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Auflösung des schnellen Schaltens bei Patch-Clamp Untersuchungen

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Kapitel 6: Experimenteller Aufbau und Methoden<br />

Ausgangssignal <strong>des</strong> Besselfilters wird dann an einen digitalen Signal-Prozessor weitergeleitet<br />

(Dalanco Spry). Dieses Board kann das Signal bis zu 200 kHz abtasten. Es war <strong>bei</strong> den in<br />

dieser Ar<strong>bei</strong>t durchgeführten Messungen auf 100 kHz eingestellt. Durch das 25-kHz Filter<br />

kam es nicht zu einem Verstoß gegen das Abtasttheorem.<br />

Die Daten werden per Knopfdruck durch das Aufnahmeprogramm „Sample“ auf die<br />

Festplatte eines PC’s (486DX66) gespeichert. Es werden <strong>bei</strong> verschiedenen Spannungen<br />

Aufnahmen gemacht. Die Dauer jeder Aufnahme betrug 20 Sekunden. Je länger die Meßzeit<br />

ist, <strong>des</strong>to kleiner ist die Streuung der Dwell-Time Histogramme, aber <strong>des</strong>to kleiner wird die<br />

Wahrscheinlichkeit, daß das Gigaseal überlebt, besonders <strong>bei</strong> hoher Haltespannung. In dem<br />

Aufnahmeprogramm werden die Samplefrequenz, der Dateiname und die Länge <strong>des</strong> Meßfiles<br />

dokumentiert. Nach der Auswertung werden die Files auf eine CD gebrannt.<br />

6.6 Das <strong>Patch</strong>en<br />

Aus einem Anzuchtbecken werden die Algen Chara corallina entnommen, und die<br />

Radialzellen werden von den Internodialzellen entfernt. Die Internodialzellen der Alge werden<br />

dann für die Vorbereitung <strong>des</strong> Versuchs, nachdem sie 10 Minuten getrocknet worden sind,<br />

aufgeschnitten, und der Zellinhalt wird vorsichtig mit zwei Fingern in der Lösung der<br />

Meßkammer ausgedrückt. Es bilden sich Vesikel (Tröpfchen), die am Boden der Rinne der<br />

Meßkammer haften. Je kleiner die Krümmung der Vesikeloberfläche, <strong>des</strong>to größer ist die<br />

Wahrscheinlichkeit einer Bildung <strong>des</strong> Gigaseals. Da die Vesikel einen Durchmesser um die 50<br />

µm haben, wird ein invertieren<strong>des</strong> Mikroskop (Zeiss ID02) mit einem Objektiv von 5×, 10×<br />

und 20× benutzt.<br />

Danach wird die Pipette auf den Halter gesteckt und in die Lösung getaucht. Mit dem<br />

Mund wird über einen seitlich angebrachten Schlauch ein Überdruck erzeugt. Durch diesen<br />

Überdruck wird der Schmutz an der Oberfläche weggeblasen, so daß die Pipettenspitze <strong>bei</strong>m<br />

Durchfahren der Lösung nicht durch herumschwimmende Tropfentrümmer verunreinigt wird.<br />

Bei eingetauchter Pipette wird der Offsetstrom im EPC7-Verstärker (Abschnitt 6.5) auf Null<br />

kompensiert. Dann folgt das Anlegen einer Rechteckspannung für die Kontrolle <strong>des</strong><br />

Sealvorganges. Der von ihr erzeugte Strom wird kleiner, wenn das Seal die Pipette<br />

verschließt. Die Pipette wird mit Hilfe <strong>des</strong> Mikromanipulators in die Nähe <strong>des</strong> Vesikels<br />

gebracht. Die Pipette wird schräg bis senkrecht von oben auf das Vesikel zu bewegt. Es wird<br />

kurz vor Berührung der Membran ein leichter Unterdruck erzeugt, so daß das Vesikel an die<br />

Pipette herangezogen wird. Am Oszillographen wird beobachtet, daß <strong>bei</strong> Sealbildung der<br />

rechteckige Pipettenstrom zusammenschrumpft. Bei einem hieraus ermittelten Widerstand im<br />

Giga-Ohm-Bereich ist die Verbindung zwischen dem Glasrand der Pipettenöffnung und der<br />

Membran fest. Man spricht von einem Gigaseal. Die Pipette wird dann ruckartig<br />

zurückbewegt und es bildet sich ein „excised <strong>Patch</strong>“. Das am Pipettenmund klebende<br />

Membranstück (<strong>Patch</strong>) wird aus der Zelle herausgerissen (Abschnitt 2.2.1). Danach wird der<br />

<strong>Patch</strong> dicht unter die Oberfläche gebracht und somit das Rauschen reduziert (Keunecke,<br />

1995). Der kapazitive Rauschstrom fließt hauptsächlich durch die Kapazität der benutzten<br />

Pipettenwand. Somit ist das Rauschen sehr stark von der Eintauchtiefe <strong>des</strong> <strong>Patch</strong>es abhängig.<br />

Das Rauschen nimmt <strong>bei</strong> einer Eintauchtiefe von 20 µm um den Faktor 2.2 ± 0.5 ab<br />

(Keunecke, 1995). Dann wird die Aufnahme durch den Rechner außerhalb <strong>des</strong> Faraday-Käfigs<br />

über eine Fernbedienung von innen gestartet. Vorher wird noch die Empfindlichkeit <strong>des</strong><br />

Verstärkers auf 100 mV/pA erhöht.<br />

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