Auflösung des schnellen Schaltens bei Patch-Clamp Untersuchungen
Auflösung des schnellen Schaltens bei Patch-Clamp Untersuchungen
Auflösung des schnellen Schaltens bei Patch-Clamp Untersuchungen
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Kapitel 7: Meßergebnisse<br />
Abhängigkeit vom Signal/Rauschverhältnis durchaus Zeitkonstanten bestimmen, die schneller<br />
sind, als das Inverse der hochfrequente Grenze <strong>des</strong> Dwell-Time-Histogramms.<br />
Als erstes ist festzustellen, daß diese Ratenkonstanten kein inverses Verhalten zeigen,<br />
d.h. keine dieser Konstanten wächst mit der Temperatursenkung. Dies mag auf den ersten<br />
Blick nicht erwähnenswert sein, doch Zanello and Barrantes (1994) haben für Messungen in<br />
K + -Lösung inverses Verhalten <strong>bei</strong> den Ratenkonstanten gefunden. Inverses Verhalten wäre ein<br />
Hinweis auf ein falsches Modell oder nicht ausreichende Zeitauflösung. Letzteres lag <strong>bei</strong><br />
Zanello und Barrantes (1994) vor.<br />
a) Die Wahl eines falschen Modells enthält die implizierte "Umrechnung" <strong>des</strong> Richtigen<br />
in das Falsche. Die Ratenkonstanten <strong>des</strong> falschen Modells enthalten dann algebraische<br />
Kombinationen <strong>des</strong> richtigen Modells. So könnten z.B. solche Ratenkonstanten entstehen wie<br />
kfalsch=k1 - k2. Wenn nun <strong>bei</strong> der Temperaturreduzierung k2 stärker abnimmt als k1, wird kfalsch<br />
mit sinkender Temperatur größer.<br />
b) Bei einer geringeren <strong>Auflösung</strong> kann die größere Ratenkonstante auch ein inverses<br />
Verhalten zeigen. Es gibt folgende Erklärung: Bei unvollständiger <strong>Auflösung</strong> kommt es zu<br />
einer Reihe von missed-events, d.h. Ereignissen (offen oder geschlossen), die der Hinkley-<br />
Detektor nicht mehr auflösen kann. Wenn die kürzeren Ereignisse nicht erkennbar sind, kann<br />
dieses zu einer langsameren Ratenkonstanten führen. Wie Draber und Schultze (1994a)<br />
gezeigt haben, gibt es eine Inversion. Die Theorie liefert eine doppelte Lösung für die sich<br />
daraus ergebende Zeitkonstante, wo<strong>bei</strong> die eine Lösung sich in umgekehrter Richtung wie die<br />
wahre bewegt. Wird also eine Zeitkonstante <strong>bei</strong> der Temperatursenkung langsamer, kann die<br />
gemessene durch den missed-events-Effekt schneller werden.<br />
Bei einem inversen Verhalten sollte <strong>des</strong>halb eine missed-events-Korrektur (Draber und<br />
Schultze, 1994a) angewandt werden. Bei Draber und Schultze (1994a) wird im Gegensatz zur<br />
früheren Theorie (Crouzy und Sigworth, 1990) ein Gedächtnis (Filter) <strong>des</strong> Detektors<br />
mitberücksichtigt.<br />
Da <strong>bei</strong> der Untersuchung kein inverses Verhalten aufgetreten ist, spricht dieses für das<br />
gewählte Modell und eine ausreichende <strong>Auflösung</strong>. Daher wird auf die missed-events-<br />
Korrektur verzichtet. Sie ist im Falle der Mehr-Kanal-Mehr-Zustandsanalyse außerordentlich<br />
kompliziert und würde die Rechenzeiten so stark verlängern, daß die Auswertung unmöglich<br />
wird (Blunck et al., 1998).<br />
kos / Hz<br />
10000<br />
1000<br />
100<br />
[ A ]<br />
K tiefe Tem peratur<br />
K R aum tem peratur<br />
-80 -40 0 40 80<br />
U / m V<br />
52<br />
10000<br />
kso / Hz<br />
1000<br />
100<br />
[ B ]<br />
K tiefe Tem peratur<br />
K R aum tem peratur<br />
-80 -40 0 40 80<br />
U / m V