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Auflösung des schnellen Schaltens bei Patch-Clamp Untersuchungen

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Kapitel 7: Meßergebnisse<br />

7.2 Motivation zur Untersuchung <strong>des</strong> Zusammenhangs zwischen<br />

schnellem Schalten und scheinbarem Einzelkanalstrom<br />

Fig. 7.4B enthält einen Hinweis, daß normalerweise (<strong>bei</strong> Raumtemperatur) schnelles<br />

Schalten Ursache für die scheinbare Reduktion <strong>des</strong> Einzelkanalstromes ist. Im folgenden soll<br />

untersucht werden, ob diese Aussage durch eine Analyse der <strong>schnellen</strong> Übergangsraten <strong>des</strong><br />

zum Kanal gehörenden Markovmodells bestätigt werden kann.<br />

Im Falle <strong>des</strong> Cs + -Blockes haben Draber und Hansen (1994) gezeigt, daß die Reduktion<br />

der scheinbaren Einzelkanalströme, die <strong>bei</strong> 5 kHz-Abtastrrate gemessen wurden, einen<br />

Mittelungseffekt im Anti-Aliasing Filter über schnelles Schalten zurückgeführt werden konnte<br />

(Fig. 5.2, rechte Seite).<br />

Bevor die Frage aufgegriffen wird, ob hier im Falle <strong>des</strong> AMFEs ein ähnlicher Effekt<br />

vorliegt, soll der Zusammenhang zwischen Übergangsraten und scheinbarem<br />

Einzelkanalstrom anhand eines einfachen Markovmodells OC (Abschnitt 4.1) und eines<br />

einzelnen Kanals dargestellt werden. Dies ermöglicht eine bessere Veranschaulichung der<br />

wesentlichen Mechanismen als die später folgende Analyse für das erheblich kompliziertere<br />

Modell <strong>des</strong> vorliegenden Kanals.<br />

Sei pj( ∞ ) die Wahrscheinlichkeit, daß sich der Kanal im Zustand j im Steady-State<br />

aufhält, und kij sei die Übergangsrate zwischen dem i-ten und j-ten Zustand. Als Steady-State<br />

wird der Zustand bezeichnet, in dem der Kanal sich in einem stationären Zustand befindet.<br />

Das bedeutet, daß der Kanalstrom im zeitlichen Mittel konstant ist. Das Prinzip der<br />

Mikroreversibilität besagt, daß jeder Reaktionsschritt im zeitlichen Mittel in <strong>bei</strong>de Richtungen<br />

gleich häufig durchlaufen wird (Hinfluß = Rückfluß). So gilt für das Modell OC im<br />

Steady-State die folgende Gleichung:<br />

C<br />

p ( ∞ ) k = p ( ∞)<br />

k<br />

(7.1)<br />

O<br />

O<br />

OC<br />

C<br />

CO<br />

42<br />

CO<br />

pO( ∞)<br />

kCO<br />

⇒<br />

=<br />

p ( ∞)<br />

+ p ( ∞)<br />

k + k<br />

OC<br />

(7.2)<br />

Der scheinbare Einzelkanalstrom ergibt sich durch den Mittelungsprozeß <strong>des</strong> Meßfilters<br />

über die schnell umschaltenden Offen- und Geschlossenzeiten (Zustand O und C) <strong>des</strong> Kanals.<br />

Damit ist der Strom proportional zur relativen Offenwahrscheinlichkeit:<br />

pO( ∞)<br />

⇒i<br />

∝<br />

(7.3)<br />

p ( ∞)<br />

+ p ( ∞)<br />

C<br />

O<br />

Die Gleichungen (7.2) und (7.3) liefern die Beziehung zwischen den Übergangsraten und<br />

dem mittleren Strom. Sie lautet:<br />

k<br />

CO ⇒ i∝<br />

(7.4)<br />

kCO<br />

+ kOC<br />

Formel (7.4) stellt einen direkten Zusammenhang zwischen den Übergangsraten und dem<br />

Stromniveau <strong>bei</strong> dem Zustandsmodell OC und einem Einzelkanal im Falle unentdeckten<br />

<strong>schnellen</strong> <strong>Schaltens</strong> her.

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