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Material für den Konfirmanden unterricht - mission.de

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wen<strong>de</strong>t, die in <strong>de</strong>r Fußballproduktion tätig sind. Nach<br />

<strong>de</strong>r Arbeit versuchen sie, sich mit an<strong>de</strong>ren Kin<strong>de</strong>rn aus<br />

Sabrana auf das Lernen zu konzentrieren.<br />

Das En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Filmes schlägt einen Bogen zum Anfang:<br />

Assan und Sagir kaufen sich von ihrem mühevoll<br />

gesparten Geld einen kleinen Drachen. Er steigt in<br />

<strong><strong>de</strong>n</strong> Abendhimmel von Sabrana – während sich in <strong>de</strong>r<br />

Schlusssequenz ein Fußball in einem <strong>de</strong>utschen Stadion<br />

im Tornetz verfängt. „Gott weiß, wohin die Bälle gehen“,<br />

sagt Assan irgendwann im Film.“ 64<br />

Was muss bei <strong>de</strong>r Vorbereitung <strong>für</strong> die Vorführung<br />

<strong>de</strong>s Filmes inhaltlich beachtet wer<strong><strong>de</strong>n</strong>?<br />

Der Film eröffnet genügend Möglichkeiten <strong>für</strong> kontroverse<br />

Auseinan<strong>de</strong>rsetzungen. Vertiefen<strong>de</strong> Informationen<br />

über die angesprochenen Themen müssen aber<br />

eigenständig recherchiert wer<strong><strong>de</strong>n</strong>, da <strong>de</strong>r Film sie nicht<br />

bietet.<br />

Beachtet wer<strong><strong>de</strong>n</strong> muss vor allem auch, dass sich einiges<br />

verän<strong>de</strong>rt hat, seit <strong>de</strong>r Film abgedreht wur<strong>de</strong>. So hat<br />

sich die Produktion fair gehan<strong>de</strong>lter Fußbälle zumin<strong>de</strong>st<br />

zu einer kleinen Erfolgsstory entwickelt, die es wert ist<br />

aufgegriffen zu wer<strong><strong>de</strong>n</strong>. Auch nach Einschätzung <strong>de</strong>r<br />

Organisation „Global March against child labour“ hat<br />

die verstärkte öffentliche Aufmerksamkeit in <strong><strong>de</strong>n</strong> letzten<br />

Jahren insgesamt positive Ergebnisse gebracht. Gemäss<br />

<strong>de</strong>m „Atlanta-Abkommen“ von 1997 unterstützt die ILO<br />

mit verschie<strong><strong>de</strong>n</strong>en NGOs, UNICEF und <strong>de</strong>m Fußballweltverband<br />

FIFA vor allem in Pakistan und Indien Programme<br />

zur Abschaffung <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r arbeit in <strong>de</strong>r Fußballproduktion.<br />

Sie setzen sich ein <strong>für</strong> ein Arbeits verbot von<br />

Kin<strong>de</strong>rn unter 14 Jahren, <strong>für</strong> ge regelte Arbeitszeiten<br />

und Min<strong>de</strong>stlöhne. Ferner plädieren sie <strong>für</strong> das Recht<br />

auf Bildung <strong>für</strong> alle und organisieren kostenlosen<br />

Unterricht <strong>für</strong> die Näher/innen. Sie richten kontrollierte<br />

Nähzentren <strong>für</strong> über 14jährige Jugendliche und <strong>für</strong><br />

64 Jäger,Uli, EZEF-Arbeitshilfe zum Film Balljungs: www.gep.<strong>de</strong>/<br />

ezef/in<strong>de</strong>x_198.htm (Zugriff 12.02.2010).Dort gibt es<br />

zahlreiche weitere didaktische und methodische Hinweise.<br />

Evangelisches Zentrum <strong>für</strong> entwicklungsbezogene Filmarbeit,<br />

Kniebisstraße 29, 70188 Stuttgart,<br />

Telefon: (0711) 28 47 243, Fax: (0711) 28 46 936.<br />

44 Themeneinheit Grundbedürfnisse · Baustein GB2<br />

Frauen ein. Dort wer<strong><strong>de</strong>n</strong> alle Näher/innen namentlich<br />

und altersmässig erfasst, so dass Kin<strong>de</strong>rarbeiter/innen<br />

unter 14 Jahren i<strong><strong>de</strong>n</strong>tifiziert und aus <strong>de</strong>r Fußballproduktion<br />

ausgeschlossen wer<strong><strong>de</strong>n</strong> können. Die Nähzentren<br />

wer<strong><strong>de</strong>n</strong> regelmässig durch unabhängige Inspektoren<br />

kontrolliert.<br />

Anlässlich <strong>de</strong>r WM 2002 in Asien wur<strong>de</strong> das Thema<br />

Kin<strong>de</strong>rarbeit in <strong>de</strong>r Fußballproduktion beispielsweise<br />

breit thematisiert: Die FIFA widmete zum ersten Mal in<br />

ihrer Geschichte eine Weltmeisterschaft einem humanitären<br />

Anliegen: FIFA-Präsi<strong><strong>de</strong>n</strong>t Sepp Blatter setzte sich<br />

gemeinsam mit <strong>de</strong>r UNICEF-Kampagne „Say Yes for<br />

Children“ <strong>für</strong> die Rechte <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r ein. Und unter <strong><strong>de</strong>n</strong><br />

Mottos „FAIR PAY“, „Fair Play for Fair Life“ o<strong>de</strong>r „Kick<br />

Child Labour out of the World“ lancierten verschie<strong><strong>de</strong>n</strong>e<br />

NGOs Kampagnen gegen Kin<strong>de</strong>rarbeit (Clean Clothes<br />

Campaign, Erklärung von Bern, Brot <strong>für</strong> die Welt, Global<br />

March against Child Labour). In <strong><strong>de</strong>n</strong> Weltlä<strong><strong>de</strong>n</strong> waren<br />

fair produzierte Bälle zu kaufen, und erstmals wur<strong>de</strong> <strong>für</strong><br />

die WM 2002 auch ein fair produzierter Ball mit FIFA-<br />

Siegel angeboten. Die Programme gegen Kin<strong>de</strong>rarbeit,<br />

die die ILO gemeinsam mit UNICEF und FIFA in Pakistan<br />

und Indien führt, zeigen klare Wirkung. Auf Grund<br />

dieser politischen Interventionen konnten bis 2001<br />

rund 7000 Kin<strong>de</strong>r aus <strong>de</strong>r Fußballproduktion entfernt<br />

wer<strong><strong>de</strong>n</strong>, womit gemäss <strong>de</strong>r Sialkoter Industrie- und<br />

Han<strong>de</strong>lskammer die Kin<strong>de</strong>rarbeit in <strong>de</strong>r Fußballproduktion<br />

vollständig beseitigt wer<strong><strong>de</strong>n</strong> konnte. Die ILO sieht<br />

das weniger optimistisch, <strong><strong>de</strong>n</strong>n es gibt gute Grün<strong>de</strong> zu<br />

vermuten, dass die Kin<strong>de</strong>rarbeit – besser versteckt –<br />

weiterhin existiert. So wur<strong><strong>de</strong>n</strong> beispielsweise von <strong><strong>de</strong>n</strong><br />

7000 Kin<strong>de</strong>rn, die aus <strong>de</strong>r Fußballproduktion ausgeschlossen<br />

wur<strong><strong>de</strong>n</strong>, nur 1660 eingeschult … Und neben<br />

<strong><strong>de</strong>n</strong> kontrollierten Nähzentren gibt es nach wie vor eine<br />

unbekannte Anzahl von Heimarbeiter/innen, zu <strong><strong>de</strong>n</strong>en<br />

die Inspektoren keinerlei Zugang haben. 65<br />

65 Jäger,Uli, EZEF-Arbeitshilfe 154, www.filmeeinewelt.ch/<br />

<strong>de</strong>utsch/pagesnav/framesE4.htm?../pages/KA_.htm&KA<br />

(Zugriff 12.02.2010). Die Internetseite enthält zahlreiche weiterführen<strong>de</strong><br />

Informationen sowie Arbeitsblätter zum Film<br />

als pdf-Vorlagen.

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