Auflösung des schnellen Schaltens bei Patch-Clamp Untersuchungen
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Kapitel 7: Meßergebnisse<br />
Die Eigenwertgleichung 7.6.a wurde aus einer Differentialgleichung für einen<br />
Makrokanal (eine ähnliche Formel wie die Gleichung 4.1) erhalten.<br />
Der Target-Fit hat mehrere Vorteile gegenüber dem allgemeinen Zeitkonstantenfit. Die<br />
Berechnung der Ratenkonstanten aus den Zeitkonstanten und Amplitudenfaktoren ist sehr<br />
kompliziert und mitunter ungenau, auch wenn neuerdings Jackson (1997) einen neuen<br />
Algorithmus dafür vorgeschlagen hat. Noch wichtiger ist, daß die Dwell-Time-Verteilung für<br />
alle Niveaus in einer Mehrkanalaufzeichnung gleichzeitig gefittet werden müssen. Besonders<br />
wichtig für die Genauigkeit ist dies, wenn der vermutete Effekt <strong>des</strong> <strong>schnellen</strong> <strong>Schaltens</strong> durch<br />
eine einzelne Ratenkonstante verursacht wird.<br />
Die zugehörigen Fitroutinen sind im Programm „Day“ eingebaut (Kirst, 1997).<br />
7.3.3 Der Vergleich von COC- und OOCCC-<br />
Modell<br />
Das erste Modell hat historische Gründe. Eigentlich könnte das COC-Modell von<br />
vornherein ausgeschlossen werden. Doch das Modell COC wurde von Blunck (1996)<br />
zum Nachweis <strong>des</strong> <strong>schnellen</strong> <strong>Schaltens</strong> <strong>bei</strong>m Na + -Block <strong>des</strong> K + -Kanals in Chara gewählt.<br />
Hier<strong>bei</strong> wurde von nur einem offenen Zustand ausgegangen. Die Verweilzeit in ihm wird<br />
durch Übergänge in zwei geschlossene Zustände unterbrochen. Nach den Ergebnissen von<br />
Blunck (1996) ist der Kanal in dem einen Zustand über einen längeren Zeitraum geschlossen,<br />
während die Geschlossen-Erreignisse <strong>des</strong> zweiten Zustan<strong>des</strong> durch sehr kurze Öffnungen<br />
unterbrochen werden.<br />
Der Ausschluß dieses Modells ergibt sich aus der Regel, daß die Anzahl der Offenzustände<br />
gleich der Anzahl der τ ’s in dem Offen-Dwell-Time-Histogramm und die Anzahl der<br />
Geschlossen-Zustände gleich der τ ’s in dem Geschlossen-Dwell-Time-Histogramm ist. Da<br />
<strong>bei</strong> dem Offen-Dwell-Time-Histogramm der Fit der Exponentialfunktion zwei Zeitkonstanten<br />
benötigt, sollte ein Modell mit zwei Geschlossenzuständen ausgewählt werden.<br />
Die Folge der zu geringen Zustandszahl ist, daß die theoretischen Kurven nicht<br />
ausreichend an die Meßdaten angepaßt werden konnten (Fig 7.7A-B-C). Die Ergebnisse<br />
weichen besonders <strong>bei</strong> Fits mit einem Offenzustand und Fits mit zwei Offenzuständen sehr<br />
stark von den Meßdaten ab.<br />
Bei dem OOCCC-Modell sind die Zustände ebenfalls in einer Reihe. Der<br />
Unterschied ist, daß es insgesamt fünf statt der vorherigen drei Zustände gibt (zwei offene und<br />
drei geschlossene Zustände) und die Übergänge auch innerhalb der offenen und der<br />
geschlossenen Zustände liegen können. Der Übergang zwischen geschlossenem und offenem<br />
Zustand ist sehr schnell, was eine Grundvoraussetzung für das schnelle Schalten ist (die<br />
Ratenkonstanten werden im Abschnitt 7.3.5 noch genauer betrachtet).<br />
Das entscheidende Argument ist aber, daß die theoretische Kurve am besten an die<br />
Meßdaten angepaßt werden konnte (Fig 7.8A-B-C). Es wird beobachtet, daß die Meßdaten<br />
von der Fitfunktion eine deutlich geringere Abweichung haben als <strong>bei</strong> dem COC-<br />
Modell. Deshalb kommt das Modell COC für die weitere Untersuchung der<br />
Ratenkonstanten nicht mehr in Frage.<br />
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