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Material für den Konfirmanden unterricht - mission.de

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Wem viel gegeben wor<strong><strong>de</strong>n</strong> ist, bei <strong>de</strong>m<br />

wird man auch viel suchen.<br />

Diesen Satz habt ihr sicher schon mehr als einmal<br />

gehört. Der Spruch stammt aus Lukas 12,48. Besitz von<br />

materiellem Wohlstand allein stellt noch keine Sün<strong>de</strong><br />

dar. Es wäre darüber hinaus auch falsch, zu behaupten,<br />

dass lediglich Reiche sündigen können. Die extremen<br />

Auswüchse von Reich und Arm müssen allerdings als<br />

skandalös angesehen und auch so benannt wer<strong><strong>de</strong>n</strong>.<br />

Die Umverteilung von Wohlstand ist ein ganz und gar<br />

biblisches Konzept. Im neuen Testament ist von Koinonia<br />

(Gemeinschaft, Partnerschaft) die Re<strong>de</strong>, einer I<strong>de</strong>alform<br />

christlichen Miteinan<strong>de</strong>rs. Alle brachten freiwillig<br />

das ein, was sie hatten, zum Wohle aller. Diese Form<br />

wird heute noch in verschie<strong><strong>de</strong>n</strong>en katholischen Or<strong><strong>de</strong>n</strong>sgemeinschaften<br />

gelebt, die diesem I<strong>de</strong>al geistlicher<br />

Armut nachfolgen.<br />

Die lateinamerikanische Befreiungstheologie hat<br />

diesen biblisch begrün<strong>de</strong>ten Auftrag als „vorrangige<br />

Option (beson<strong>de</strong>re Parteinahme) <strong>für</strong> die Armen“<br />

überzeugend charakterisiert und uns unüberhörbar<br />

ins Gedächtnis gerufen. In seiner allgemeinen Form<br />

sagt <strong>de</strong>r damit formulierte Konsens: Armut muss, wo<br />

möglich, vermie<strong><strong>de</strong>n</strong> und dort, wo es sie <strong><strong>de</strong>n</strong>noch gibt,<br />

gelin<strong>de</strong>rt wer<strong><strong>de</strong>n</strong>.<br />

Verkaufe alles, was du hast, und gib’s <strong><strong>de</strong>n</strong> Armen<br />

„In dieser in Arm und Reich aufgesplitterten Welt<br />

be<strong>de</strong>utet Nachfolge konkret <strong>für</strong> die Reichen, die<br />

Bedürfnisse <strong>de</strong>r Notlei<strong><strong>de</strong>n</strong><strong><strong>de</strong>n</strong> zu stillen, in<strong>de</strong>m sie auf<br />

ihr Vermögen verzichten und ihr Hab und Gut mit <strong><strong>de</strong>n</strong><br />

Darben<strong><strong>de</strong>n</strong> auf vernünftige Weise teilen. Was muss ich<br />

tun? Jesus kehrt hier (Lk. 18,22) die <strong><strong>de</strong>n</strong> Zustand <strong>de</strong>r<br />

Reichen rechtfertigen<strong><strong>de</strong>n</strong> I<strong>de</strong>ologie um, in<strong>de</strong>m er klar<br />

macht, dass <strong>de</strong>r wirkliche Segen darin besteht, auf Vermögen<br />

zu verzichten, <strong><strong>de</strong>n</strong> Reichtum <strong><strong>de</strong>n</strong> Notlei<strong><strong>de</strong>n</strong><strong><strong>de</strong>n</strong><br />

und damit <strong>de</strong>r Gemeinschaft zur Verfügung zu stellen<br />

und ihm – Jesus – nachzufolgen.“ 68<br />

68 René Krüger: Wie können Reiche ins Reich Gottes kommen?<br />

Fragen an reiche Kirchen in einem reichen Land. Vortrag auf <strong>de</strong>r<br />

Konferenz Ökumenischer Prozess <strong>für</strong> eine Wirtschaft im Dienst<br />

<strong>de</strong>s Lebens, 23.–25.04.2004 in Frankfurt a. M.<br />

.<strong>de</strong><br />

um Gottes willen – <strong>de</strong>r Welt zuliebe<br />

Gebet aus Südafrika<br />

Wir danken dir, Gott,<br />

dass du <strong>de</strong>inen Sohn gesandt hast,<br />

um mit uns das Leben auf dieser Er<strong>de</strong> zu teilen,<br />

<strong><strong>de</strong>n</strong>n du hast <strong>de</strong>ine Wohnung<br />

unter <strong><strong>de</strong>n</strong> Menschen gemacht,<br />

und wir hier auf <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong> sind dir nicht gleichgültig.<br />

Wir bringen vor dich<br />

die Millionen von Menschen,<br />

die unter <strong>de</strong>m Joch absoluter und<br />

meist nicht selbst verschul<strong>de</strong>ter<br />

Armut lei<strong><strong>de</strong>n</strong>.<br />

Gib uns <strong><strong>de</strong>n</strong> Mut, so zu leben,<br />

dass unser tägliches Gebet Wirklichkeit wer<strong>de</strong>:<br />

Dein Wille geschehe<br />

wie im Himmel, so auf Er<strong><strong>de</strong>n</strong>.<br />

Lehre uns, die wir reichlich haben,<br />

einfacher zu leben,<br />

damit an<strong>de</strong>re überhaupt leben können,<br />

und wir die Freu<strong>de</strong> vom Miteinan<strong>de</strong>r-Teilen erfahren. 69<br />

Liedvorschlag<br />

Liebe ist nicht nur ein Wort (Praise the Lord 100)<br />

Christoph Schnei<strong>de</strong>r-Yattara,<br />

Referent <strong>für</strong> Äthiopien und das<br />

frankophone Afrika im ELM<br />

69 Johannesburg, Quelle: Welt<strong>mission</strong> 86, S. 66.<br />

Themeneinheit Armut · Angedacht<br />

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