Die Potenziale der Hauswirtschaft nutzen / Leitlinie zur ... - DGH
Die Potenziale der Hauswirtschaft nutzen / Leitlinie zur ... - DGH
Die Potenziale der Hauswirtschaft nutzen / Leitlinie zur ... - DGH
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Das Spektrum an Organisationskonzepten zeigt einige Grundstrukturen (s. Abb. 9), in <strong>der</strong> Praxis<br />
finden sich noch weitere Konstellationen wie Managementfunktionen <strong>der</strong> <strong>Hauswirtschaft</strong><br />
wahrgenommen werden können.<br />
Zum Schnittstellenmanagement 43 und zum qualitativen und quantitativen Personalbedarf bei<br />
verschiedenen Betreuungskonzepten liegen empirische Erhebungen nur für die stationäre Altenhilfe<br />
vor. 44 In den an<strong>der</strong>en Fel<strong>der</strong>n <strong>der</strong> sozialen Arbeit fehlt bisher eine systematische Auseinan<strong>der</strong>setzung<br />
über Kooperation und Vernetzung von verschiedenen Berufsgruppen.<br />
3.1 Zentrale Organisation<br />
In <strong>der</strong> traditionellen Organisationsstruktur sozialer Einrichtungen sind <strong>Hauswirtschaft</strong> wie<br />
Pflege bzw. Pädagogik vorwiegend zentral organisiert. Für die Struktur des hauswirtschaftlichen<br />
Bereiches ist zu klären, welche Teilleistungsbereiche <strong>der</strong> Einrichtung <strong>zur</strong> <strong>Hauswirtschaft</strong>,<br />
<strong>zur</strong> Oeocotrophologie, zum <strong>Die</strong>nstleistungsservice bzw. zum Wirtschaftsbereich <strong>Hauswirtschaft</strong><br />
gehören und welche Kompetenzen das hauswirtschaftliche Management umfasst. Möglich<br />
sind eine einheitliche Leitung aller Teilbereiche <strong>der</strong> hauswirtschaftlichen <strong>Die</strong>nstleistungen<br />
o<strong>der</strong> gesplittete Leitungsfunktionen für den Verpflegungsbereich, die Reinigungsdienste, für<br />
den Wäscheservice und die Haustechnik.<br />
Eine <strong>Hauswirtschaft</strong>sgesamtleitung o<strong>der</strong> Abteilungsleitung erscheint aus vielen Gründen gegenüber<br />
einer gesplitteten <strong>Hauswirtschaft</strong>sleitung sinnvoll. <strong>Die</strong> Belange <strong>der</strong> <strong>Hauswirtschaft</strong><br />
können vor <strong>der</strong> Heimleitung o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en übergeordneten Instanzen sowie gegenüber gleichrangigen<br />
Abteilungen zielgerichtet und gebündelt vertreten werden. Eine Gesamtleitung lässt<br />
außerdem eine effektivere und effizientere Planung, Koordination und Kontrolle <strong>der</strong> Tätigkeiten<br />
erwarten, was wie<strong>der</strong>um eine Steigerung <strong>der</strong> Prozess- und Ergebnisqualität för<strong>der</strong>n würde.<br />
<strong>Die</strong> Abteilungsleitung ist z.B. zuständig und verantwortlich für folgende Aufgaben: 45<br />
- Koordination <strong>der</strong> hauswirtschaftlichen Bereiche im Gesamtgefüge des Hauses<br />
- Konzeption und wirtschaftliche Gestaltung des Leistungsangebotes<br />
- Planung des Einsatzes von Ressourcen<br />
- Personalentwicklung, Personalplanung und Mitarbeiterführung<br />
- Strukturierung und Sicherung <strong>der</strong> Leistungsqualität<br />
- Gestaltung eines einheitlichen Ambientes des Hauses<br />
Dabei sind betriebswirtschaftliche, organisatorische und fachliche Anfor<strong>der</strong>ungen zu erfüllen.<br />
Mit einer zentralen Organisation <strong>der</strong> Leistungserbringung und einer verrichtungs- bzw. funktionsorientierten<br />
Ablaufplanung ist eine bewohnernahe Versorgung und Betreuung nicht in dem<br />
Maße zu erreichen, wie es den individuellen Wünschen und Befindlichkeiten entspricht, wenn<br />
Wohnen und die Alltagsgestaltung im Vor<strong>der</strong>grund stehen. Zentrale Versorgungsstrukturen<br />
bieten dagegen eine Fülle von Vorteilen, wenn es um die Sicherstellung eines Verpflegungsangebotes<br />
z.B. in Betriebskantinen geht o<strong>der</strong> die Wirtschaftsbereiche von Krankenhäusern und<br />
Rehabilitationseinrichtungen betrachtet werden.<br />
43 Bayrisches Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Frauen und Familien 2002<br />
44 Bayrisches Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Frauen und Familien 2006<br />
45 Bayrisches Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familien und Frauen 2002, S. 86<br />
30