Auflösung des schnellen Schaltens bei Patch-Clamp Untersuchungen
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Kapitel 7: Meßergebnisse<br />
7.3.7 Auswirkungen <strong>des</strong> <strong>schnellen</strong> <strong>Schaltens</strong> auf die Reduzierung <strong>des</strong><br />
Einzelkanalstroms<br />
Wie oben ausgeführt sind die Besetzungswahrscheinlichkeiten der Offen- und<br />
Geschlossen-Zustände <strong>des</strong> reduzierten Teilmodells SOG von Wichtigkeit für den<br />
gemittelten Strom (Abschnitt 7.3.6.2).<br />
Die Teilbehandlung der drei Zustände erfordert, daß die Summe der drei<br />
Aufenthaltswahrscheinlichkeiten auf 1 normiert wird (verweilt im Burst Teilsystem oder<br />
nicht). Die Offenwahrscheinlichkeit dieses reduzierten Zustandsmodells ist damit proportional<br />
zum Strom:<br />
* *<br />
∝pO( ∞)<br />
+ pS<br />
( ∞)<br />
i (7.11)<br />
So werden die Besetzungswahrscheinlichkeiten <strong>des</strong> reduzierten Markov-Modells, die im<br />
Abschnitt 7.3.6.2 bestimmt worden sind, entnommen, und daraus wird die<br />
Offenwahrscheinlichkeit im Burstbereich bestimmt. Mit Hilfe der Beziehung (7.11) wird eine<br />
dem Stromwert proportionale Größe erhalten. Es wird diese Größe für den blockierten und<br />
unblockierten Kanal <strong>bei</strong> Raumtemperatur und 7 °C verglichen. Weiterhin werden die<br />
ermittelten Werte aus der Beziehung 7.9 mit den gemessenen Stromwerten verglichen.<br />
K +<br />
K + + Tl +<br />
K +<br />
K + + Tl +<br />
T / °C itheo σ SEW imess σ SEW<br />
20 0.79 0.07 0.02 0.79 0.1 0.03<br />
20 0.7 0.18 0.05 0.6 0.14 0.03<br />
7 0.81 0.07 0.03 0.81 0.1 0.03<br />
7 0.85 0.05 0.02 0.75 0.08 0.03<br />
Tabelle 7.1: Vergleich der theoretischen (Gleichung 7.11) Stromwerte itheo mit den gemessenen imess<br />
Sigma ist die Schwankung <strong>des</strong> Meßwertes, SEW ist die Schwankung <strong>des</strong> Erwartungswertes = σ / n . Bei der<br />
Mittelung wurden die Daten von -60 mV, -80 mV und -100 mV zusammengefaßt, um die statistische Sicherheit<br />
zu erhöhen. In der Zeile imess sind die gemessenen Stromwerte für die direkte Abschätzung der kinetischen<br />
Effekte auf die jeweiligen itheor-Werte für K + normiert worden, um die nicht interessierende<br />
Temperaturabhängigkeit <strong>des</strong> wahren Einzelkanalstromes zu eliminieren.<br />
Die Ergebnisse in Tab. 7.1 zeigen den gewünschten Effekt in Aufzeichnungen, die über<br />
die Burstbereiche mitteln. Bei Raumtemperatur liegt der nach Gleichung 7.11 berechnete<br />
Strom für die K + / Tl + -Mischung um 10% unter dem in K + . Bei 7 °C ist der Strom der<br />
Mischung leicht größer als der im reinen K + . Während der Wert <strong>bei</strong> Raumtemperatur<br />
außerhalb <strong>des</strong> Fehlerbereichs liegt, liegt er <strong>bei</strong> 7 °C innerhalb.<br />
Bei den gemessenen Werten liegt der Strom für die K + / Tl + -Mischlösung um mehr als<br />
20% unter dem in K + -Lösung. Auch <strong>bei</strong> tieferer Temperatur ist der Strom in der K + / Tl + -<br />
Mischlösung auch unter dem der reinen K + -Lösung, allerdings ist dieser Unterschied um den<br />
Faktor 3 geschrumpft und kaum noch signifikant.<br />
Die Frage, die sich in Anbetracht der großen Streuung der Ratenkonstanten (Fig. 7.13)<br />
stellt, ist die nach der Signifikanz der Aussage. Die Streuungen σ sind im Verhältnis zum<br />
Unterschied zwischen den itheo-Werten groß. Doch <strong>bei</strong> der Zuverlässigkeit eines Mittelwertes<br />
interessiert die Schwankung <strong>des</strong> Erwartungswertes (SEW in Tab. 7.1). Betrachtet man den<br />
SEW in Tab. 7.1, so sieht man, daß sich die Fehlerbereiche <strong>bei</strong> Raumtemperatur nicht mehr<br />
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