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Auflösung des schnellen Schaltens bei Patch-Clamp Untersuchungen

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Kapitel 6: Experimenteller Aufbau und Methoden<br />

6.9 Auswerteprogramm<br />

In Fig. 6.4 ist eine Zeitreihe der Grünalge Chara corallina mit Tl + -haltiger Lösung <strong>bei</strong><br />

Raumtemperatur dargestellt. Die Zeitreihe ist <strong>bei</strong> einer Haltespannung von -80 mV<br />

aufgenommen worden. Es werden drei unterschiedliche Niveaus erkannt. Das obere Niveau<br />

ist das Nullniveau, <strong>bei</strong> dem alle Kanäle geschlossen sind. Diese Zeitreihe besteht aus zwei<br />

gleichartigen Kanälen mit je einem Einzelkanalstrom von -3.3 pA. Das Rauschen beträgt ± 1.2<br />

pA. Auf der linken Seite von Fig. 6.4 ist das Schalten der <strong>bei</strong>den Kanäle deutlich erkennbar,<br />

und auf der rechten Seite von Fig. 6.4 wird festgestellt, daß die Kanäle für eine längere Zeit<br />

geschlossen bleiben. Diese Phasen, in denen der Kanal hauptsächlich geschlossen ist, werden<br />

in vielen Zeitreihen beobachtet. Diese langen geschlossenen Zustände werden dann durch<br />

kurze Offenereignisse unterbrochen (die ersten <strong>bei</strong>den Offenereignisse von der rechten Seite<br />

der Fig. 6.4).<br />

Die <strong>schnellen</strong> Ereignisse (Bursts) werden besonders deutlich, wenn <strong>bei</strong>de Kanäle offen<br />

sind. Es wird sichtbar, daß besonders <strong>bei</strong> zwei offenen Kanälen der Offenzustand durch<br />

schnelle Folgen von sehr kurzen Geschlossenzustände (Gaps) <strong>des</strong> einen Kanals unterbrochen<br />

werden. Einige Burst sind teilweise nicht gut erkennbar und die Gaps erreichen die Nullinie<br />

nicht mehr. Dies wird in gewissen Bereichen von Fig. 6.4 erkannt. Dieses Verhalten deutet auf<br />

ein schnelles Schalten hin, in dem die Offenereignisse nur für eine kurze Zeit existieren.<br />

Wie man solche Zeitreihen behandelt und weiter auswertet, wird im folgenden Abschnitt<br />

und im Kapitel 7 erläutert.<br />

Fig. 6.4: Ein typischer Zeitverlauf <strong>des</strong> Einzelkanalstromes in einer gemischten Lösung aus K + - und Tl + -<br />

Ionen <strong>bei</strong> Raumtemperatur und Vhold = -80 mV. Die Gesamtkonzentration ist 250 mM (230 mM KNO3 +20 mM<br />

TlNO3). Der Einzelkanalstrom ist mit 100 kHz abgetastet und mit 25 kHz gefiltert. Die hellen Linien sind<br />

Cursoreinstellungen.<br />

6.9.1 Bestimmung von Kanalzahl, Niveaus und Standardabweichung<br />

Für die Auswertung der Zeitreihe (Fig. 6.4) wird das Programm „day“ (Kirst, 1996)<br />

benutzt. Es werden zuerst die Stromniveaus und das Rauschen bestimmt. Das Programm<br />

bietet zwei Möglichkeiten, die Einzelkanalstromniveaus zu ermitteln. Erstens besteht die<br />

Möglichkeit, daß die gesamte oder nur ein Abschnitt der Zeitreihe betrachtet wird. Es wird ein<br />

Abschnitt gewählt, in dem das Schalten gut erkennbar ist (Fig. 6.4). Die Niveaus werden nun<br />

mit dem Cursor von Hand eingestellt. Danach wird die Zeitreihe als Amplitudenhistogramm<br />

dargestellt und das Rauschen bestimmt (Fig 7.3). Im Amplitudenhistogramm können die<br />

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