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Was ist Entwicklungspolitik?
Entwicklungspolitik ist ein übergeordneter Begriff für
alles, was auf staatlicher Ebene oder seitens internationaler
Organisationen getan wird, um globale Ziele
für Entwicklung festzulegen, Strategien hierfür zu entwickeln
und diese umzusetzen. 53
Am Beispiel der Millenniumsentwicklungsziele kann
man dies verdeutlichen: Im Jahre 2000 wurden von 189
Staaten die Milleniumsentwicklungsziele formuliert, in
denen das Kernziel darin besteht, die extreme Armut bis
2015 zu halbieren.
Fremdsprachen sind der Schlüssel zu
unserer globalen Welt. Englischunterricht
für Grundschulkinder in einer kleinen
äthiopischen Behelfsschule. Foto: J. Klein
53 Vgl. Nuscheler, Franz, Entwicklungspolitik. Eine grundlegende
Einführung in die zentralen entwicklungspolitischen Themenfelder
Globalisierung. Staatsversagen, Hunger, Bevölkerung,
Wirtschaft und Umwelt. Bonn 2005, S. 76ff.
18 Allgemeine Sachinformationen · Exkurs Entwicklung
Die Millenniumsentwicklungsziele 54
1. Die Beseitigung von extremer Armut und Hunger
2. Die Einführung von universaler Grundschulausbildung
3. Gleichstellung und Förderung der Frau
4. Senkung der Kindersterblichkeit
5. Die Verbesserung der Gesundheit der Mütter
6. Die Bekämpfung von HIV/AIDS, Malaria und
anderen Krankheiten
7. Die Implementierung von nachhaltigem Umweltschutz
8. Die Schaffung einer globalen Partnerschaft für
Entwicklungszusammenarbeit
Mit Ziel 5 möchte man zwischen 1990 und 2015 die
Kindersterblichkeit von unter Fünfjährigen um zwei Drittel
senken. Dies kann an zurückgehenden Sterblichkeitsraten
von Kindern oder aber am Anteil der Einjährigen,
die gegen Masern geimpft wurden, gemessen werden.
Zu jedem dieser Ziele wurden Strategien entwickelt,
wie man das Kernziel bis 2015 am besten erreichen
kann. Das kann der Bau von Krankenstationen und der
einfachere Zugang zur Gesundheitsversorgung sein,
oder aber die Beratung der Eltern hinsichtlich gesünderer
Ernährung und Hygiene. Diese Maßnahmen werden
im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit umgesetzt.
Die sich immer weiter verschärfende Armut ist zum
Schlüsselproblem der Weltgemeinschaft geworden und
zudem immer enger verwoben mit globalen Sicherheitsfragen.
An dieser Stelle soll Entwicklungspolitik ansetzen.
Armut wird nicht mehr nur als „Einkommensarmut“
verstanden, sondern auch als Mangel an Chancen und
Alternativen. Daher zielt das zentrale Entwicklungsanliegen
der Vereinten Nationen in diesem Zusammenhang
darauf ab, die Wahlmöglichkeiten der Menschen
zu erhöhen und sie zu mehr Anteilhabe zu bevollmächtigen
(„enlarging people’s choices“ UNDP 2004;
„empowering people and institutions“ UNDP 2008).
54 Siehe hierzu ausführlich www.millenniumcampaign.de.