22.04.2013 Aufrufe

Gesamtstudie zur Entwicklung und Steuerung der ... - Stadt Gernsbach

Gesamtstudie zur Entwicklung und Steuerung der ... - Stadt Gernsbach

Gesamtstudie zur Entwicklung und Steuerung der ... - Stadt Gernsbach

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

WINDENERGIE IN DER RAUMSCHAFT DER STÄDTE UND GEMEINDEN IM<br />

LANDKREIS RASTATT, STADTKREIS BADEN-BADEN UND ANGRENZENDER KOMMUNEN<br />

Insgesamt stellt <strong>der</strong> Schwarzwald aufgr<strong>und</strong> seiner relativen Störungsarmut nicht<br />

nur ein beliebtes Erholungsgebiet für den Menschen dar, son<strong>der</strong>n dient auch<br />

zahlreichen, z. T. stark gefährdeten Arten (z. B. Auerhuhn) als Lebensraum.<br />

Die Vielgestaltigkeit <strong>der</strong> Landschaften in <strong>der</strong> Planungsgemeinschaft spiegelt<br />

sich auch in den Windverhältnissen wie<strong>der</strong>. Während das Rheintal <strong>und</strong> die Täler<br />

des Schwarzwaldes eher windärmer sind, verfügen die Hochlagen des<br />

Schwarzwalds z. T. über hohe Windhöffigkeiten <strong>und</strong> damit über gute Voraussetzungen<br />

für die Nutzung <strong>der</strong> Windenergie.<br />

2.2 LEITVORSTELLUNGEN<br />

Bei <strong>der</strong> heutigen Größe von Windenergieanlagen ist die Wirkung <strong>der</strong> Anlagen<br />

auf die Landschaft beträchtlich. Um eine raumverträgliche <strong>und</strong> insbeson<strong>der</strong>e<br />

landschaftsverträgliche Windenergienutzung zu erzielen, muss sich die Windenergienutzung<br />

mit seinen spezifischen Bedingungen <strong>und</strong> Wirkfaktoren in die<br />

vielfältige Nutzungskonkurrenzen auf <strong>der</strong> Fläche einpassen. Gr<strong>und</strong>lage des<br />

Konzeptes sind deshalb auch Leitlinien <strong>zur</strong> Windenergienutzung, die sich aus<br />

einer Befragung aller Kommunen (siehe Anhang) sowie dem Windenergieerlass<br />

(9.5.2012) ableiten:<br />

Sicherung von wirtschaftlich sinnvollen Standorten für eine Windenergienutzung<br />

mit geringem Konfliktpotenzial;<br />

Eine ausreichend hohe Windhöffigkeit ist <strong>der</strong> entscheidende Parameter für eine wirtschaftlich<br />

vertretbare Nutzung <strong>der</strong> Windenergie. Bei einer nicht wirtschaftlich vertretbaren<br />

Nutzung sind in <strong>der</strong> Regel an<strong>der</strong>e Aspekte <strong>der</strong> Raumnutzung sowie die Vielfalt, Eigenart<br />

<strong>und</strong> Schönheit <strong>der</strong> Landschaft bedeuten<strong>der</strong>, als die Errichtung einer unwirtschaftlichen<br />

Windenergieanlage.<br />

Je nach Anlagentyp, Turmhöhe <strong>und</strong> Höhe des Standortes über Meer ist zum Erreichen<br />

eines Mindestertrags eine durchschnittliche Jahreswindgeschwindigkeit von etwa 5,3<br />

m/s bis 5,5 m/s in 100 m über Gr<strong>und</strong> erfor<strong>der</strong>lich. Für einen wirtschaftlich sinnvollen<br />

Standort gilt in <strong>der</strong> Praxis – fast unabhängig von Anlagentyp <strong>und</strong> Nabenhöhe – erst ab<br />

einer durchschnittlichen Jahreswindgeschwindigkeit von 5,8 m/s bis 6 m/s in 100 m über<br />

Gr<strong>und</strong> (WE – Erlass BW vom 09.05.2012).<br />

Die Windenergienutzung steht in Konkurrenz zu an<strong>der</strong>en Nutzungen. Standorte mit geringen<br />

Restriktionen sind insbeson<strong>der</strong>e in verdichteten Gebieten selten anzutreffen. Ein<br />

Standort mit einer möglichst hohen Windhöffigkeit <strong>und</strong> gleichzeitig geringen Restriktionen<br />

ist aus diesem Gr<strong>und</strong> die erste Wahl für eine Ausweisung als Konzentrationszone im<br />

Flächennutzungsplan.<br />

Vermeidung von Windenergieanlagen in Gebieten mit hoher Empfindlichkeit<br />

des Landschaftsbildes <strong>und</strong> Schonung von großräumig unbelasteten<br />

Gebieten;<br />

Die Landschaft ist im Hinblick auf ihre Vielfalt, Eigenart <strong>und</strong> Schönheit zu schützen (§1<br />

Abs. 1 Nr. 3 BNatSchG). Daher ist bei <strong>der</strong> Standortsuche für Windenergieanlagen das<br />

Landschafsbild zu berücksichtigen u. ggf. zwischen einer Nutzung <strong>der</strong> Windenergie <strong>und</strong><br />

dem Schutz des Landschaftsbildes abzuwägen (WE-Erlass BW vom 09.05.12, Kap.<br />

4.2.6).<br />

Herausragende Landschaften, insbeson<strong>der</strong>e Landschaften mit internationaler, nationaler<br />

<strong>und</strong> landesweiter Bedeutung, sind zu erhalten <strong>und</strong> zu schonen. Zu nennen sind hier weite<br />

Teile <strong>der</strong> Ortenau-Bühler Vorberge <strong>und</strong> <strong>der</strong> Grindenschwarzwald.<br />

Bei <strong>der</strong> Standortsuche für Windenergieanlagen sollten die Belange, die für eine Windenergienutzung<br />

sprechen, mit dem Erhalt des Charakters <strong>der</strong> Kulturlandschaften (neben<br />

HHP HAGE+HOPPENSTEDT PARTNER raumplaner landschaftsarchitekten<br />

31

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!