst verantwortlich ist. Daraus folgt, dass nicht nur die Bedürfnisse<br />
handlungsleitend für die <strong>Hauswirtschaft</strong> sind, son<strong>der</strong>n auch die konkret formulierten Bedarfe.<br />
<strong>Die</strong> Wünsche und Vorstellungen <strong>der</strong> Bewohner- o<strong>der</strong> Klientengruppe bestimmen das <strong>Die</strong>nstleistungsangebot.<br />
<strong>Die</strong> <strong>Hauswirtschaft</strong> muss deshalb in <strong>der</strong> Planung ihrer <strong>Die</strong>nstleistungen<br />
möglichst umfassend über die zu versorgende Gruppe informiert sein. Ziel hauswirtschaftlichen<br />
Handelns ist es, Menschen darin zu unterstützen, möglichst eigenständig und selbstbestimmt<br />
seinen Haushalt bzw. seine hauswirtschaftliche Versorgung im Alltag sicher zu stellen.<br />
Im Rahmen <strong>der</strong> sozialen Arbeit sind die Erfor<strong>der</strong>nisse, die aus Krankheiten, erzieherischen<br />
Aufgaben, För<strong>der</strong>- o<strong>der</strong> Rehabilitationsmaßnahmen abzuleiten sind, in ein hauswirtschaftliches<br />
<strong>Die</strong>nstleistungskonzept umzusetzen. Auch in diesen Spezialisierungen stehen die Achtung<br />
und Wertschätzung <strong>der</strong> Persönlichkeit im Mittelpunkt und nicht die Vorgaben aus normativen<br />
Konzepten ohne Alltags- und Lebensweltbezug 10 .<br />
Abbildung 1<br />
<strong>Hauswirtschaft</strong> sieht den Menschen<br />
als dreidimensionales Wesen<br />
Körper Seele<br />
Geist<br />
Als körperlich-biologisches Wesen hat <strong>der</strong> Mensch physiologische Bedürfnisse. Entsprechend<br />
seines Alters und seiner Gestalt stellt er Anfor<strong>der</strong>ungen an die Umgebung. Zur körperlichen<br />
Wesensart gehört auch, dass <strong>der</strong> Mensch aktiv sein, etwas unternehmen und gestalten<br />
möchte. <strong>Hauswirtschaft</strong>liche <strong>Die</strong>nstleistungen decken direkt diese Grundbedürfnisse ab.<br />
Als seelisch-soziales Wesen sind Beziehungen wichtig. Kontakte und Begegnungen im privaten<br />
Lebensbereich, in <strong>der</strong> Arbeitswelt, in <strong>der</strong> Freizeit und im Wohnumfeld haben für den Einzelnen<br />
einen sehr unterschiedlichen Stellenwert. <strong>Die</strong> Suche nach Kontakt, Anerkennung, Achtung,<br />
Wertschätzung, Beziehung, Kommunikation und Gemeinschaft werden individuell ausgelebt.<br />
Hierbei sind MitbewohnerInnen o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e KlientInnen ebenso wichtig wie die MitarbeiterInnen<br />
einer Einrichtung.<br />
9 Baumgartner u.a. 2000, S. 33<br />
10 Baumgartner u.a. 2000, S. 33<br />
11<br />
<strong>Die</strong> drei Dimensionen des<br />
Menschen - Körper, Seele<br />
und Geist - werden in seinen<br />
Bedürfnissen und<br />
Handlungen sichtbar.