Die Potenziale der Hauswirtschaft nutzen / Leitlinie zur ... - DGH
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einer Rehabilitationsmaßnahme stehen die vorhandenen Einschränkungen im Mittelpunkt und<br />
das Ziel Selbständigkeit, Teilhabe und Integration individuell zu för<strong>der</strong>n. <strong>Die</strong>ser Ansatz gilt<br />
sowohl für <strong>Die</strong>nstleistungen in privaten Haushalten, als auch für ambulante <strong>Die</strong>nste und in<br />
teil- o<strong>der</strong> vollstationären Einrichtungen. So werden Erkenntnisse <strong>der</strong> Medizin, Pädagogik,<br />
Pflege, Rehabilitation o<strong>der</strong> auch Integration zum Maßstab und Orientierungsrahmen für die<br />
<strong>Hauswirtschaft</strong>.<br />
Dem Alltag ein tragfähiges Konzept zu geben, ist die Aufgabe hauswirtschaftlicher <strong>Die</strong>nstleistungen.<br />
Für die Lebensgestaltung im Alltag sind hauswirtschaftliches Wissen und die entsprechenden<br />
Fähigkeiten und Fertigkeiten maßgeblich. <strong>Die</strong> Begriffe Alltags- und Haushaltsführungskompetenzen<br />
stehen für die Fähigkeiten und Fertigkeiten, die die Handlungen und Entscheidungen<br />
in <strong>der</strong> privaten Daseinsvorsorge steuern. <strong>Die</strong>se Kompetenzen zu för<strong>der</strong>n, zu unterstützen<br />
und zu vermitteln gewinnt in unserer Gesellschaft zunehmend an Bedeutung.<br />
<strong>Die</strong> Lebensphase <strong>der</strong> NutzerInnen/KlientInnen/BewohnerInnen bildet damit die Grundlage <strong>zur</strong><br />
Entwicklung geeigneter Maßnahmen und muss entsprechend <strong>der</strong> sozialen Fragestellung interpretiert<br />
werden.<br />
<strong>Die</strong> Bedeutung <strong>der</strong> <strong>Hauswirtschaft</strong>:<br />
► für junge Menschen:<br />
- Sicherheit für Wachstum und persönliche Entfaltung<br />
- Erleben von Gemeinschaft<br />
- Kennenlernen einer Kultur des Zusammenlebens<br />
- Versorgt werden mit Nahrung, Kleidung und einer sauberen Umgebung<br />
Kin<strong>der</strong> und Jugendliche erlernen hauswirtschaftliche Kompetenzen.<br />
► für erwachsene Menschen:<br />
- privater Haushalt als eigener Gestaltungsraum<br />
- Ausdruck <strong>der</strong> eigenen Persönlichkeit<br />
- Grundlage und Ausgangspunkt für das Leben außerhalb <strong>der</strong> Wohnung<br />
- Versorgung mit Nahrung, Kleidung und einer sauberen Umgebung<br />
- Erhalt des Wohnraumes<br />
Erwachsenen sind viele Tätigkeiten bekannt und in <strong>der</strong> ihnen eigenen Form <strong>zur</strong> Gewohnheit<br />
geworden. Hier sind Ansätze <strong>zur</strong> Kompetenzerweiterung und möglicherweise einer<br />
Verhaltensän<strong>der</strong>ung gefragt.<br />
► für ältere Menschen:<br />
- <strong>der</strong> eigene Haushalt, die eigene Wohnung ist ein Ort <strong>der</strong> Sicherheit<br />
- <strong>der</strong> Alltag ist mit festen Ritualen verbunden<br />
- die eigenständige Versorgung wird zum zentralen Thema des Tätigseins<br />
Ältere Menschen haben viele Tätigkeiten durch ihre lebenslange Erfahrung verinnerlicht.<br />
Grundlage <strong>der</strong> Zusammenarbeit ist das Wissen um die tiefe Verankerung von Gewohnheiten<br />
und die Achtung <strong>der</strong> persönlichen Alltags- und Lebensmuster. 21<br />
Im Rahmen des Qualitätsmanagements sind für die einzelnen Leistungsbereiche (Verpflegung,<br />
Hausreinigung, Wäscheversorgung und Hausgestaltung) handlungsleitende Grundsätze zu<br />
formulieren und umzusetzen. Hierbei ist es wichtig, die hauswirtschaftlichen <strong>Die</strong>nstleistungen<br />
abzugrenzen. Entsprechend den Angeboten einer sozialen Einrichtung können unterschiedli-<br />
21 Feulner/Simpfendörfer 2005, S. 12<br />
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