Auflösung des schnellen Schaltens bei Patch-Clamp Untersuchungen
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Kapitel 6: Experimenteller Aufbau und Methoden<br />
6.5 Der <strong>Patch</strong>-<strong>Clamp</strong> Verstärker<br />
Der <strong>Patch</strong>-<strong>Clamp</strong>-Verstärker besteht aus einem Strom-Spannungswandler, der das<br />
Stromsignal der Pipette mißt und als Spannung ausgibt, und dem Nachverstärker, der das<br />
Signal verstärkt und filtert. Der Strom-Spannungswandler steht stabil und erschütterungsfrei<br />
auf dem Pipettenmanipulator nahe der Meßkammer.<br />
Die Ströme, die die Membran durchfließen, liegen im Bereich einiger Picoampere.<br />
Deshalb muß ein sehr empfindlicher Strom-Spannungskonverter mit hoher Bandbreite benutzt<br />
werden. Eines der Standardgeräte ist der L/M-EPC7 (List, Darmstadt) mit einer Bandbreite<br />
von 100 kHz und <strong>bei</strong> einem Rückkopplungswiderstand Rf von 10 GΩ.<br />
In Fig. 6.3 ist ein vereinfachtes Schaltbild <strong>des</strong> <strong>Patch</strong>verstärkers dargestellt. Der OP regelt<br />
den Unterschied zwischen Upip und Usoll auf Null. Das geschieht so, daß die Differenz der<br />
Eingangsspannungen extrem verstärkt wird. Es entsteht zwischen Punkt 1 und Punkt 2 ein<br />
Spannungsunterschied, so daß durch Rf ein Strom mit einer Spannung von Uf = Rf I fließt.<br />
Dieser Strom fließt in der Pipette und nicht in den OPA (OPA hat einen unendlich hohen<br />
Eingangswiderstand). Der Strom ändert das Potential an Punkt 1 (Upip), bis die<br />
Eingangsspannungen gleich sind. Die Spannung am Punkt 1 ist gleich der Pipetten- bzw.<br />
Membranspannung, da der Spannungsabfall über der Pipette vernachlässigt wird. Die<br />
Abweichung zwischen der Pipettenspannung und der Sollspannung wird ausgeglichen. Die<br />
Spannung über Rf ist proportional zum Strom in der Pipette. Usoll wird vom zweiten<br />
Operationsverstärker abgezogen. Das Signal geht von dort zum Nachverstärker.<br />
Der Stromspannungswandler verursacht Rauschen, das im Allgemeinen aber keine Rolle<br />
spielt, da der entscheidene Beitrag <strong>des</strong> Rauschens durch die Pipette (Keunecke, 1995)<br />
entsteht.<br />
Fig. 6.3: Vereinfachtes Schaltbild eines <strong>Patch</strong>-<strong>Clamp</strong>-Verstärkers.<br />
Das Signal wird vom Verstärker zu einem 8-poliges Besselfilter außerhalb <strong>des</strong> Faraday-<br />
Käfigs weitergeleitet. Es dient als Anti-Aliasingfilter für die Datenerfassung. Der digitale<br />
Besselfilter wird mit einer ±5 V Rechteckspannung getaktet (Albertsen, 1992). Die<br />
Abknickfrequenz ist 1/65 der Taktfrequenz. Sie betrug <strong>bei</strong> dieser Messung 25 kHz. Das<br />
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