PDF995, Job 5 - fliessgewaesserbewertung.de
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Forschungsinstitut Senckenberg Forschungsstation für Mittelgebirge<br />
4 Referenzbiozönosen<br />
4.1 Methodik<br />
Für die <strong>de</strong>utschen Fließgewässertypen 1 bis 20 wer<strong>de</strong>n im Folgen<strong>de</strong>n Referenzen insbeson<strong>de</strong>-<br />
re für das „Makrozoobenthos“ beschrieben. Diese Beschreibung enthält drei Komponenten:<br />
a) Eine Liste beson<strong>de</strong>rs naturnaher Fließgewässerabschnitte <strong>de</strong>s jeweiligen Typs, die aus <strong>de</strong>r<br />
Kenntnis <strong>de</strong>r Bearbeiter resultieren o<strong>de</strong>r von LAWA-Vertretern <strong>de</strong>r Län<strong>de</strong>r benannt wur-<br />
<strong>de</strong>n. Anhand dieser Liste soll <strong>de</strong>r Leser in <strong>de</strong>r Lage sein, sich mit Hilfe eines konkreten<br />
Gewässers ein Bild <strong>de</strong>s Referenzzustan<strong>de</strong>s machen zu können. In <strong>de</strong>r Regel wur<strong>de</strong>n drei<br />
Gewässer pro Gewässertyp ausgewählt, wobei die Gesamtheit <strong>de</strong>r Referenzgewässer ei-<br />
nes Types verschie<strong>de</strong>ne geographische Regionen und Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>r ab<strong>de</strong>cken sollte. Für<br />
manche Gewässertypen, z.B. viele Tieflandgewässer, existieren keine „echten“ Referenz-<br />
gewässer mehr, da Hydromorphologie und Einzugsgebiet aller in Deutschland vorkom-<br />
men<strong>de</strong>n Vertreter dieses Typs verän<strong>de</strong>rt sind. In diesen Fällen wur<strong>de</strong>n unserer Kenntnis<br />
nach beson<strong>de</strong>rs naturnahe Gewässerabschnitte ausgewählt.<br />
b) Typische Werte von Bewertungsmetrics im Referenzzustand. Da eine biozönotische Be-<br />
wertung in <strong>de</strong>r Regel nicht über <strong>de</strong>n direkten Vergleich von Artenlisten erfolgt, son<strong>de</strong>rn<br />
über bestimmte biozönotische Kenngrößen (Metrics), die sich mit zunehmen<strong>de</strong>r Degrada-<br />
tion verän<strong>de</strong>rn, wer<strong>de</strong>n diese Kenngrößen für die einzelnen Gewässertypen spezifiziert.<br />
Die angegebenen Kenngrößen beschränken sich auf die Metrics, die nach <strong>de</strong>m neuen Be-<br />
wertungsverfahren mit <strong>de</strong>m Makrozoobenthos verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n sollen. Genauere Infor-<br />
mationen zu <strong>de</strong>n Bewertungsmetrics wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>m Schlussbericht <strong>de</strong>s vom Umweltbun-<br />
<strong>de</strong>samt geför<strong>de</strong>rten Projektes „Weiterentwicklung und Anpassung <strong>de</strong>s nationalen Bewer-<br />
tungssystems für Makrozoobenthos an neue internationale Vorgaben“, <strong>de</strong>r En<strong>de</strong> März<br />
2004 vorliegen wird, zu entnehmen sein.<br />
c) Eine Liste vorkommen<strong>de</strong>r Taxa in Referenzgewässern und referenznahen Gewässern <strong>de</strong>s<br />
jeweiligen Typs. Mit Hilfe dieser Listen kann <strong>de</strong>r Leser einen Eindruck charakteristischer<br />
Besiedlungsmuster erhalten. Diese Referenz-Taxalisten wur<strong>de</strong>n nicht nur anhand <strong>de</strong>r un-<br />
ter a) aufgeführten Referenzgewässer ermittelt, son<strong>de</strong>rn es wur<strong>de</strong> eine breitere Daten-<br />
grundlage verwen<strong>de</strong>t; es han<strong>de</strong>lt sich um <strong>de</strong>n gleichen Datenbestand, <strong>de</strong>r auch für die<br />
Bottom-up-Überprüfung <strong>de</strong>r Gewässertypologie herangezogen wur<strong>de</strong> (vgl. Abschnitt 3).<br />
Die Auswahl <strong>de</strong>r Datensätze, die zur Ermittlung <strong>de</strong>r Artenlisten herangezogen wur<strong>de</strong>n, ist<br />
im Kapitel „Typologie“ im Detail geschil<strong>de</strong>rt (Abschnitt 3.2.1). Hier sei nur darauf hin-<br />
gewiesen, dass zur Auswahl in einem ersten Schritt aus <strong>de</strong>r Datenbank FG_Benthos Taxa-<br />
listen zu Gewässerabschnitten selektiert wur<strong>de</strong>n, die min<strong>de</strong>stens eine „gute“ Gewässer-<br />
strukturgüte und nur geringe anthropogene Nutzung im Einzugsgebiet aufweisen sowie<br />
Fließgewässertypologie 34