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Auflösung des schnellen Schaltens bei Patch-Clamp Untersuchungen

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Kapitel 5: Veränderung <strong>des</strong> Schaltverhaltens <strong>bei</strong>m Block durch Metallionen<br />

5.2 Reduzierte scheinbare Leitfähigkeit <strong>bei</strong> der Cs + -Blockade <strong>des</strong><br />

K + -Kanals<br />

Es gab bis zu den Messungen von Draber (1994) keine Möglichkeit, den <strong>schnellen</strong><br />

Übergang zwischen den leitfähigen und den durch Cs + blockierten Zuständen <strong>des</strong> Kanals<br />

aufzulösen. Ältere <strong>Untersuchungen</strong> <strong>des</strong> Cs + -Blocks maßen die Cs + -bewirkte Reduzierung nur<br />

an gemittelten Strömen (whole-cell-Messungen) und konnten <strong>des</strong>halb die Funktion <strong>des</strong><br />

Blockes nicht darstellen (Tester, 1988). Klieber und Gradmann (1993) benutzten die Theorie<br />

der Betaverteilung (Rießner, 1994; FitzHugh, 1983; Yellen, 1984), um aus der Verzerrung der<br />

Amplitudenhistogramme die nicht aufgelösten kurzen Blockereignisse als Ursache für die<br />

Abnahme <strong>des</strong> Einzelkanalstroms nachzuweisen. Alle diese <strong>Untersuchungen</strong> konnten die<br />

Reduktion <strong>des</strong> Einzelkanalstroms durch schnelles Schalten zwischen dem blockierten und<br />

unblockierten Zustand nicht abschließend beweisen.<br />

Erst <strong>bei</strong> den Messungen von Draber und Hansen (1994) an Chara corallina in der<br />

excised-patch Konfiguration (Abschnitt 2.2.1) wurde der Blockierungseffekt von Cs + im<br />

Einzelkanalstrom von Kalium-Kanälen, welcher zu einer Abnahme <strong>des</strong> Einzelkanalstroms <strong>bei</strong><br />

einer Abtastrate von 5 kHz im negativen Membranspannungsbereich führte, mit einer<br />

Abtastrate von 100 kHz nicht mehr beobachtet (Fig. 5.3). Der Anti-Aliasingfilter wurde auf 20<br />

kHz erhöht, und es wurde auch ein Higher-Order-Hinkley-Detektor (HOHD) als<br />

Sprungdetektor benutzt (Abschnitt 6.9.2, Schultze und Draber, 1993). Weiterhin wurde noch<br />

eine neue missed-events Korrektur eingeführt (Draber und Schultze, 1994a).<br />

Durch die bessere zeitliche <strong>Auflösung</strong> wurde beobachtet, daß der Einzelkanalstrom <strong>bei</strong>m<br />

Cs + -Block nicht abnimmt, sondern <strong>bei</strong> den niederfrequenten Messungen eine scheinbare<br />

Einzelkanalstromreduktion nur durch einen Tiefpaßeffekt <strong>des</strong> Meßsystems vorgetäuscht<br />

wurde. Bei schnellem Abtasten wurde <strong>bei</strong> dem Einzelkanalstrom kein Unterschied zwischen<br />

dem blockierten und unblockierten Kanalzustand beobachtet (Fig. 5.3). Statt<strong>des</strong>sen zeigte sich<br />

die Blockierung in einer Veränderung der meßbaren Ratenkonstanten.<br />

Fig. 5.3: Strom-Spannungskurven erhalten vom K + -Kanal in Chara in Anwesenheit von Cs + . Es wurde<br />

mit Abtastraten von 5 kHz oder 100 kHz gemessen (Draber und Hansen, 1994, Hansen et al. 1997).<br />

Die Spannungsabhängigkeit der Übergangsratenkonstanten in und aus dem blockierten<br />

Zustand konnte mit den folgenden Gleichungen genähert werden.<br />

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