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Auflösung des schnellen Schaltens bei Patch-Clamp Untersuchungen

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Kapitel 2: Biologische Grundlagen und <strong>Patch</strong>-<strong>Clamp</strong>-Technik<br />

2.1.2 Membran-Transport-Klassifizierung<br />

Ionentransportprozesse können in verschiedene Gruppen eingeteilt werden, die sich durch die<br />

Energiequellen für den Transport unterscheiden.<br />

a) Passiver Transporter: Er ermöglicht den Transport von Ionen entlang eines Gradienten.<br />

Die Triebkraft ist die Potentialdifferenz plus der Nernstspannung <strong>des</strong> Ions.<br />

b) Pumpen: Sie können unter Aufwendung chemisch gespeicherter Energie Ionen gegen<br />

Konzentrations- oder Potentialgradienten transportieren. Bei der Hydrolyse von ATP in ADP<br />

wird eine Energie pro Molekül von ca. 450 meV frei, die für den Transport durch die<br />

Membran benutzt wird (Hansen et al., 1981; Bowman und Bowman, 1986; Serranno, 1988).<br />

c) Cotransporter: Sie transportieren eine Ionenart passiv durch die Membran, und die<br />

gewonnene Energie wird für den Transport anderer Ionen verwendet. Der Transport <strong>bei</strong>der<br />

Ionenarten in die gleiche Richtung wird als Symport bezeichnet, in entgegengesetzter<br />

Richtung als Antiport (Sanders et al., 1984). Der Gradient für das antreibende Ion wird<br />

meistens durch Pumpen erzeugt.<br />

2.1.3 Kanäle und Carrier<br />

Neben der Klassifizierung nach der Energieversorgung gibt es eine nach dem<br />

Mechanismus. Hier gibt es zwei Modelle für die Beschreibung der Transportmoleküle: Kanal<br />

und Carrier.<br />

Kanäle können als wassergefüllte Poren betrachtet werden, die die Lipiddoppelschicht<br />

überbrücken (Fig. 2.1). Ihre Transportrate beträgt etwa 10 7 (Moleküle oder Ionen) pro<br />

Sekunde (Läuger, 1980). Der Kanal kann sich öffnen und schließen, was mit Hilfe der <strong>Patch</strong>-<br />

<strong>Clamp</strong>-Technik beobachtet werden kann (Abschnitt 2.2).<br />

Carrier sind lipidlösliche Moleküle, die sich innerhalb der Membran frei bewegen und die<br />

Ionen im Huckepackprinzip von einer Seite der Membran auf die andere schleusen. Sie<br />

erreichen Transportraten von 10 2 bis 10 4 Molekülen oder Ionen pro Sekunde (Läuger, 1980).<br />

Carrier sind auf molekularer Ebene noch nicht als intrinsische Membranproteine<br />

gefunden worden. Deshalb werden viele Transporter, die früher als Carrier bezeichnet<br />

wurden, heutzutage als Kanäle betrachtet. Carrier sind bisher nur <strong>bei</strong> biologischen<br />

Kampfstoffen wie Valinomycin, die Pilze gegen Bakterien verwenden, nachgewiesen worden<br />

(Mueller und Rudin, 1967).<br />

2.1.4 Chara corallina<br />

Chara corallina ist eine Süßwasseralge aus der<br />

Familie der Characeen. Sie besteht aus Axialzellen<br />

und Internodialzellen (Fig. 2.2). Die<br />

Internodialzellen, die eine Länge bis zu 10 cm und<br />

einen Durchmesser bis zu 1.2 mm haben, sind für<br />

die elektrophysiologische Untersuchung von<br />

Bedeutung. Die Internodialzelle besteht<br />

hauptsächtlich aus der Vakuole, die vom<br />

Tonoplasten begrenzt ist.<br />

Aus Chara lassen sich sehr leicht<br />

Protoplasmatropfen isolieren. Sie bilden sich am<br />

4<br />

Fig.2.2: Chara corallina.

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