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Material für den Konfirmanden unterricht - mission.de

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egegnen<br />

Lisa Kranz<br />

Pandur, Indien<br />

Freiwillige<br />

Wunsch nach Blick in eine frem<strong>de</strong> Kultur<br />

Mein Name ist Lisa Kranz, ich bin 21 Jahre alt und habe nach meinem Abitur im Frühjahr<br />

2008 einen sechsmonatigen Freiwilligendienst in einem Kin<strong>de</strong>rheim in Indien absolviert.<br />

Zurzeit wohne ich in Ol<strong><strong>de</strong>n</strong>burg, wo ich Germanistik und Theologie studiere.<br />

Während meiner Schulzeit kristallisierte sich bei mir <strong>de</strong>r Wunsch heraus, nach meinem Schulabschluss <strong>für</strong> eine<br />

gewisse Zeit ins Ausland zu gehen. Weg von <strong>de</strong>r Schule, weg von zu Hause; raus aus gewohnten Strukturen. Etwas<br />

Sinnvolles wollte ich tun. Meine Zeit mit Menschen teilen, die an<strong>de</strong>rs leben. Eine frem<strong>de</strong> Kultur kennen lernen. Etwas<br />

einbringen von <strong>de</strong>m, was ich an Fähigkeiten und Fertigkeiten besitze, und zwar in einem Land, wo nicht die Standards<br />

unserer Konsumgesellschaft herrschen. Die Welt ein bisschen besser machen.<br />

Freiwilligendienst im Ausland<br />

Beim Ev.-luth. Missionswerk in Hermannsburg (ELM) bewarb ich mich <strong>für</strong> das Kin<strong>de</strong>rheim-Projekt in Indien, da mich<br />

dieses Land sehr faszinierte. Ein Land voller Vielfalt, Farben und Kultur, jedoch auch voller Armut und greifbarer<br />

Ungerechtigkeit. In einem solchen Land in einem Projekt mitzuarbeiten, in <strong>de</strong>m Kin<strong>de</strong>r geför<strong>de</strong>rt und unterstützt<br />

wer<strong><strong>de</strong>n</strong>, hielt ich <strong>für</strong> sehr unterstützungswürdig.<br />

Von September 2008 bis März 2010 lebte ich in <strong>de</strong>m kleinen Dorf Pandur, das in <strong>de</strong>m südindischen Bun<strong>de</strong>sstaat<br />

Tamil Nadu liegt. Ich wohnte und arbeitete im Mädchenheim <strong>de</strong>s „Frolic Home for Children“, in <strong>de</strong>m etwa 80 Mädchen<br />

und 50 Jungen ein Zuhause fin<strong><strong>de</strong>n</strong>. Alle Kin<strong>de</strong>r kommen aus sehr armen Familien und leben hier, weil ihre Eltern ihren<br />

Unterhalt sowie ihre Schulausbildung nicht finanzieren können.<br />

Im Heim erhalten die Kin<strong>de</strong>r gesun<strong>de</strong> und regelmäßige Mahlzeiten. Sie können eine Schule besuchen und einen<br />

Schulabschluss machen. Dieser ermöglicht ihnen einen Beruf zu erlernen und finanziell unabhängig zu sein.<br />

Im Kin<strong>de</strong>rheim wur<strong>de</strong> ich vor allem in <strong>de</strong>r Betreuung <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>rgartenkin<strong>de</strong>r eingesetzt. Zu<strong>de</strong>m verrichtete ich Aufgaben<br />

im Büro <strong>de</strong>s Heims, wo beson<strong>de</strong>rs meine Hilfe am Computer dankbar angenommen wur<strong>de</strong>. Auch konnte ich zur<br />

musikalischen Erziehung <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r beitragen, in<strong>de</strong>m ich Flöten<strong>unterricht</strong> erteilte.<br />

Interkultureller Austausch<br />

Während meines Freiwilligendienstes in Indien konnte ich interkulturellen Austausch hautnah erleben. Ich habe Einblicke<br />

erhalten in eine ganz an<strong>de</strong>re Kultur, in ein an<strong>de</strong>res Leben mit an<strong>de</strong>ren Werten und Prioritäten. Auch konnte ich<br />

<strong><strong>de</strong>n</strong> Menschen, mit <strong><strong>de</strong>n</strong>en ich ein halbes Jahr zusammenlebte, ein Fenster zu meinem Leben und meiner Kultur öffnen.<br />

Ich habe versucht mich mit meinen Fähigkeiten so gut wie möglich im Kin<strong>de</strong>rheim einzubringen. Durch meine<br />

Mitarbeit konnte ich die Heimleiterin in ihren Computerkenntnissen schulen. Ich hatte mich <strong>für</strong> eine verbesserte<br />

Gesundheitsprävention im Kin<strong>de</strong>rgarten eingesetzt, in<strong>de</strong>m ich ein „gemeinsames Zähneputzen“ nach <strong><strong>de</strong>n</strong> Mahlzeiten<br />

anregte. Und ich konnte <strong><strong>de</strong>n</strong> Kin<strong>de</strong>rn Aufmerksamkeit, Zuneigung und Liebe schenken.<br />

Eindrücke<br />

Doch am prägendsten und be<strong>de</strong>utsamsten bleiben <strong>für</strong> mich die Begegnungen, die Gespräche und <strong>de</strong>r gemeinsame<br />

Alltag mit <strong><strong>de</strong>n</strong> Kin<strong>de</strong>rn und <strong><strong>de</strong>n</strong> Mitarbeiterinnen im Heim. Es hat sich ein gegenseitiges Verständnis <strong>für</strong> einan<strong>de</strong>r<br />

entwickelt und ich habe gelernt Menschen mit an<strong>de</strong>ren Ansichten und an<strong>de</strong>ren Philosophien wertzuschätzen.<br />

38 Themeneinheit Mission · Baustein M3<br />

.<strong>de</strong><br />

um Gottes willen – <strong>de</strong>r Welt zuliebe

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