Auflösung des schnellen Schaltens bei Patch-Clamp Untersuchungen
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3 Der anomale Molfraktionseffekt<br />
Unter dem anomalen Molfraktionseffekt (AMFE) versteht man folgen<strong>des</strong> Phänomen: Die<br />
Einzelkanalleitfähigkeit durchläuft als Funktion <strong>des</strong> Verhältnisses der Konzentration von zwei<br />
Ionenarten ein Extremum, wo<strong>bei</strong> die Gesamtkonzentration konstant gehalten wird (Hille,<br />
1992).<br />
3.1 Bisherige Meßergebnisse<br />
Der anomale Molfraktionseffekt wurde sowohl <strong>bei</strong> tierischen als auch <strong>bei</strong> pflanzlichen<br />
Membranen beobachtet. Im folgenden werden die Ergebnisse <strong>des</strong> AMFEs in erster Linie <strong>bei</strong><br />
pflanzlichen Zellen und <strong>bei</strong> einer Mischung von K + und Tl + vorgestellt.<br />
3.1.1 Ergebnisse von Hagiwara<br />
Hagiwara et al. (1977) beobachteten den AMFE an Eizellen <strong>des</strong> Fisches Mediastera<br />
aequalis <strong>bei</strong> externem Lösungswechsel. Die Lösung bestand aus einer Mischung von K + und<br />
Tl + mit einer Gesamtkonzentration von 25 mM. Das Minimum der Abhängigkeit der<br />
Leitfähigkeit von der Konzentration, die sich <strong>bei</strong> verschiedenen Spannungen verschiebt, ist<br />
<strong>bei</strong> der reinen K + -Konzentration dichter als <strong>bei</strong> der Tl + -Konzentration (Fig. 3.1).<br />
Fig. 3.1: Membranleitfähigkeit an Eizellen <strong>des</strong> Fisches Mediastera aequalis in einer Mischlösung von<br />
K + - und Tl + -Ionen. Der Tl + -Anteil im Verhältnis zur Gesamtkonzentration variiert zwischen 0 und 1. Die<br />
Leitfähigkeit geht durch das Minimum (Hagiwara et al., 1977).