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Gesamtstudie zur Entwicklung und Steuerung der ... - Stadt Gernsbach

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WINDENERGIE IN DER RAUMSCHAFT DER STÄDTE UND GEMEINDEN IM<br />

LANDKREIS RASTATT, STADTKREIS BADEN-BADEN UND ANGRENZENDER KOMMUNEN<br />

Auerwild <strong>und</strong> Windkraft<br />

Die von <strong>der</strong> FVA erarbeiteten Gr<strong>und</strong>lagen (Stand 24.8.2012) sind eine fachliche<br />

Einschätzung, die auf <strong>der</strong> Basis des APA Aktionsplan-Auerhuhn), sowie langjähriger<br />

wissenschaftlicher Arbeiten <strong>und</strong> vorhandener Monitoringdaten erarbeitet wurde.<br />

Sie bieten damit eine Orientierung bei <strong>der</strong> Planung von WEA, stellen aber keine<br />

rechtlich verbindliche Festlegung dar. Zudem wird beson<strong>der</strong>s darauf hingewiesen,<br />

dass sich die hier dargestellten Gr<strong>und</strong>lagen nur auf das Auerhuhn beziehen <strong>und</strong><br />

diese sowohl innerhalb, als auch außerhalb <strong>der</strong> Vogelschutzgebiete eine Differenzierung<br />

<strong>der</strong> auerhuhnrelevanten Flächen ermöglichen. Alle an<strong>der</strong>en Arten <strong>und</strong> Belange<br />

sind unabhängig davon zu berücksichtigen.<br />

Bei <strong>der</strong> Erstellung von Flächennutzungsplänen <strong>und</strong> Einzelfallgenehmigungen ist<br />

entsprechend den "Hinweisen für den Untersuchungsumfang <strong>zur</strong> Erfassung von<br />

Vogelarten bei Bauleitplanung <strong>und</strong> Genehmigung für Windenergieanlagen" <strong>der</strong><br />

LUBW <strong>zur</strong> Betroffenheit des Auerhuhns auf die Monitoringdaten <strong>der</strong> FVA <strong>zur</strong>ückzugreifen.<br />

Dies bedeutet, dass bei <strong>der</strong> Erstellung von Flächennutzungsplänen i.d.R.<br />

keine auf das Auerhuhn bezogenen Geländeerhebungen mehr notwendig sind, da<br />

die notwendigen Daten bei <strong>der</strong> FVA vorliegen.<br />

Zur fachlichen Einschätzung <strong>der</strong> Thematik Windkraft <strong>und</strong> Auerhuhn wurden die<br />

windhöffigen Waldflächen (5,25 m/s in 100m über Gr<strong>und</strong>) im Schwarzwald in die<br />

auf S. 50 des APA beschriebenen 4 Kategorien eingeteilt (siehe Tabelle unten).<br />

Hauptkriterium für die Beurteilung <strong>der</strong> Flächen ist ihre Bedeutung für den Erhaltungszustand<br />

<strong>der</strong> Auerhuhnpopulation. Dabei werden aus den in Zusammenarbeit<br />

mit den Auerwildhegegemeinschaften <strong>und</strong> Ornithologen erarbeiteten Monitoringdaten<br />

die aktuelle Besiedlung <strong>und</strong> die Balz-, Brut <strong>und</strong> Aufzuchtgebiete herangezogen.<br />

Aus den in Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> Vogelwarte Radolfzell <strong>und</strong> <strong>der</strong> Universität Freiburg<br />

durchgeführten genetischen Untersuchungen <strong>und</strong> Landschaftsanalysen<br />

(Braunisch et. al 2010) wurden Verb<strong>und</strong>korridore <strong>und</strong> Trittsteinflächen abgegrenzt,<br />

die für den genetischen Austausch zwischen den einzelnen Teilpopulationen existentiell<br />

sind.<br />

52<br />

Aus-<br />

schluss<br />

Prüf-<br />

bereich<br />

Keine<br />

Restriktionen<br />

durch<br />

Auerhhuhn-<br />

schutz<br />

Kategorie 1 (rot): Ausschluss von Windkraftanlagen<br />

Kernlebensräume von <strong>der</strong> Auerhuhnverbreitung: Reproduktionsbereiche (Balz-,<br />

Brut- <strong>und</strong> Aufzuchtgebiete)<br />

Existentielle Biotopverb<strong>und</strong>bereiche: Trittsteinbiotope <strong>und</strong> Korridorbereiche<br />

höchster Priorität<br />

Kategorie 2 (orange): sehr problematisch<br />

Bereiche die von Auerhühner besiedelt sind <strong>und</strong>/o<strong>der</strong> für den Populationsaustausch<br />

zwischen den Teilpopulationen sehr wichtig sind.<br />

Kategorie 3 (gelb): weniger problematisch<br />

Diese Bereiche werden aktuell o<strong>der</strong> potentiell von Auerhühnern genutzt, gehören<br />

jedoch nicht zu den Schwerpunkten <strong>der</strong> Besiedlung.<br />

Biotopverb<strong>und</strong>bereiche untergeordneter Priorität.<br />

Kategorie 4 (braun): keine Restriktionen durch Auerhuhnschutz bekannt, Einzelfallprüfung<br />

für an<strong>der</strong>e Belange erfor<strong>der</strong>lich<br />

Diese Bereiche werden von Auerhühnern aktuell <strong>und</strong> mit großer Wahrscheinlichkeit<br />

auch künftig nicht genutzt. Eine Bebauung durch Windkraftanlagen ist<br />

aus Sicht des Auerhuhnschutzes unbedenklich.<br />

HHP HAGE+HOPPENSTEDT PARTNER raumplaner landschaftsarchitekten

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