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4.5.2.3 Jugendzentrum bringt Hoffnung nach Hillbrow S2M3
Artikel „Centre brings hope to Hillbrow“
von Rudo Mungoshi, Freitag, 18. Dezember 2009 82 ;
Übersetzung: Nicole Bock
Gefährdete junge Leute haben im Jugendzentrum
der Lutheran Community Outreach Foundation in
Hillbrow einen sicheren Zufluchtsort, wo Freizeitaktivitäten
und sogar Ausbildung angeboten
werden.
Jeden Tag nach der Schule besucht der 17jährige Boyce
Mgubasi das von der Lutheran Community Outreach
Foundation in Hillbrow geführte Jugendzentrum, um
mit seinen Freunden ein Kartenspiel oder Tischtennis
zu spielen. Als ein sicherer Zufluchtsort für Jugendliche,
die mit gesundheitsschädlichen Lebenssituationen
konfrontiert sind, hat das Zentrum ihn davor bewahrt,
einen gefährlichen Weg hinunterzutaumeln, der durch
Drogen- und Alkoholmissbrauch geprägt ist und anscheinend
viele in Hillbrow bedrängt.
Boyce beschreibt das Zentrum als ein zweites Zuhause.
„Ich laufe jeden Tag nach der Schule durch dieses
Zentrum. Es hält mich von den Straßen fern und ich
weiß, dass ich jedes Mal, wenn ich hier bin, sicher bin,“
sagt er. Bevor er die Einrichtung durch einen engen
Freund kennenlernte, verbrachte er seine Nachmittage
mit Fußballspielen auf der Straße. „Ich spreche mit vielen
Erwachsenen hier im Zentrum“, sagt er. „Sie helfen
mir bei Problemen, die ich zuhause erlebe. Wenn ich mit
jemandem spreche, fällt mir ein Stein vom Herzen.“
Lucky Nkabinde ist ein weiterer Jugendlicher, der das
Zentrum regelmäßig besucht. Er glaubt, dass es ihm
geholfen hat, Beziehungen mit seinesgleichen aufzubauen.
„Es hat mir beigebracht, freundlich zu sein und
andere besser kennen zu lernen“, sagt Lucky.
Das Jugendzentrum, ein einfaches und normales
Gebäude, ist voll mit Billardtischen, riesigen Schachfiguren
und Tischtennisanlagen. Ein paar Bücher von Steven
King liegen verstreut auf einem runden verblassten
Holztisch. „Dieser Ort war ein richtiges Durcheinander,
als ich herkam. Ich gestaltete es etwas um, um es
attraktiver für die Jugendlichen erscheinen zu lassen.
Wir haben es gestrichen und schafften eine Bibliothek“,
sagt Natasha Parhanse, die Kreativleiterin des Jugendzentrums,
stolz.
82 Mungoshi, Rudo, „Centre brings hope to Hillbrow“,
18. Dezember 2009, http://www.joburg.org.za/content/
view/4646/266/ (Zugriff 22.09.2010).
86 Themeneinheit Straßenkinder · Baustein S2
Veränderung
Parhanse gehört zu einer Gruppe von Lehrern, die versucht,
das Leben vieler junger Menschen zu verändern,
die Hillbrows hüglige Straßen und finstere Seitengässchen
ihr Zuhause nennen. Das Zentrum zielt auf Jugendliche
im Alter von 11 bis 18 Jahren ab, aber es hat auch
jüngere und ältere Besucher, erklärt sie. „Wir zielen auf
gefährdete Jugendliche ab, aber wir haben Jugendliche
aus allen sozialen Schichten. Das Jugendzentrum ist
Montag bis Freitag von 12 Uhr mittags an geöffnet und
es erlaubt den Jugendlichen zwanglos, verschiedene
Aktivitäten wie Schach, Tischtennis, Billard und Lesen
zu genießen.
Es ist nicht überraschend, aber das Arbeiten mit
Menschen, die unterschiedliche Hintergründe haben,
ist nicht die einfachste Aufgabe. Beispielsweise spricht
der muntere, junge Mandla Mahlangu, ein anderer
Leiter, vom Unwillen mancher Jugendlicher, an einigen
Programmen des Zentrums teilzunehmen. „Einige von
ihnen bevorzugen es einfach, zum Zentrum zu kommen
und herumzusitzen“, sagt Mahlangu. „Es ist harte Arbeit
zu versuchen, die Jugendlichen dazu zu bringen, an
einigen unserer Programme teilzunehmen.“ Allerdings
könnte sich das bald ändern; er arbeitet unermüdlich
daran, die Programme zu verbessern, um sicherzustellen,
dass sie seine jungen Leute, die unter seiner Obhut
stehen, begeistern. Beispielsweise scheinen seine zweimal
wöchentlich stattfindenden Poesiekurse in Schwung
zu kommen.
Lutheran Community Outreach Foundation
Die Lutheran Community Outreach Foundation ist ein
Hoffnungsschimmer für verzweifelte Menschen geworden,
um ihr Leben in den Turbulenzen von Hillbrow zu
verändern. Gelegen im Zentrum der Hektik der Innenstadt,
hilft die gemeinnützige Organisation, selbstunterstützende
Aktivitäten für benachteiligte Einheimische
zu fördern. Ursprünglich eine Initiative der Deutschen
Lutherischen Kirche, wurde sie 2004 unabhängig von
der Kirche und ist jetzt eine nicht-staatliche Organisation,
die das Gemeinwesen mit Dienstleistungen versorgt.
Alleinerziehende Mütter, Schulkinder und Menschen,
die sich abmühen, um über die Runden zu kommen, sind
unter jenen, die die Foundation regelmäßig besuchen
und um Hilfe bitten.
Der große, optimistische und drahtige Pastor Kees
Appelo, der Vorsitzende der Foundation, ist fest entschlossen,
das Leben der dort in diesem Gebiet Lebenden
zu verbessern. „Der Wunsch der Kirche ist es, teilzu-