PDF995, Job 5 - fliessgewaesserbewertung.de
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Forschungsinstitut Senckenberg Forschungsstation für Mittelgebirge<br />
Die Überprüfung soll insbeson<strong>de</strong>re folgen<strong>de</strong> Fragen beantworten:<br />
• Welche „top-down“ abgegrenzten Gewässertypen lassen sich mit <strong>de</strong>r Biozönose validie-<br />
ren? Welche Typen können für Bewertungszwecke ggf. zusammengefasst wer<strong>de</strong>n?<br />
• Besteht Bedarf zur Ausweisung weiterer Untertypen?<br />
• Wo bestehen bei <strong>de</strong>r Typ-Abgrenzung noch Unsicherheiten, die ggf. durch weitere Be-<br />
rechnungen mit größeren Datensätzen geklärt wer<strong>de</strong>n müssen?<br />
• Wie soll mit etwaigen Unsicherheiten in <strong>de</strong>r Typologie bei <strong>de</strong>r Bewertung umgegangen<br />
wer<strong>de</strong>n?<br />
Die Interpretation <strong>de</strong>r Ergebnisse wird teilweise durch eine Diskrepanz zwischen Datengrund-<br />
lage und Fragestellung erschwert. Während die Fragestellung in <strong>de</strong>r Überprüfung <strong>de</strong>r „biozö-<br />
notisch be<strong>de</strong>utsamen Fließgewässertypen“ Deutschlands besteht, spiegelt <strong>de</strong>r Datensatz allen-<br />
falls die rezent anzutreffen<strong>de</strong>n Fließgewässertypen wi<strong>de</strong>r. Dadurch ist insbeson<strong>de</strong>re dort mit<br />
Unschärfen zu rechnen, wo sich die „Referenz“-Gewässer bereits weit von ihrem Leitbild ent-<br />
fernt haben. Eine Vielzahl von anthropogenen Belastungen trägt zur Verwischung von typo-<br />
logischen Unterschie<strong>de</strong>n einerseits und durch Degradation hervorgerufene Unterschie<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r<br />
Wirbellosenbesiedlung an<strong>de</strong>rerseits bei. Diese Schwierigkeiten nehmen im Allgemeinen mit<br />
steigen<strong>de</strong>r Einzugsgebietsgröße zu.<br />
3.2 Metho<strong>de</strong>n<br />
3.2.1 Datengrundlage<br />
Eine Gewässertypologie soll die natürlichen Unterschie<strong>de</strong> von Biozönosen wi<strong>de</strong>rspiegeln,<br />
nicht die biozönotischen Unterschie<strong>de</strong>, die sich aus <strong>de</strong>r Degradation <strong>de</strong>r Gewässer ergeben.<br />
Letztere sind Gegenstand <strong>de</strong>r Gewässerbewertung. Für die hier durchgeführten Berechnungen<br />
wur<strong>de</strong>n daher nur Datensätze aus weitgehend unbeeinträchtigten Gewässern verwen<strong>de</strong>t. Da<br />
nicht für alle Regionen und Gewässergrößen „echte“ Referenzgewässer im Sinne <strong>de</strong>s poten-<br />
ziell natürlichen Zustan<strong>de</strong>s existieren, wur<strong>de</strong> teilweise auf Daten zu <strong>de</strong>n „besten existieren<strong>de</strong>n<br />
Gewässern“ zurückgegriffen.<br />
Die Datensätze entstammen <strong>de</strong>r Datenbank FG_Benthos, die von <strong>de</strong>r Universität Hohenheim<br />
im Rahmen eines parallelen Projektes aufgebaut wur<strong>de</strong>. Zusätzlich wur<strong>de</strong>n einige erst in <strong>de</strong>n<br />
letzten Monaten akquirierte Datensätze aufgenommen, die noch nicht in die Datenbank integ-<br />
riert wor<strong>de</strong>n sind. Aus <strong>de</strong>r Datenbank wur<strong>de</strong>n in einem ersten Schritt Taxalisten zu folgen<strong>de</strong>n<br />
Gewässerabschnitten selektiert:<br />
• Strukturgüte am Probennahmeabschnitt min<strong>de</strong>stens „gut“ (die Strukturgüte wur<strong>de</strong> über<br />
einen „Strukturin<strong>de</strong>x“ bestimmt, in <strong>de</strong>n nur Parameter eingingen, <strong>de</strong>ren Relevanz für die<br />
Makrozoobenthosbesiedlung nachgewiesen ist. Genauere Erläuterungen fin<strong>de</strong>n sich im<br />
Abschlussbericht <strong>de</strong>s parallelen, vom Umweltbun<strong>de</strong>samt geför<strong>de</strong>rten Projektes.)<br />
• Geringe anthropogene Nutzung im Einzugsgebiet<br />
Fließgewässertypologie 12