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Auflösung des schnellen Schaltens bei Patch-Clamp Untersuchungen

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Kapitel 7: Meßergebnisse<br />

Obiges Ergebnis ist unerwartet. Auf der Grundlage der vorliegenden Daten ist also<br />

auszuschließen, daß schnelles Schalten den AMFE auf dem Einzelkanal vortäuscht. Die Frage<br />

ist die nach der Zuverlässigkeit.<br />

1. Wenn schnellere unentdeckte Ratenkonstanten vorliegen würden, müßte man einen<br />

Hinweis auf ihre Existenz in den Amplitudenhistogrammen sehen. Aber die<br />

Amplitudenhistogramme der echten Zeitreihen (Fig. 7.3) ließen sich sehr gut durch<br />

Gaußhügel fitten. Es trat keine Schiefe auf, die durch schnelles Schalten erzeugt würde.<br />

Die Gaußverteilungen werden dann zu Beta-Verteilungen (FitzHugh, 1983; Yellen, 1984).<br />

2. Es könnte noch möglich sein, daß die Ratenkonstanten zu niedrig geschätzt wurden, weil<br />

die Dwell-Time-Analyse ohne missed-events-Korrektur durchgeführt wurde. Doch gerade<br />

die K + + Tl + -Daten <strong>bei</strong> 20°C (Tab. 7.2) weichen im <strong>schnellen</strong> Bereich kaum von den mit<br />

dem HMM-Fit bestimmten ab, der weniger empfindlich gegenüber missed-events ist. Im<br />

Falle <strong>schnellen</strong> <strong>Schaltens</strong> müßten die Amplitudenverteilungen pro Niveau aus einer<br />

Zerlegung von Beta-Verteilungen erhalten werden. Doch da hier keine Beta-Verteilungen<br />

vorliegen, erfüllt die im Programm implementierte Gaußzerlegung diese Aufgabe<br />

zufriedenstellend.<br />

3. Die Ratenkonstanten zeigen, wie schon oben erwähnt, kein inverses Verhalten (Zanello<br />

und Barrantes, 1994) wie es <strong>bei</strong> Messungen, in denen die Ratenkonstanten zu dicht an der<br />

<strong>Auflösung</strong>sgrenze liegen, vorkommt (Draber und Schultze, 1994a).<br />

Nachdem die Amplitudenhistogramme in Fig. 7.17 die Hypothese der Reduzierung <strong>des</strong><br />

scheinbaren Einzelkanalstroms durch schnelles Schalten widerlegt haben, ist zu fragen, was<br />

die Stromreduzierung in Tab. 7.1 bedeutet: Autoren, die mit langsameren<br />

Aufzeichnungsanlagen ar<strong>bei</strong>ten, würden über die Burstbereiche mitteln und die in Tab. 7.1<br />

berechnete Reduzierung <strong>des</strong> Einzelkanalstromes zusätzlich zu den hier <strong>bei</strong> <strong>schnellen</strong><br />

Abtastraten gefundenen messen.<br />

7.3.9 Untersuchung der Offenwahrscheinlichkeiten<br />

Durch den Hinkley-Detektor werden nicht nur die Dwell-Time-Histogramme erhalten,<br />

sondern auch die Mehrkanal-Offenwahrscheinlichkeiten. Sie entstehen aus der Summe der<br />

Zeiten, in denen eine feste Anzahl von Kanälen gleichzeitig offen ist, und durch Division<br />

durch die Gesamtzeit der analysierten Aufzeichnung.<br />

Da die Wahrscheinlichkeitsverteilung der Anzahl der offenen Kanäle <strong>bei</strong> einem<br />

Mehrkanal-<strong>Patch</strong> über die Binomialverteilung (Glasbey und Martin, 1988)<br />

⎛N<br />

⎞<br />

N−k<br />

k<br />

p(<br />

k)<br />

= ⎜ ⎟(<br />

1−<br />

popen)<br />

popen<br />

(7.12)<br />

⎝k<br />

⎠<br />

mit der Offenwahrscheinlichkeit <strong>des</strong> Einzelkanals popen zusammenhängt, ergibt sich hier eine<br />

zweite Möglichkeit (neben der kinetischen Analyse), die popen zu berechnen.<br />

Hier<strong>bei</strong> ist N die Anzahl der Kanäle, k die Anzahl der offenen Kanäle, popen die<br />

Wahrscheinlichkeit, daß ein Kanal offen ist, und p(k) die Wahrscheinlichkeit, daß k-Kanäle<br />

offen sind. Diese Gleichung wird dann mit Hilfe <strong>des</strong> Simplex-Algorithmus (Nedler und Mead,<br />

1965; Caceci und Cacheris, 1984) nach popen aufgelöst.<br />

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