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Die Potenziale der Hauswirtschaft nutzen / Leitlinie zur ... - DGH

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► Vermittlung von Alltagskompetenzen in <strong>der</strong> Wohnungslosenhilfe:<br />

Ziel <strong>der</strong> Wohnungslosenhilfe ist es, Menschen mit beson<strong>der</strong>en sozialen Schwierigkeiten in<br />

ihrer Lebensgestaltung zu unterstützen und nach Möglichkeit wie<strong>der</strong> zu verselbständigen. Angebote<br />

<strong>der</strong> Wohnungslosenhilfe sind offene Hilfen, z.B. Treffpunkte mit Wasch- und Duschmöglichkeiten<br />

o<strong>der</strong> Wärmestuben mit einem Verpflegungsangebot, Einglie<strong>der</strong>ungshilfen,<br />

Langzeithilfen und teil- o<strong>der</strong> stationäre Hilfen, z.B. in Wohn- und Altenheimen. <strong>Die</strong> Angebote<br />

<strong>der</strong> hauswirtschaftlichen Versorgung und Betreuung sind überall wichtige Elemente.<br />

Beispielhaft können folgende Konzepte genannt werden:<br />

- Teilversorgung durch die Einrichtung<br />

- Selbstversorgung<br />

- Haushaltstraining in den Wohngruppen o<strong>der</strong> als spezifisches Trainingsangebot<br />

- Dezentrales Wohnen verbunden mit einem Beratungsangebot<br />

Generelles Ziel ist es, dass die KlientInnen selbständig am gesellschaftlichen Leben teilnehmen<br />

können und eigenständig ihren Alltag gestalten. 39 Im Rahmen von Anleitungskonzepten<br />

werden Kompetenzen <strong>zur</strong> Alltagsorganisation, Grundkenntnisse und Fertigkeiten für eine eigenständige<br />

hauswirtschaftliche Versorgung sowie <strong>zur</strong> Einrichtung und Gestaltung eines eigenen<br />

Wohnraums erworben. Im Arbeitsfeld <strong>Hauswirtschaft</strong> werden mit den KlientInnen Basis-<br />

und Schlüsselqualifikationen trainiert, die beim Einstieg in das Arbeitsleben hilfreich und an<br />

den Ressourcen und dem Bedarf <strong>der</strong> KlientInnen orientiert sind. Das Ziel <strong>der</strong> Verselbständigung<br />

wird erreicht, wenn die KlientInnen den Zugang <strong>zur</strong> <strong>Hauswirtschaft</strong> finden und dadurch<br />

ihren eigenen Alltag zunehmend selbständig gestalten.<br />

► Vermittlung von Alltagskompetenzen in <strong>der</strong> Suchtkrankenhilfe:<br />

<strong>Die</strong> stationäre Suchtkrankenhilfe ist im Bereich <strong>der</strong> <strong>Hauswirtschaft</strong> in vielem mit <strong>der</strong> Wohnungslosenhilfe<br />

vergleichbar. Auch hier gehören hauswirtschaftliche Arbeitsbereiche traditionell<br />

<strong>zur</strong> Arbeitstherapie. <strong>Die</strong> Erfahrungen aus diesem Feld sind kaum allgemeingültig formuliert<br />

und öffentlich zugänglich. In den Konzepten <strong>der</strong> ambulanten psychosozialen Betreuung<br />

wird den Haushaltsführungskompetenzen noch wenig Gewicht gegeben. Betreutes Wohnen<br />

bzw. betreute Wohngemeinschaften beinhalten aber auch hier die Unterstützung bei <strong>der</strong> Versorgung<br />

<strong>der</strong> Wohnung und <strong>der</strong> Haushaltsmitglie<strong>der</strong>.<br />

2. Konzepte personenorientierter <strong>Die</strong>nstleistungen<br />

<strong>Die</strong> Entwicklungen in <strong>der</strong> Altenhilfe machen beispielhaft für an<strong>der</strong>e soziale Handlungsfel<strong>der</strong><br />

deutlich, wie Verän<strong>der</strong>ungen in den sozialpolitischen Rahmenbedingungen, demographische<br />

Entwicklungen und Erkenntnisse <strong>der</strong> Pflegewissenschaften die Versorgungslandschaft verän<strong>der</strong>n.<br />

So sind neue Wohn- und Betreuungskonzepte entstanden, die sich auf die Beziehungen<br />

von pflegerischen und hauswirtschaftlichen Tätigkeiten auswirken. Wie schon in <strong>der</strong> Behin<strong>der</strong>tenhilfe,<br />

orientieren sich stationäre Altenhilfeeinrichtungen immer stärker weg von <strong>der</strong><br />

„Versorgungsfunktion“ hin zu „Selbstbestimmung <strong>der</strong> persönlichen Lebensführung und Teilhabe“.<br />

<strong>Die</strong> BewohnerInnen stehen als Individuum mit eigener Lebensgeschichte und eigenen<br />

Bedürfnissen und Wünschen im Mittelpunkt und werden bei Entscheidungen und bei <strong>der</strong> Leistungserbringung<br />

einbezogen. Große institutionelle Einrichtungen werden zu kleineren familienähnlichen<br />

Wohneinheiten insgesamt o<strong>der</strong> in Teilbereichen umstrukturiert. In Wohngruppen-<br />

und Hausgemeinschaftskonzepten werden hauswirtschaftliche Leistungen gezielt <strong>zur</strong> Alltagsorientierung,<br />

Milieugestaltung und Tagesstrukturierung eingesetzt.<br />

39 siehe Eckdaten für hauswirtschaftliche Beratungs-, Betreuungs- und Verselbständigungskonzepte, Zentral-<br />

verband sozialer Einrichtungen <strong>der</strong> Wohnungslosenhilfe 2004<br />

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